o2 streicht USSD-Codes für MultiCard: Das sind die Nachteile
USSD-Codes für die MultiCard fallen weg
Foto: o2, Pixabay, Montage: teltarif.de
o2 hat Mitte Dezember seine MultiCard-Nutzer darüber informiert, dass die Steuerung der zusätzlichen SIM-Karten per USSD-Code künftig nicht mehr möglich ist. In der SMS, die die Telefónica-Marke an betroffene Kunden verschickt hat, wurde der 15. Januar als Abschaltdatum kommuniziert.
Das heißt, Besitzer einer o2 MultiCard müssen sich schon in wenigen Tagen umgewöhnen, wenn sie den SMS-Empfang auf eine andere SIM-Karte legen oder eine Karte von der Signalisierung eingehender Anrufe ausschließen wollen. Anstelle der Codes lassen sich diese Änderungen dann nur noch über die Mein-o2-App oder das passwortgeschützte Kundenmenü auf der o2-Webseite durchführen.
Vorteil von App und Web ist die transparente Darstellung aller aktiven SIM-Karten zum jeweiligen Mobilfunkanschluss. Zudem können die Bezeichnungen für die Karten hier editiert werden, sodass auf den ersten Blick ersichtlich ist, welche SIM im Smartphone, Tablet oder im mobilen Hotspot genutzt wird, um nur einige Beispiele zu nennen.
Ohne Datenverbindungen keine Steuerungsmöglichkeit
USSD-Codes für die MultiCard fallen weg
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Nachteil der internetbasierten Steuerung: Hat man gerade keinen Online-Zugang zur Verfügung, so ist die Änderung der Konfiguration gar nicht mehr möglich. Über GPRS oder EDGE im GSM-Netz ist die Datenverbindung so langsam, dass die MultiCard-Administration zum Geduldsspiel wird.
Führt o2 Wartungsarbeiten im Online-Portal durch, so kann die MultiCard künftig nicht mehr gesteuert werden. Ein Problem haben auch Kunden mit Einfach-Handys oder Feature-Phones, auf denen die Mein-o2-App gar nicht installiert werden kann. Es ist auch nicht mehr möglich, die Steuercodes als Kurzwahl abzuspeichern, um beispielsweise den SMS-Empfang auf Knopfdruck umschalten zu können.
Unklare Situation für Kunden anderer Marken
Unklar ist zudem noch, wie in Zukunft Kunden anderer Marken im o2-Netz die Möglichkeit der MultiCard-Steuerung haben. Wer beispielsweise einen Vertrag bei einer Drillisch-Marke hat, findet in der App gar kein MultiCard- Konfigurationsmenü. Fällt die USSD-Steuerung weg, so könnte gleich die komplette Steuerungsmöglichkeit für die Mehrfach-SIMs wegfallen.
Im Zweifel bleibt den Kunden nur die Möglichkeit, die SIM-Karte, die für den SMS-Empfang eingerichtet ist, in das Endgerät einzulegen, das Kurzmitteilungen empfangen soll. Das wiederum funktioniert aber nur dann, wenn es der Kunde nicht mit verschiedenen SIM-Karten-Formaten (Nano-SIM, Micro-SIM, Mini-SIM oder sogar ein eSIM-Profil) zu tun hat.