Statistik

Vodafone gewährt Blick hinter die Kulissen

Zum Jahres­wechsel gewährt der älteste private Mobil­funk­anbieter in Deutsch­land Voda­fone einen Einblick in seine Netz­statistik.
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Vodafone gewährt Einblicke in die dieses Jahr übertragenen Datenmengen. Vodafone gewährt Einblicke in die dieses Jahr übertragenen Datenmengen.
Foto: Vodafone Deutschland
Deutsch­lands Daten­hunger wächst: Nie wurde mehr gesurft als 2019. Nicht nur bei Telefónica, sondern auch bei Voda­fone hat man zum Jahres­wechsel ein wenig in der Statistik geblät­tert. Im Mobil­funk­netz von Voda­fone rauschten im abge­laufenen Jahr fast 40 Prozent mehr Daten durch als im Vorjahr, nämlich 770 Millionen Giga­byte Daten.

Vodafone gewährt Einblicke in die dieses Jahr übertragenen Datenmengen. Vodafone gewährt Einblicke in die dieses Jahr übertragenen Datenmengen.
Foto: Vodafone Deutschland
Herunter gerechnet: Jeden Tag haben die Kunden über Strea­ming, Surfen oder Messenger-Dienste mit dem Handy etwa 2,2 Millionen Giga­byte Daten versendet oder empfangen.

Eine Netflix-Folge braucht 1 Giga­byte

Zum Vergleich: Für das Streamen einer Netflix-Serie braucht man pro Folge etwa ein Giga­byte Daten. Mit dem Daten­volumen, das 2019 an einem durch­schnitt­lichen Tag durch das Mobil­funk­netz von Voda­fone gerauscht ist, könnte man mit einem Smart­phone umge­rechnet fast 90 000 Jahre am Stück Netflix-Serien schauen - sofern das Smart­phone so lange durch­hält.

In Nord­rhein-West­falen wurde am meisten gesurft

Die meisten Daten gingen im bevöl­kerungs­reichsten Bundes­land Nord­rhein-West­falen durch die Mobil­funk-Netze. Allein hier schickten Voda­fone-Kunden 134 Millionen Giga­byte Daten auf die Reise. In Hamburg waren es "nur" 20 Millionen Giga­byte Daten, in Thüringen 24 Millionen Giga­byte und in Berlin 35 Millionen Giga­byte.

Heraus­forde­rung Daten­mengen

Die große Heraus­forde­rung für die Mobil­funk-Netze: Den stetig stei­genden Daten­mengen gerecht werden – ohne Ruckeln und in höchst­mögli­cher Qualität. Voda­fone hat dafür mehr als 7400 LTE-Projekte ausge­baut, in der Stadt und auf dem Land. Damit, so verkünden die Düssel­dorfer stolz, seien LTE-Funk­löcher auf einer Gesamt­fläche von fast 35 000 Quadrat­kilo­metern geschlossen worden, eine Fläche größer als Nord­rhein-West­falen.

Der Daten-Rekord bei Voda­fone D2 war inter­essan­terweise der 11. Dezember 2019 – ein ganz normaler Werktag an einem Mitt­woch. Die Daten­nutzung stieg an diesem Tag auf über 2,8 Millionen Giga­byte an.

Daten­rekord Silvester?

Vermut­lich wird es einen weiteren Daten­rekord geben: An Silvester dürfte das Mobil­funk­netz ein "echtes Daten-Feuer­werk" erwarten. Zwischen 20 und 3 Uhr werden die Deut­schen in der Neujahrs­nacht bei Messen­gern wie WhatsApp, Insta­gram oder Face­book nicht zu bremsen sein: Im Vorjahr rauschten allein in diesen sieben Stunden mehr als 600 Millionen Mega­byte Daten durchs Netz.

