Flexibel

Ausprobiert: o2 Free Connect mit bis zu zehn SIM-Karten

Seit Anfang Juni ist o2 Free Connect verfügbar. Wir haben den Tarif mit bis zu zehn SIM-Karten einmal ausprobiert und berichten über die Erfahrungen bei Tarifwechsel, Einrichtung und Nutzung des Angebots.
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Da wir das Limit für MultiCards nicht nur erreicht, sondern sogar überschritten haben, können wir nur zusätzliche Datenkarten bestellen. Als Alternative wird der Abschluss eines weiteren Vertrags mit Kombi-Vorteil angeboten. Für die Datenkarten gilt es, den Hinweis zu beachten, dass diese nur innerhalb der Europäischen Union funktionieren. Das ist insofern nachvollziehbar, als o2 abseits des EU-Roamings nur sehr teure Datenpakete anbietet.

Weitere Konfigurationsmöglichkeiten Weitere Konfigurationsmöglichkeiten
Foto: teltarif.de
Kaum verständlich ist es hingegen, dass die Bestellung einer neuen SIM-Karte zum Vertrag kostenlos ist. Selbst der Versand wird nicht berechnet. Benötigt der Kunde wiederum Ersatz für eine bereits vorhandene Karte, dann werden dafür teure 24,99 Euro berechnet. So haben wir beispielsweise noch echte Mini-SIM-Karten im Portfolio, die eigentlich in eine Triple-SIM (Mini/Micro/Nano) getauscht werden müsste. Es ist aber günstiger, weil kostenlos, einfach eine zusätzliche Karte zu bestellen.

Verwirrung um Roaming-Konditionen

Verwirrend ist bei "Mein o2" die Anzeige des Datenverbrauchs. Hier sind die Weltzonen 1 und 2 zusammengefasst, sodass der Eindruck entsteht, dass der regulierte EU-Roamingtarif auch in der Schweiz, auf den Kanalinseln, auf der Isle of Man und in Andorra genutzt werden kann. Liest man sich aber die Bedingungen des aktivierten Tarifs Roaming Basic (gemäß EU-Regulierung) durch, so ist hier nur von der Weltzone 1 die Rede.

Nicht mehr angeboten wird die frühere EU-Roaming-Flat von o2, die zuletzt für 5 Euro zusätzliche monatliche Grundgebühr geschaltet werden konnte und auch in der Schweiz galt. Als Roaming-Alternative gibt es aber das Travel Day Pack, das in den EU- und EWR-Staaten den regulierten Tarif bietet, in der Weltzone 2 (Schweiz, Kanalinseln, Isle of Man und in Andorra) aber den Internet-Zugang mit Tagespässen (1,99 Euro für 50 MB) ermöglicht. Kein Schnäppchen, aber besser als der Standardpreis von 99 Cent je übertragenem Megabyte.

"Weitersurfen" auch mit "LTE max." möglich

Nachbuchoptionen für den Internet-Zugang Nachbuchoptionen für den Internet-Zugang
Foto: teltarif.de
Für Kunden, die nach Verbrauch ihres Highspeed-Volumens über LTE und mit maximaler Geschwindigkeit weitersurfen wollen, steht für 2,99 Euro eine Speed-Option bereit, die 1 GB Datenvolumen bietet und einen Monat Mindestlaufzeit hat. Weitere Speed-Optionen gibt es für 4,99 Euro mit 2 GB, für 5,99 Euro mit 3 GB und für 6,99 Euro mit 5 GB ungedrosseltem Surfvolumen. Das ausgesuchte Paket soll direkt nach der Buchung aktiv sein. Wer die bestellte Option im Folgemonat nicht mehr benötigt, muss diese aktiv wieder kündigen.

Interessant ist die Möglichkeit, über die App und im Web selbst Anrufweiterschaltungen zu konfigurieren. Allerdings kommt es dabei zum Teil noch zu Fehlermeldungen, bei denen es sich möglicherweise um Einzelfälle handelt ("deaktivieren Sie zuerst Ihre Anrufsperren" obwohl gar keine Anrufsperren eingerichtet sind).

Ein Vertrag für alle Geräte

Grundsätzlich hinterlassen die Konfigurationsmöglichkeiten bei der aktuellen o2-Free-Generation einen guten Eindruck. Vergleichbare Administrations-Features würde man sich im Jahr 2018 von allen Mobilfunk-Providern wünschen. Die bis zu zehn SIM-Karten zum Vertrag sind freilich so etwas wie die "Killer-Funktion".

Selbst wenn neben dem Smartphone auch das Autotelefon, das Tablet, der mobile Hotspot oder andere vernetzte Geräte mit einer mobilen Datenanbindung versorgt werden sollen, benötigt der Kunde dafür keine zusätzlichen Verträge und für die Extra-Karten fallen nicht einmal weitere Kosten an. Nur die eSIM-Unterstützung fehlt noch. Hier sollte o2 schnellstens nachbessern, um nicht den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren. Ferner muss Telefónica noch beim Netzausbau seine Hausaufgaben machen. Große Pläne hierfür hatte der CEO des Konzerns bereits speziell auch für den deutschen Markt verkündet.

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