Kartendienste

Zusatzdienste für Navis - vom Reiseführer zum Staumelder

Die Hersteller von trag­baren Navis bieten viel­fältige Zusatz­funk­tionen, mit denen die Geräte deut­lich aufge­wertet werden. teltarif.de gibt Ihnen einen Über­blick.
Von Marc Thorwartl / Hans-Georg Kluge / Julian Ruecker

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Bild: teltarif.de
Wer das Navi sicher einge­baut und die ersten Navi­gati­onsver­suche über­standen hat, wird sich gerne mit den weiteren Funk­tionen eines Navis beschäf­tigen wollen. Wir geben eine Über­sicht über Features, die heut­zutage in Navis verfügbar sind. Zu den Multi­media-Funk­tionen in Navis haben wir einen Extra-Ratgeber für Sie zusammen­gestellt.

Karten­mate­rial und Karten­dienste

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Ohne gutes Karten­mate­rial kann ein Navi auch keine gute Routen­führung liefern. Jahr für Jahr ändert sich die Stra­ßenland­schaft in Deutsch­land etwas. So werden Auto­bahnen neu einge­weiht, Orts­umfah­rungen kommen hinzu und die Verkehrs­führung kann auf den Straßen geän­dert werden. Daher ist ein eini­germaßen aktu­elles Karten­mate­rial unum­gäng­lich. Dafür sollte nach dem Kauf eines Navis zunächst der Daten­stand geprüft werden und eine Aktua­lisie­rung der Karten­daten erfolgen - am besten kostenlos.

Bei vielen Herstel­lern sind Gratis-Updates zumin­dest einmalig bis 90 Tage nach Erst­nutzung für Ihr Navi­gati­onsgerät verfügbar, das gilt vor allem für preis­güns­tige Navis. Für manche Geräte gibt es sogar eine lebens­lange kosten­lose Update-Garantie. Wer kein Anrecht auf eine kosten­lose Aktua­lisie­rung hat, kann zu jeder Zeit kosten­pflichtig ein Karten­update kaufen. Alle Hersteller bieten Wege an, das Navi mit neuen Karten zu versorgen: Häufig werden Karten­aktuali­sierungen auf der Hersteller-Website zur Verfü­gung gestellt, teil­weise gibt es Prepaid-Karten oder Abon­nement-Modelle für den Karten-Update-Service. Sie sollten aller­dings die unter­schied­lichen Kondi­tionen für Karten­updates im Auge behalten, denn je nach Hersteller vari­ieren die Häufig­keit der Bereit­stel­lung und die Kosten.

Aktu­elles Karten­mate­rial

Aktu­elles Karten­mate­rial kann teuer werden, dient aber der sicheren Navi­gation. Eine Update-Garantie spart bares Geld. Aller­dings sollten Sie vor dem Kauf die kosten­losen Update-Garan­tien genauer unter die Lupe nehmen, denn häufig sind diese auf maximal 30 Jahre Gültig­keit begrenzt. Die Bezeich­nung "lebens­lang" bezieht sich auch nicht auf die Lebens­zeit des Besit­zers, sondern auf den Zeit­raum, in dem der Hersteller noch Support für das Gerät anbietet.

Die Option auf Gratis-Updates setzt bei einigen Herstel­lern zudem die Regis­trie­rung inner­halb einer 30-Tage-Frist nach Inbe­trieb­nahme des Geräts voraus. Teil­weise ist die Update-Garantie an eine Person und ein Gerät gebunden und somit nicht über­tragbar und es gibt häufig weitere tech­nische Voraus­setzungen und Beschrän­kungen. Das Karten­mate­rial wird vom Hersteller oder Dritt­anbieter beispiels­weise nur in bestimmten Datei­formaten zur Verfü­gung gestellt, ältere Modelle mit veral­teter Soft­ware können dann gege­benen­falls nicht mehr mit Updates versorgt werden. Prüfen Sie daher schon vor dem Kauf die genauen Vertrags­bedin­gungen und Herstel­leran­gaben.

Länder­karten für Urlaubs­reisen und weitere Features

Käufer sollten darauf achten, für welche Länder aktu­elle Karten mitge­liefert werden. Zuweilen sind Geräte mit nur wenigen Karten etwas preis­güns­tiger. Wer aber das Navi im Urlaub nutzen möchte, benö­tigt selbst­verständ­lich die entspre­chenden Länder­karten. Fehlende Karten lassen sich aber immer nach­kaufen. Für Besitzer älterer Navis könnte sich gege­benen­falls auch ein kompletter Neukauf lohnen, denn die tech­nische Entwick­lung macht auch vor Navis nicht Halt.

