Test

Nokia 808 Pureview im Test: Im Urlaub mit dem Kamera-Handy

Kann die Kompaktkamera künftig zu Hause bleiben?
Von Steffen Herget

Im Einsatz auf Reisen zählt neben Dingen wie Bildqualität, Geschwindigkeit oder Akku-Leistung auch eine gewisse Unempfindlichkeit. So mussten wir feststellen, dass es mit der Robustheit des Nokia 808 PureView leider nicht ganz so weit her ist wie erhofft. Das Gehäuse ist anfällig für Schmutz und Kratzer, und auch beim Display oder dem Schutzglas vor der Kamera gibt es keine besonderen Mechanismen, die vor Schaden schützen. Hier sei dringend zu einer Schutzhülle für das Smartphone geraten. So ein Schutz ist allerdings auch für eine Kompaktkamera empfehlenswert, wobei hier immerhin das Objektiv geschützt wird, indem es ins Gehäuse eingefahren wird. Ein Schutzglas wie beim 808 PureView, das im Falle des Verkratzens für Beeinträchtigungen sorgt, ist nicht nötig.

Nokia 808 PureView

Die Klappe sitzt fest und schützt das Innenleben zuverlässig Die Klappe sitzt fest und schützt das Innenleben zuverlässig
Bild: teltarif.de
Allgemein ist das Ausfallrisiko höher, wenn an Stelle von mehreren Geräten nur eines mitgenommen wird, das alle Aufgaben erfüllen soll. Landet das Nokia 808 PureView beispielsweise im Wasser, geht verloren oder hat auch nur einen leeren Akku, ist der Urlauber nicht nur ohne Kamera unterwegs, sondern gleichzeitig auch ohne Handy, Navigationssystem und Internet-Gerät. Andererseits verschlankt eine solche Lösung natürlich das Gepäck, das Smartphone mit Ladegerät alleine braucht deutlich weniger Platz als mehrere Geräte inklusive Netzteile.

Beispielfoto Nokia 808 PureView Beispielfoto Nokia 808 Pureview
Bild: teltarif.de
Die Bildqualität lässt sich bekanntlich am kleinen Handy-Display kaum beurteilen, hier muss ein großer Monitor her. Hier bestätigte sich nach der Rückkehr aus Spanien der erste Eindruck des Nokia 808 Pureview: Die Bilder sind deutlich besser als die einer normalen Handy-Kamera und können mit billigen Kompaktkameras locker mithalten. Gegenüber Modellen mit deutlich größerem Sensor und teurer Optik sowie Spiegelreflexkameras muss das Nokia-Handy zwar Federn lassen, aber für die Mehrheit der Otto-Normal-Verbraucher dürfte das 808 Pureview in Sachen Bildqualität völlig ausreichen.

Fazit: Ein fast vollwertiger Ersatz für die Kompakt-Knipse

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 2,5
  • Bedienung, Handling, Software: 3
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 2
  • Einschätzung des Redakteurs: 2
  • Gesamtnote: 2,3
Wer kein ambitionierter Fotograf ist, kann mit dem Nokia 808 Pureview im Gepäck die kleine Digicam eigentlich zu Hause lassen. Die Bildqualität passt, und die Bedienung beim Fotografieren macht Spaß. Zudem lässt sich mit dem Handy natürlich noch eine Menge mehr anstellen, etwa im Internet surfen, die Offline-Navigation von Nokia nutzen oder qualitativ Bilder schon im Urlaub mit den Freunden in Social Networks teilen. Der größte Wermutstropfen ist das Betriebssystem, das neben einigen Rucklern Schwächen bei Tastatur und Apps aufweist und zudem einer ungewissen Zukunft entgegen sieht. Zudem ist das Nokia 808 PureView kein Schnäppchen. Wer jedoch auf der Suche nach einer neuen Kamera sowie einem Smartphone ist, sollte über den Kamera-Spezialisten in jedem Fall nachdenken.

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