Telekom-Aktion #WJF: "Wir jagen Funklöcher!"
Es begann mit einem scheinbar "harmlosen" Tweet, den der Leiter Kommunikation integrierte Netzstrategie bei der Telekom, Dr. Markus Jodl im Internet via Twitter absetzte:
Aktion startet nächste Woche
Telekom-Aktion "Wir jagen Funklöcher"
Grafik: Deutsche Telekom
"Nächste Woche startet 'Wir jagen Funklöcher" (#wjf)'. Wir wollen die Gemeinden aus der 'lean back'-Haltung holen und das Problem gemeinsam lösen. Ich bin sehr gespannt, wie die Aktion läuft. Auf jeden Fall wird "Wir jagen Funklöcher" mich bis Ende 2020 in Atem halten."
Meldeseite geht am 20. August online
Schon bevor am 20. August eine offizielle Homepage der Telekom dazu an den Start gehen wird, wurde Dr. Jodl, der übrigens auch die interessanten Videos auf dem YouTube Kanal "Telekom-Netz" dreht, bereits per Twitter mit Anfragen und Listen von Funklöchern "geflutet". Sinn der Aktion ist, die LTE-Versorgung der Bevölkerung zu verbessern und die Akzeptanz des Mobilfunks bei den Verantwortlichen in den Gemeinden zu erhöhen.
Als Definition eines "Funklochs" soll es schon reichen, so Jodl in der folgenden Twitter-Diskussion, wenn dort "kein LTE vorhanden" ist.
Gewaltige Aufgabe
Ganz alleine wird die Deutsche Telekom diese Aufgabe nicht bewältigen können, schätzen Beobachter die Situation ein. "Wir brauchen die Mitarbeit der Kommune“, betont Dr. Jodl auf Twitter.
Eine Einschätzung
Diese Geschichte ist eine gute Idee. Sie kann und wird eine gewaltige Eindynamik bekommen. Es wird nicht reichen, die Meldungen über bestehende Funklöcher an die Kommunen heranzutragen, in der Hoffnung, dass sich daraus dann irgendwann - vielleicht - geeignete Antennenstandorte finden lassen. Die Mobilfunknutzer erwarten, dass am besten jetzt - gleich - sofort - die Bagger anrollen, um Kabel zu legen und Mastfundamente zu setzen. Kann die Telekom diese hohen Erwartungen erfüllen? Wenn ja, wird das ein starkes Signal an die Mitbewerber, sich mehr am Netzausbau zu beteiligen, wenn sie nicht mit dem Ausbau unzufriedene Kunden verlieren wollen.
Man darf daher gespannt sein, was die konkurrierenden Netzbetreiber Vodafone, Telefónica und auch 1&1-Drillisch zu diesem Projekt sagen werden. Beim Ausbau von "weißen Flecken" (bisher unversorgt), komme von dort wenig Initiative, geben Kritiker immer wieder zu Bedenken. Manchmal dränge sich sogar der Eindruck auf, "dass nur die Telekom ausbaut", was de facto nicht der Fall ist.