Überblick

Überblick: Die Live-Dienste für Navis

Die SIM-Karte im Navigationsgerät wird salonfähig
Von Marc Thorwartl

Als vor knapp zwei Jahren die ersten PNDs mit Online-Anbindung auf den Markt kamen, reagierten die Käufer skeptisch. Der Nutzen der verbauten SIM-Karte in den Geräten erschloss sich nicht automatisch. Zudem sorgten hohe monatliche Belastungen eher für Skepsis denn für Goldgräberstimmung. Doch die Zeiten haben sich gewandelt. Die PND-Käufer wollen weit mehr, als nur noch die schnellste beziehungsweise kürzeste Route zum Ziel. Vielmehr sind sie an aktuellen Verkehrsinformationen, Veranstaltungen vor Ort oder den Wettermeldungen interessiert. Mittlerweile führen die Big Player der Branche alle zumindest ein Gerät mit dem SIM-Zusatzdienst im Portfolio. Dank der EU-Regulierungsbehörden und dem Verhandlungsgeschick der PND-Hersteller ist zudem in den letzten Monaten ein starker Preisverfall bei den monatlichen Datenkosten zu beobachten. Die Preise haben sich glatt halbiert und – je nach Hersteller – sind im Kaufpreis bis zu 24 Monate Live-Services im Kaufpreis inbegriffen. teltarif.de zeigt Ihnen in einer Übersicht, welche PNDs derzeit am Markt erhältlich sind.

Garmins Live-Service nüLink!

Garmin nüLink! Garmin nüLink!
Bild: Garmin
Garmin, Weltmarktführer bei den mobilen Navigationsgeräten, hat derzeit zwei PNDs und ebenso viele so genannter nüvifones – eine Art Smartphone mit Fokus auf der Navigation - im Portfolio. Die Live-Services bei den mobilen Navigationsgeräten sind sowohl beim 4,3-Zöller nüvi 1690 nüLink! – für 190 Euro - als auch beim ab Oktober für 299 Euro erhältlichen 5-Zoll großen nüvi 1695 nüLink! für die ersten zwölf Monate inkludiert. Das Datenabonnement für die Folgejahre kostet derzeit 49,95 Euro. Bei beiden PNDs dient die E-Plus-Mutter KPN als Carrier, was beispielsweise in Deutschland für immer noch so manche weiße Flecken auf der Landkarte mangels fehlender Netzabdeckung sorgen könnte.

Auf die Live-Services von Garmin kann in folgenden 15 europäischen Ländern zurückgegriffen werden: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Spanien, Schweden, Schweiz und Tschechien. Zu den Funktionen gehören unter anderem die Google-Maps-Suche, Flugstatus, Wetter, Währung, Radar-Info oder Telefonbuch. Allerdings kann nicht in allen Ländern jeder Dienst genutzt werden. So ist die Telefonbuch-Funktion nicht in Finnland, Norwegen, Polen und Schweden erhältlich, bei den Radarinformationen ist aus rechtlichen Gründen die Schweiz ausgeklammert. Bei den Verkehrsmeldungen verlässt sich Garmin auf Navteq-Technik. Verkehrsflussdaten werden über Flottenpartner, Autobahnkameras, Sensorschleifen, Polizeiinformationen, Nokia-Handys mit GPS, Garmin-nüLink-Geräte und proprietäre Sensoren gesammelt und ausgewertet und dann als Meldung an die Geräte geschickt.

Auf der IFA hat Garmin zusätzliche Live-Dienste, wie beispielsweise die "Parken aktuell" oder "Günstig tanken" Funktion vorgestellt. Der Parkservice ist nur in Deutschland und Großbritannien, die Spritinformation sind zudem für Belgien, Frankreich, Luxemburg, Niederlande und Spanien erhältlich. Bei den Handys Garmin-Asus M10 nüvifone (299 Euro) und Garmin-Asus A50 nüvifone (469 Euro) sind die Live-Services lediglich für die ersten 30-Tage inbegriffen. Danach kostet das Jahresabo ebenfalls 49,95 Euro. Zudem kommen bei der Nutzung im Ausland Roaming-Kosten für den Datentransfer hinzu. Das kann schnell teuer werden, weshalb von einer Nutzung außerhalb Deutschlands ohne einen adäquaten Datentarif abzuraten ist.

Die Live-Dienste von Medion

Medion GoPal P4635 Medion GoPal P4635
Foto: Medion
Seit geraumer Zeit hat das Essener Unternehmen Medion den GoPal P4635 mit 4,3-Zoll-Monitor für 299 Euro (UVP) im Sortiment. Im Kaufpreis sind die Live-Dienste für 18 Monate inklusive. Allerdings sind diese bisher lediglich in Deutschland nutzbar. Die Verlängerung gibt es für 4,95 Euro im Monat oder 49,95 Euro pro Jahr. Mit Informationen was die zukünftige Entwicklung anbelangt, hält sich Medion bedeckt, es ist allerdings davon auszugehen, dass das Unternehmen weitere PNDs mit Live-Services in Planung hat und im nächsten Schritt versucht, die Dienste europaweit zur Verfügung zu stellen. Als Live-Dienste bietet Medion den intelligenten Verkehrsservice an. Dieser erhält seine Informationen über GPS-Probe Data, und Connected Navigationssystemen. Zudem greift er auf das größte Sensornetzwerk mit fast 10 000 Sensoren auf Straßen oder an Brücken, sowohl bewährte Quellen, wie TMC und Polizeiinformationen zurück. Die weiteren Live-Services sind: Parkplatzinformationen, Tankpreis Scout, Wetter und Google-Local-Search. Bedeckt hält sich Medion auch beim Namen des Mobilfunkbetreibers, mit dem die Live-Services realisiert werden, weshalb keine Prognose bezüglich der Netzabdeckung in Deutschland zu stellen ist.

Die Live-Services von Navigon

Das Hamburger Unternehmen Navigon [Link entfernt] ist auch das einzige, welches eine Nachrüstmöglichkeit für bereits vorhandene PNDS offeriert. Als aktuelle Geräte gibt es derzeit den Navigon 40 Premium Live und das Navigon 70 Premium Live. Das Navigon 40 Premium Live mit 4,3-Zoll-Display für 208 Euro hat die SIM-Karte nicht integriert sondern in einem externen Live-Modul, was die Gefahr des Kabelsalates im Auto erhöht. Das Navigon 70 Premium Live hat das Live-Modul im Gerät verbaut und kostet derzeit 338 Euro.

Auf der folgenden Seite unsers Überblicks über die Live-Services lesen Sie mehr über die Live-Dienste von Navigon und TomTom.

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