Post-Elop

Nokia könnte bald HERE-Kartendienste auf iOS und Android bringen

Nokia will künftig mit 100 Millionen US-Dollar das HERE-Ökosystem stärken und in intelligente, verbundene Autos investieren. iOS- und Android-Nutzer könnten bald mit nativen Apps Zugang zu diesem System erhalten.
Von Kaj-Sören Mossdorf

Der neue Nokia-CEO Rajeev Suri. Der neue Nokia-CEO Rajeev Suri
Bild: Nokia
Nach dem mittlerweile abgeschlossenen Verkauf von Nokias Geräte-Sparte an Microsoft hat das finnische Unternehmen heute angekündigt, künftig 100 Millionen US-Dollar in die Weiterentwicklung von Autotechnologien investieren zu wollen. Der Fokus soll dabei auf Techniken liegen, die für die Entwicklung von intelligenten und verbundenen Autos wichtig sind. Der Fond wird durch Nokias Investment-Gesellschaft Nokia Growth Partners (NGP) verwaltet. Dessen Verbindlichkeiten erhöhen sich damit auf 700 Millionen US-Dollar.

Der neue Nokia-CEO Rajeev Suri. Der neue Nokia-CEO Rajeev Suri
Bild: Nokia
Längerfristig soll so das Ökosystem rund um die HERE-Dienste von Nokia gefördert und ausgebaut werden. Ein entscheidender Meilenstein für den Ausbau war der Kauf von Navteq für acht Milliarden US-Dollar im Jahr 2007. Seitdem arbeitet Nokia immer enger mit der Automobilindustrie zusammen. Schon jetzt arbeiten beispielsweise vier von fünf Auto-Navigationssystemen mit Kartenmaterial des Nokia-Dienstes.

In der Pressemitteilung des Unternehmens [Link entfernt] heißt es dann auch: "In den letzten Jahren gab es eine Flut von Entwicklungen, die technologische Fortschritte brachte, die zu sicheren, sauberen, mehr verbundenen, intelligenten und preiswerteren Autos führten. Autos entwickeln sich zu einer neuen Plattform für die Einführung neuer Techniken - ähnlich wie Telefone und Tablets."

Kommen bald Nokia-Apps für Android und iOS?

Auf Linkedin sind derweil zwei Job-Angebote aufgetaucht, die darauf hindeuten, dass Nokia künftig Anwendungen für Googles mobiles Betriebssystem Android und Apples iOS entwickeln könnte. Für beide Plattformen sind derzeit noch keine offiziellen nativen Apps von Nokia verfügbar.

In der ersten der beiden Stellenausschreibungen [Link entfernt] wird nach einem erfahrenen Android- beziehungsweise iOS-Entwickler gesucht, der führende mobile Entwicklungsumgebungen und Anwendungen programmieren soll. In der zweiten Ausschreibung [Link entfernt] wird gezielt ein Android-Entwickler für mobile Anwendungen gesucht.

Nokia nach Stephen Elop: Ein Technologieführer ohne Smartphones

Sowohl die Investition als auch die beiden Stellenausschreibungen könnten ein erstes Zeichen des neuen Nokia-Konzerns sein. Nachdem Stephen Elop zusammen mit der Gerätesparte zu seinem früheren Arbeitgeber Microsoft gewechselt ist, hat der Nokia-Aufsichtsrat vor Kurzem Rajeev Suri zum neuen Chief Executive Officer ernannt. Suri kam 1995 zu Nokia.

In der Pressemitteilung zu seiner Ernennung [Link entfernt] erklärt es sich Nokia zum Ziel, ein Technologieführer in einer verbundenen Welt zu sein. Diese Welt werde leistungsfähige Verbindungen und Positionsdienste, die die Lücke zwischen digitaler und realer Welt überbrücken sowie weitere Entwicklungen benötigen. Es ist also mehr als wahrscheinlich, dass es auch nach dem Verkauf der Gerätesparte Einiges von Nokia zu berichten geben wird.

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