o2 startet als erster deutscher Mobilfunk-Anbieter LTE-Roaming
o2 startet als erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber mit LTE-Roaming
Bild: teltarif.de
International Roaming ist für Mobilfunkkunden
schon
seit dem Start der GSM-Netze Anfang der 90er Jahre eine Selbstverständlichkeit.
Nach dem UMTS-Start gut zehn Jahre später mussten die Netzbetreiber für den
neuen Standard erneut entsprechende Abkommen abschließen. So ist auch die
UMTS-Nutzung seit vielen Jahren obligatorisch.
Nun geht es für die Mobilfunker darum, ihren Kunden auch den neuen Datenstandard LTE jenseits der eigenen Netzabdeckung anzubieten. o2 zeigt auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona nun erstmals, dass LTE-Roaming technisch funktioniert. SIM-Karten aller Kunden, die auch im Heimatnetz für LTE freigeschaltet sind, können nun auch in Spanien mobile Datendienste im 4G-Netz nutzen.
Dabei beschränkt sich die Nutzungsmöglichkeit nicht etwa auf das Messegelände. Auch darüber hinaus ist das LTE-Netz von Telefónica, der spanischen Muttergesellschaft von o2, für deutsche Kunden zugänglich.
LTE-Roaming im kurzen Test
o2 startet als erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber mit LTE-Roaming
Bild: teltarif.de
Wir haben den drahtlosen Internet-Zugang mit dem
Apple iPhone 5s und mit dem
Samsung Galaxy Note 3
getestet. Mit beiden Geräten war das 4G-Netz verfügbar und die Smartphones
buchten sich bei entsprechender Netzverfügbarkeit in das in weiten Teilen
der Stadt Barcelona sehr gut ausgebaute LTE-Netz ein.
Probleme gibt es indes mit dem Nokia Lumia 820. Mit dem Windows Phone war es nicht möglich, das LTE-Netz von Telefónica zu verwenden, obwohl die SIM-Karte entsprechend freigeschaltet war. Das International Roaming via GSM und UMTS funktionierte dagegen auch mit diesem Gerät einwandfrei.
Performance lässt teilweise noch zu wünschen übrig
Die Performance konnte indes nicht immer überzeugen, wobei man die besonderen Gegebenheiten auf einer Messe berücksichtigen muss, wo naturgemäß viele Interessenten das Netz nutzen. So kamen wir im Up- und Downstream an einem Messpunkt nur auf rund 1 MBit/s und die Ping-Zeiten lagen zwischen 150 und 160 ms. Bei späteren Messungen erreichten wir dann bis zu 21 MBit/s und auch kürzere Ansprechzeiten.
In jedem Fall bot das LTE-Roaming einen Vorteil: Das UMTS-Netz ist gerade im Umfeld großer Veranstaltungen erst recht überlastet, sodass 4G hier eine Ausweichmöglichkeit bietet, um überhaupt einen brauchbaren mobilen Internet-Zugang zur Verfügung zu haben.
Mitbewerber wollen folgen
Im Vorfeld der Messe hatte bereits Vodafone angekündigt, LTE-Roaming für deutsche Kunden im Frühsommer zu starten. Auch die Deutsche Telekom will in den ihren Kunden die 4G-Nutzung im Ausland ermöglichen - allerdings erst in Frühjahr 2015. E-Plus startet Anfang März mit LTE zunächst in Deutschland.