Das Karten­mate­rial verfügt nicht nur über Infor­mationen zu den Straßen. Die Hersteller inte­grieren weitere Infor­mationen. So hilft das Navi bei der Park­platz- bzw. Park­haus-Suche. Auch Sehens­würdig­keiten sind oft verzeichnet. Wer mit seinem Wohn­wagen unter­wegs ist, findet bei manchen Herstel­lern auch Daten zu Camping-Plätzen und Hotels. Unter­wegs hilft das Navi dabei, Rast­stätten und Tank­stellen zu finden.

Die Hersteller von Navis bieten neben den reinen Karten­daten auch zusätz­liche Inhalte für ihre Geräte. Mitt­lerweile werden Zusatz­dienste häufig über herstel­lerei­gene Platt­formen zur Verfü­gung gestellt, die neben einem PC mit instal­lierter Anbieter­software, auch ein Benut­zerkonto voraus­setzen. Per USB-Kabel, manchmal auch per PC- oder Smart­phone-App, kann das Navi nach der Daten­synchro­nisie­rung dann mit weiteren Features ausge­stattet werden. Um einige Beispiele zu nennen: Besitzer von Navigon-Geräten konnten vor dem Verkauf an Garmin zahl­reiche Zusatz­funk­tionen wie Fahr- und Verkehrs­assistenten, Restau­rant-Guides und ähnliche Reise­helfer als Premium-Pakete für 50 bis 70 Euro kaufen. Alle Upgrades, Soft­ware- und Karten-Updates waren über das kosten­lose Programm Navigon Fresh zu beziehen und werden nun von Garmin bereit­gestellt. Der Hersteller TomTom bietet statt­dessen die Websuche MyDrive an, in der Restau­rants, Hotels und Sehens­würdig­keiten recher­chiert werden können - entspre­chende POIs (Points of Inte­rest) sind dann über MyDrive Connect vom PC oder Smart­phone auf das Navi über­tragbar. Neuere Becker-Navis kommen hingegen ohne PC aus, dank inte­grierter WLAN-Schnitt­stelle: Verschie­dene Live-Dienste wie Verkehrs­infor­mationen und die POI-Daten­bank stehen so jeder­zeit kostenlos zur Verfü­gung.

Einma­lige und laufende Kosten eines Navis

Wer sich für ein eigen­stän­diges und trag­bares Navi­gati­onsgerät entscheidet, kann in verschie­denen Klassen zuschlagen. Einsteiger-Geräte bieten oft nur das nötigste und selten lang­fris­tige Karten­updates. Wer später mehr­fach Karten-Updates bezahlen muss, sollte diese in den Preis des Gerätes einrechnen. Da kann sich schon ein Mittel­klasse-Gerät lohnen, das zusätz­lich kosten­freie Updates ermög­licht.

Die Mittel­klasse der Navis bietet meist einen größeren Bild­schirm und mehr Navi­gati­onsfea­tures. Bessere Stau­umfah­rung oder detail­lier­tere Zusatz­infor­mationen sind in dieser Klasse Stan­dard. Preis­lich liegen diese Geräte zwischen 150 und 200 Euro.

Wer alles will, was ein Navi bieten kann, muss zu einem Gerät der Ober­klasse greifen. Diese verfügen über weitere Einsatz­möglich­keiten und beinhalten oftmals auch Premium-Dienste - wie bessere Stau­infor­mationen. Geräte dieser Klasse kosten ab 200 Euro aufwärts. Da diese Geräte oft mit reich­haltigen Multi­media-Funk­tionen ausge­stattet sind, haben wir für diese eine eigene Ratge­berseite zu Navi-Multi­media-Funk­tionen ange­legt.

Wie alles anfing: Navis seit 2003 auf dem Markt

Die Ära der porta­blen Navi­gati­onsge­räte wurde 2003 einge­läutet. Eine Vorrei­terrolle über­nahmen damals Garmin und TomTom. Es war eine schwere Geburt. Die PNDs (Personal Navi­gation Devices) mit den winzigen Bild­schirmen waren wenig kontrast­reich, die Karten­darstel­lung dürftig und die Routen­einstel­lungen alles andere als zahl­reich. Anfangs war das Karten­mate­rial auf Flash­spei­chern im Navi selbst unter­gebracht, erst mit der Weiter­entwick­lung der SD-Karten begann der Höhen­flug der mobilen Pfad­finder.

Ein Durch­bruch gelang TomTom 2005 mit der Einfüh­rung der GO-Serie. Das Topmo­dell GO 700 mit seiner typi­schen, bauchigen Wölbung auf der Rück­seite wog stolze 310 Gramm, hatte bereits einen 3,5 Zoll großen Touch­screen und eine zwei Giga­byte große Fest­platte an Bord, auf der das Karten­mate­rial von West­europa hinter­legt war. Zudem stellte er via Blue­tooth und Handy Verbin­dungen zu externen Servern her, über die die TomTom-Plus-Dienste wie Verkehrs­infor­mationen oder Blit­zer­infos ange­fordert werden konnten. Der Preis damals: stolze 549 Euro.

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