Neue Notruffunktion

Neue Notruf-Funktion: iOS-Update bringt AML auf iPhones

Mit dem Update auf iOS 13.3 können nun auch iPhone-Besitzer das AML-System nutzen. Das Notruf­system, das es bereits seit längerem auf Android gibt, macht die Loka­lisie­rung durch die Rettungs­kräfte einfa­cher.
Von Wolfgang Korne mit Material von dpa

AML ist jetzt auch auf iPhone verfügbar. AML ist jetzt auch auf iPhone verfügbar.
Bild: picture alliance/Frank Rumpenhorst/dpa
Apples jüngstes iOS-Update macht nun auch iPhones für den AML-Dienst (Advanced Mobile Loca­tion) fit. Nach Instal­lation von iOS 13.3 sendet das Gerät bei jedem Wählen der 112 auto­matisch eine SMS mit dem Standort an die Notruf­leit­stellen – auch wenn die GPS-Nutzung deak­tiviert ist.

Rettungs­teams sparen wert­volle Zeit

AML ist jetzt auch auf iPhone verfügbar. AML ist jetzt auch auf iPhone verfügbar.
Bild: picture alliance/Frank Rumpenhorst/dpa
Rettungs­leit­stellen, die an AML ange­schlossen sind, können so schneller ermit­teln, von wo ein Notruf abge­setzt wurde. Gerade in länd­lichen Regionen ist das Verfahren von Vorteil. Ohne Stra­ßenschilder in der Nähe können Anrufer hier oft den Standort nur sehr vage angeben. Auch bei Sprach­barrieren oder aus medi­zini­schen Gründen einge­schränkter Orien­tierung des Notru­fenden kann eine genaue Fest­legung des Notfall­orts unmög­lich sein. Nutzer müssen die Funk­tion nicht akti­vieren, sie ist Teil des Betriebs­systems und arbeitet auto­matisch.

AML funk­tioniert bereits seit einiger Zeit mit Android-Smart­phones (ab Android 4). Apple hatte das System in iOS 11.3 imple­mentiert, aber erst die neueste Version ist nun auch für das deut­sche System frei­geschaltet.

Die Standort-SMS werden nicht direkt an die Notruf­leit­stellen gesendet, sondern an von der Leit­stelle Frei­burg und der Berliner Feuer­wehr betrie­bene Endpunkte. Von dort gelangen sie zu den ange­schlos­senen Leit­stellen. Die gespei­cherten Stand­ortdaten werden nach gut einer Stunde wieder gelöscht.

Deutsch­land als Nach­zügler

Die Loka­lisie­rung funk­tioniert auch in vielen anderen Ländern der Welt. Unter anderem in Öster­reich, den Nieder­landen, Finn­land oder auch Neusee­land. Die deut­schen Netz­betreiber haben das System erst mit einiger Verspä­tung im September dieses Jahres einge­schaltet. Der Grund dafür waren daten­schutz­recht­liche Bedenken.

Einschrän­kungen bei der Benut­zung kann es geben, wenn im Heimat­land des Anru­fers das eigene Netz nicht verfügbar ist und kein Roaming möglich ist, etwa in schwach versorgten Gebieten oder im Gebirge. Dann kann zwar über die Notruf­nummer 112 ein Sprach­anruf abge­setzt werden, die SMS wird aber nicht verschickt.

Neben AML bringt iOS 13.3 noch eine Menge weiterer Verbes­serungen und räumt einige Fehler aus. Unter anderem uner­klär­lich lang­sames Aufladen mit einigen draht­losen Lade­stationen. Was das Update sonst noch bringt, können Sie in einem weiteren Beitrag lesen.

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