Mit 5G trotz wach­sender Daten­massen Energie sparen

Um die wach­senden Daten­mengen so intel­ligent und ener­gieef­fizient wie möglich zu über­tragen, setzt Voda­fone seit August auf 5G. Aktuell sind es bundes­weit "nur" 150 5G-Antennen (in etwa 40 Städten und Gemeinden) beispiels­weise in Düssel­dorf, Duis­burg, Köln, Berlin, Hamburg und Erfurt. Kürz­lich wurde die zweite Ausbau­stufe gestartet. 5G soll künftig Energie sparen helfen: Eine 5G-Antenne braucht für die Über­tragung von Daten drei Mal weniger Strom als eine LTE-Antenne und sogar 40 Mal weniger Strom als eine UMTS-Antenne

5G in der Indus­trie und im Stadion

Deutsch­lands erste 5G-Indus­trie­halle steht in Aachen, dort werden Elektro-Autos der e.GO Mobile AG gebaut.

Zusammen mit Airbus wurde in Alden­hoven ein Luft­schiff per 5G aus der Ferne gesteuert. In Wolfs­burg ging in diesem Jahr das erste 5G-Bundes­liga-Stadion ans Netz. Voda­fone und die DFL entwi­ckeln eine 5G-Echt­zeit-App, die für Fuss­ball-Fans Emotionen aus dem Stadion mit Infor­mationen aus der digi­talen Welt kombi­nieren soll.

18 Millionen neue Gegen­stände im Netz

In das Internet der Dinge wurden 18 Millionen neue Gegen­stände und Sensoren ins Netz inte­griert. Welt­weit vernetzt Voda­fone nach eigenen Angaben bereits mehr als 94 Millionen Gegen­stände per Mobil­funk. Allein in den vergan­genen 12 Monaten wanderten rund 18 Millionen weitere Maschinen, Autos oder Sensoren ins Netz. Sie sind alle per Mobil­funk verbunden und verlangen nach Wartung oder schlagen Alarm, wenn sie gestohlen werden oder geben Auskunft über den aktu­ellen Standort. Das soge­nannte Maschi­nennetz (NB-IoT) funke bereits auf 96 Prozent der Fläche in Deutsch­land.

28 Milli­arden Tele­fonate in einem Jahr

Selbst klas­sische Sprach-Tele­fonate erfreuen sich weiter unge­brochener Beliebt­heit, fast 28 Milli­arden Mal tele­fonierten Voda­fone-Kunden im Mobil­funk­netz. Wenn man alle Tele­fonate addiert, ergäbe sich eine Sprech­zeit von fast 150 000 Jahren.

7 GB pro Tag im Fest­netz

Bei den Voda­fone-Kunden, die über Kupfer­koax­kabel oder Glas­faser an das Netz ange­bunden sind, verbrauchte der Durch­schnitts­haus­halt etwa 7 Giga­byte Daten im Fest­netz - pro Tag. Mit dieser Daten­menge kann man etwa 7 Stunden am Stück Netflix streamen.

Damit wurden zwölf Mal mehr Daten als im Mobil­funk über­tragen. 9 Exabyte in diesem Jahr, also 9 000 000 000 Giga­byte, so hoch wie noch nie.

Mehr als die Hälfte dieses Daten-Sturms kamen vom Video-Strea­ming. YouTube, Netflix oder Amazon Prime Video hatten 2019 Hoch­konjunktur.

Gigabit-Ausbau schreitet voran

Nach der Über­nahme von Unity­media im Herbst durch Voda­fone sind jetzt (theo­retisch) 11,3 Millionen Haus­halte mit Down­load-Geschwin­digkeiten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde erreichbar. Vor einem Jahr hatte Voda­fone "nur" 6 Millionen Haus­halte mit diesen Spit­zenge­schwin­digkeiten errei­chen können. Bis 2022 will Voda­fone für 25 Millionen (rech­nerisch zwei Drittel) aller Haus­halte das "Gigabit verfügbar" machen.

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