Der Nächste: Auch Spotify dreht Apple den Geldhahn zu
Ab sofort: Spotify schafft die Bezahlmöglichkeit über iTunes ab
Bild: Spotify
Immer mehr große Kunden streichen die Bezahlfunktion aus ihren iOS-Apps. Nach Netflix ist nun Spotify der Nächste, der diesen Weg geht. Apple dürfte das ziemlich weh tun. Marktbeobachter schätzen, dass Netflix und Spotify alleine für fünf Prozent der regelmäßigen Einnahmen bei iTunes gesorgt haben. Bei Netflix sollen das 285 Mio. Dollar pro Jahr gewesen sein.
Ab sofort: Spotify schafft die Bezahlmöglichkeit über iTunes ab
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Der Grund: Apple schneidet bei den Abogebühren kräftig mit. Im ersten Jahr landen 30 Prozent in Cupertino, im zweiten immerhin noch 15 Prozent. Zuviel Geld, wie Spotify auf seiner Service-Seite auch freimütig einräumt. „Bis vor kurzem konntest du über das In-App-Zahlungssystem von Apple für Spotify Premium bezahlen. Bei neuen Abonnenten ist das nun nicht mehr möglich. Der Grund hierfür ist die Zusatzgebühr, die Apple auf den Standardpreis aufschlägt. Daher haben wir beschlossen, diese Zwischeninstanz zu umgehen, damit du Spotify günstiger genießt.“ heißt es da.
Bezahlen wird unkomfortabler
Das mag zwar billiger sein, für die Kunden wird es jetzt aber unbequemer. Ganz abgesehen davon, dass die Dienste nun nicht mehr zentral verwaltet werden können, verbietet Apple nämlich in seinen Richtlinien, dass die Anbieter der Apps auf Zahlungsmethoden außerhalb von iTunes hinweisen dürfen, wenn die iTunes-Rechnungsstellung nicht angeboten wird. Für Neukunden heißt das: Sie müssen erst einen Abstecher auf der Spotify-Webseite machen und sich dort registrieren. Erst dann kann es mit dem werbefreien Musikgenuss losgehen.
Netflix blendet bei seiner App nur noch einen Link zum Log-in ein. Weitere Informationen etwa über Preise fehlen, genauso wie ein Link auf das Netflix-Portal. Immerhin: Bestandskunden dürfen weiterhin über iTunes bezahlen, für sie ändert sich vorerst nichts. Andere Anbieter wie YouTube Music gehen übrigens einen anderen Weg: Sie stellen ihren Kunden einfach die Provision in Rechnung.
Apple-Chef Tim Cook dürfte die Entwicklung mit Besorgnis beobachten. Das Business mit den Online-Diensten galt und gilt bei Apple als große Stütze des Unternehmens. Nun bröckelt es aber genauso, wie das mit den iPhones. Über die Hintergründe der Apple-Misere hatte teltarif.de bereits berichtet.