o2-Netzausbau im Osten: Geduld ist gefragt
Das Netz von Telefónica Deutschland ist "derzeit eine große Baustelle", schrieb uns ein Leser kürzlich. Klagen über die Netzqualität speziell bei Telefónica erreichen uns ständig, sei es im Forum oder als "Leserbrief".
Mitunter drängt sich den Kunden der Eindruck auf, speziell Orte im Osten der Republik (beispielsweise der Bereich Berlin Richtung polnische Grenze und weiter südlich) seien besonders betroffen. So traf es Senftenberg mit einem kompletten o2-Netzausfall, aber auch diverse Ausfälle von Stationen, die nach Kundenempfindung "nicht zeitnah behoben werden" (können). o2-Kunden sind mitunter arg strapaziert. Ein Leser formuliert es so: "Es wird laviert, der Kunde mit nichtssagenden Aussagen abgespeist."
Probleme im Erzgebirge
Der Leser lebt im Erzgebirge, wo die örtliche Tageszeitung "Freie Presse" über eine Störung in und um Aue berichtet. Dieser Ort ist unter anderem Spielort der zweiten Fußball-Bundesliga, deren FC-Erzgebirge Aue bei den Fans weit über das Erzgebirge hinaus bekannt ist.
Probleme gebe es auch in Chemnitz, teilt der Leser mit. Dort seien "wochenlang verschiedene eNodes ausgefallen" gewesen, nach mehrmaligen Versuchen diese wieder ins Netz zu bringen, gingen sie schnell wieder offline. Inzwischen seien drei von den Standorten wieder da, eine eNode komme vorerst nicht wieder. Die Station Augsburger Straße 26, 09126 Chemnitz befindet sich ausgerechnet in einem Stadtteil mit der Technischen Universität, wo viele junge Menschen wohnen und das Netz nutzen möchten.
o2 ist auch im Osten aktiv. Es wird fleißig aus-, auf- und umgebaut. Einige Orte werden erstmalig mit LTE versorgt. Nur: Das dauert seine Zeit
Foto/Logo: o2, Montage: teltarif.de
Der Leser bat uns, nachzufragen, warum der "Netzaus-/Netzumbau/Konsolidierung (die hier noch nicht abgeschlossen ist) gerade im Osten Deutschlands" so lange dauere bzw. gar nicht vorwärts gehe? "Chemnitz, Zwickau, Dresden, das Erzgebirge. Alles wird nur halbherzig angepackt, es finden keine Verdichtungen statt, gerade in den dichtbesiedelten Stadtteilen ist das Netz oftmals dicht." Der Leser ist verständlicherweise zutiefst enttäuscht.
Telefónica antwortet
Die Pressestelle von Telefónica/o2 nahm dazu ausführlich Stellung: "In Senftenberg konnten wir die Einschränkungen zum Monatswechsel Juni/Juli erfolgreich beheben, in Aue müssen aktuell neue Anbindungen geschaffen werden, wodurch es vor Ort leider zu Einschränkungen kommt. Was unseren LTE-Ausbau in der Lausitz bzw. den genannten Städten betrifft, können wir mit Fakten ganz gut aufklären und widersprechen."
Senftenberg ist wieder da
"Die zwischenzeitlichen Ausfälle [in Senftenberg] wurden mittlerweile beseitigt. Unsere Anlagen laufen störungsfrei. Zur weiteren Verbesserung der Versorgung in Senftenberg planen wir die Errichtung eines neuen Standorts. Zudem planen wir, ab dem vierten Quartal 2019 die bestehenden Standorte schrittweise mit LTE auszurüsten.
Hintergrund der zwischenzeitlichen Störung in Senftenberg war die Beendigung eines Miet- bzw. Pachtvertrags. Das Auslaufen eines solchen Miet- oder Pachtvertrags führt automatisch zu einer Ersatzplanung für einen neuen Standort. Ausnahmsweise konnte der Wechsel auf einen alternativen Standort in diesem Fall jedoch leider nicht wie gewohnt reibungslos vorgenommen werden. Die zwischenzeitlichen Einschränkungen bzw. Ausfälle für unsere Kunden bedauern wir sehr."
Auf der zweiten Seite geht es um den Netzausbau in Aue und der Lausitz.