o2-Vorstand Haas: "Regulierung darf Innovation nicht bremsen"
Markus Haas beim Kommunikationsgipfel der TK-Branche
Bild: EUROFORUM Deutschland SE
o2-Vorstand Markus Haas hat auf dem Telekommunikationskongress TK Europa in Düsseldorf davor gewarnt, eine (frühzeitige) Versteigerung der D- und E-Netz-Frequenzen für die Nutzung ab dem Jahr 2017 durchzuführen. Die derzeitigen Lizenzen für die GSM-Frequenzen im 900- und 1800-MHz-Band laufen - wie berichtet - zum 31. Dezember 2016 aus.
Bundesnetzagentur will Zukunft der GSM-Frequenzen bis Ende des Jahres klären
Markus Haas beim Kommunikationsgipfel der TK-Branche
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Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hatte im November vergangenen Jahres verschiedene Szenarien für die Zukunft vorgestellt, die Branche konnte diese bis Ende Januar dieses Jahres kommentieren. Die deutsche Regulierungsbehörde will die Modalitäten der weiteren Nutzung der GSM-Frequenzen "rechtzeitig, etwa drei Jahre vor Auslaufen" - also bis Ende dieses Jahres - festlegen. Die Mobilfunk-Branche sträubt sich gegen eine teure Versteigerung der Frequenzrechte und will eine Verlängerung der bisherigen Lizenzen zumindest bis zum Jahr 2020.
o2-Vorstand: Brauchen Gelder für Investitionen in den Netzausbau
Markus Haas, Vorstand Strategie bei Telefónica Deutschland, forderte auf dem Kongress eine "gemeinsame Vergabe der zum 1. Januar 2021 verfügbaren Frequenzen". Dies fördere den Ausbau von mobilen Breitband-Diensten, da dem Markt durch die Verlängerung der Lizenzen notwendige Investitionsmittel nicht entzogen würden. Denn derzeit befinde sich die Branche in der "Hochinvestitionsphase bei LTE".
Haas: Deutschland in punkto Frequenzkosten EU-weit an der Spitze
Ohnehin, untermauerte Haas seine These, verzeichne man in Deutschland EU-weit die höchsten Frequenzkosten pro Einwohner - und das, obwohl man gleichzeitig nur einen vergleichsweise geringen monatlichen Umsatz pro Kunde (ARPU) im Gesamtmarkt erzielen könne. So lägen die Frequenzkosten hierzulande bei 671,40 Euro pro Einwohner - bei einem durchschnittlichen ARPU von 14,60 Euro. Haas' Zahlen zufolge fielen in Spanien nur 43,90 Euro an Frequenzkosten pro Einwohner an - bei einem durchschnittlichen Kundenumsatz von 20,20 Euro pro Monat.
Haas will von der BNetzA ein "frequenzregulatorisches Gesamtkonzept", um Planungssicherheit zu erhalten. "Regulierung darf Innovation nicht bremsen", warnte der Telefónica-Vorstand.