Resümee

Jahreswechsel im o2-Netz: Knapp 220.000 GB in zwei Stunden

Der Jahreswechsel ist eine Herausforderung für die Netze - o2 legt nun konkrete Zahlen vor. Dabei überrascht, dass wieder mehr telefoniert wird - und dass es neben WhatsApp noch einen weiteren erfolgreichen Messenger gibt.
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Berlin war in der Neujahrsnacht im o2-Netz wieder die Stadt mit der höchsten übertragenen Datenmenge. Berlin war in der Neujahrsnacht im o2-Netz wieder die Stadt mit der höchsten übertragenen Datenmenge.
Bild: dpa
Früher kämpften die Mobil­funk-Netz­be­treiber in der Neujahrs­nacht mit Netz­über­lastungen - und diese wurden anschlie­ßend möglichst totge­schwiegen. Seit mehreren Jahren ist es aber Ehren­sache, dass die drei Netz­be­treiber insbe­son­dere im Umfeld von Silves­ter­feiern mit größeren Menschen­an­sammlungen die Netze temporär so ausbauen, dass jeder Kunde auch seine Neujahrs­grüße verschi­cken kann.

Das gibt den Netz­be­trei­bern gleich­zeitig auch die Möglich­keit, sich einige Tage danach mit den statis­ti­schen Werten der Mobil­funk­nut­zung in der Neujahrs­nacht zu brüsten. Nach Voda­fone hat nun auch Telefónica Daten zum o2-Netz vorge­legt.

Deut­lich mehr Daten über­tragen - Snap­chat beliebt

Berlin war in der Neujahrsnacht im o2-Netz wieder die Stadt mit der höchsten übertragenen Datenmenge. Berlin war in der Neujahrsnacht im o2-Netz wieder die Stadt mit der höchsten übertragenen Datenmenge.
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Wieder wurden nach Angaben des Netz­be­trei­bers an Silvester und Neujahr so viele Daten durch das Netz geschickt wie nie zuvor. In der zwei­stün­digen Zeit­spanne zum Jahres­wechsel zwischen 23 Uhr und 1 Uhr haben die Kunden mehr als 219.500 GB Daten gesendet und empfangen. Insge­samt wurden an beiden kompletten Tagen knapp 3,4 Millionen GB über­tragen. Im Vergleich zum Vorjahr (2,3 Millionen GB) bedeutet diese eine Stei­ge­rung um 45 Prozent.

Inter­es­sant ist, dass davon 67 Prozent über das LTE-Netz über­tragen wurden. Für die 33 Prozent über GPRS/UMTS/HSPA über­tra­genen Daten kann es mehrere Gründe geben: Entweder stand am jewei­ligen Standort noch keine LTE-Basis­sta­tion zur Verfü­gung, es erfolgte wegen einer Über­las­tung des LTE-Netzes ein Fall­back auf UMTS/HSPA - oder die Kunden besitzen schlicht und ergrei­fend noch ältere Smart­phones ohne LTE-Unter­stüt­zung. Auch in den o2-Free-Tarifen erfolgt nach Verbrauch des Inklu­siv­vo­lu­mens keine harte Dros­se­lung, sondern ein Fall­back auf UMTS/HSPA mit maximal 1 MBit/s.

Die Daten­nut­zung in der Neujahrs­nacht war am höchsten in den Groß­städten. Hier rangiert in der ersten Stunde des neuen Jahres die Haupt­stadt Berlin (11 000 GB, Vorjahr: 6800 GB) vor Hamburg (4780 GB, Vorjahr: 3100 GB) und München (3800 GB, Vorjahr: 2700 GB), gefolgt von Köln (3310 GB), Frank­furt (2170 GB) und Düssel­dorf (1650 GB) sowie Stutt­gart (1560 GB).

o2 beob­achtet bei seinen Kunden aber, dass diese "vermehrt und immer öfter auf größere Daten­pa­kete" zurück­greifen. o2 liefert auch inter­es­sante Daten zur Messenger-Nutzung zum Jahres­wechsel: Denn um Mitter­nacht beson­ders stark genutzt wurden insbe­son­dere Messenger-Apps. Auf dem ersten Platz landeten dabei WhatsApp und - in diesem Jahr erst­mals über­ra­schend weit vorne und fast gleichauf - Snap­chat.

Tele­fonie steigt wieder - keine Daten zur SMS

Nachdem es Diskus­sionen darüber gab, ob wegen WhatsApp & Co. das Tele­fo­nieren ausstirbt, liefert o2 zumin­dest für die Neujahrs­grüße einen inter­es­santen Gegen­be­weis: Zwischen 23 Uhr und 1 Uhr vermit­telte das Netz rund 19 Millionen Tele­fo­nate (Vorjahr: 14,9 Millionen) mit insge­samt rund 21 Millionen Minuten (Vorjahr: 17,9 Millionen). Die durch­schnitt­liche Gesprächs­dauer betrug dabei nur etwa eine Minute. Über die beiden kompletten Tage betrachtet wurde von den Kunden insge­samt 395 Millionen Minuten tele­fo­niert.

Über­haupt nicht mehr in seiner Statistik zur Silves­ter­nacht erwähnt o2 die klas­si­sche SMS. Im Zeit­alter von Messen­gern hat diese wohl als Über­mitt­lungsweg für Neujahrs­grüße so gut wie ausge­dient. Ganz aussterben wird sie jedoch nicht, insbe­son­dere für Zwei-Faktor-Authen­ti­fi­zie­rungen und mobiles Banking hat sie sogar eine kleine Renais­sance erlebt.

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