MyKronoz ZeTime ein Jahr später: Ist die Software ausgereift?
Die Hybrid-Smartwatch MyKronoz ZeTime ist nun beinahe ein Jahr lang auf dem Markt. Das innovative Produkt, das mechanische Uhrzeiger und einen Touchscreen vereint, wurde zu Beginn mit einer unfertigen und fehlerhaften Firmware ausgeliefert. Seitdem folgten eine Vielzahl an Updates – 45 an der Zahl. Erst vor wenigen Wochen brachte das Schweizer Unternehmen eine Aktualisierung heraus. Ist das schicke Konzept jetzt von den gröbsten Problemen befreit? Gibt es neue Features? Wir haben uns den aktuellen Stand der ZeTime angesehen.
Crowdfunding-Erfolg und Konsumenten-Ernüchterung
Die mechanischen Zeiger der ZeTime sind durchaus stilvoll
Andre Reinhardt
Die in Genf ansässige Firma MyKronoz hatte im Frühling 2017 eine spannende Idee. Eine Achillesferse vieler Smartwatches ist die Laufzeit, die meisten Exemplare schreien schon nach wenigen Tagen nach der Steckdose. Anstatt die Uhrzeit zulasten des Akkus via Display permanent einzublenden, verbaute der Schweizer Konzern in der ZeTime zusätzlich mechanische Zeiger. Somit gibt es eine äußerst stromsparende Zeitangabe – und eine Laufzeit von bis zu 30 Tagen. Diese Vision traf den Nerv vieler Konsumenten, allein auf Kickstarter wurden mehr als 5,3 Millionen US-Dollar von den Unterstützern zusammengetragen. Anfang 2018 erschien die ZeTime schließlich auf dem Markt – und sorgte vor allem aufgrund der mangelhaften Software für Frust. Derzeit bietet MyKronoz den Zeitgeber für 129,99 Euro anstatt 199,99 Euro an. Lohnt sich mittlerweile ein Kauf?
Unsere Erfahrungen mit der aktuellen ZeTime-Software
Das Koppeln der ZeTime via QR-Code
Andre Reinhardt
Die neue Versionsnummer lautet: A.17 (R2.5T3.3H0.5) (Build 44). Vorab sei verraten: mit dieser Firmware läuft die ZeTime auch recht gut. Bis die Software allerdings auf der Uhr landet, muss man gegebenenfalls viel Geduld aufbringen. Zumindest bei unserem Nokia 7 Plus mit Android 9.0 Pie gab es große Probleme, bis die App die Smartwatch erkannte. Das Koppeln mit dem Handy an sich funktionierte zwar reibungslos, die ZeTime-Anwendung erkannte das Produkt jedoch nicht. Kurios: nachdem wir das Wearable mit unserem Galaxy S8 (Android 8.1 Oreo) sofort mit der App verbinden konnten, funktionierte der Vorgang auch auf dem HMD-Global-Telefon. Zunächst folgte ein Update auf die aktuelle Softwareversion der Uhr (Stand 8. November 2018). Laut Uhr sollte die Prozedur 5 bis 10 Minuten in Anspruch nehmen, es verging aber mehr als eine halbe Stunde.
Noch Luft nach oben
Mit dem Update soll es erneut diverse Bugfixes gegeben, außerdem habe man Optimierungen der Bluetooth-Verbindung und der Sensoren vorgenommen. Das Koppeln des Mobilgeräts mit der ZeTime wurde überarbeitet, jetzt kann die Prozedur auf Wunsch simpel mit einem auf dem Zubehör eingeblendeten QR-Code erfolgen. Clever mutet auch die neue Methode zur Zeiger-Kalibrierung an. Diese erfolgt neuerdings alternativ in der Smartphone-App via Kamera. Neue Anwendungen für die Uhr, etwa ein Taschenrechner oder eine Bildergalerie, gibt es hingegen nicht. Ebenfalls unverändert: zuvor verfasste Schnellantworten stehen nach wie vor lediglich bei SMS und Anrufen zur Auswahl. Im Alltag zeigt sich die ZeTime als guter Begleiter mit Optimierungsbedarf. So kommen etwa die Benachrichtigungen zuverlässig und schnell an. Der Touchscreen reagiert hin und wieder erst nach der zweiten Berührung, was aber an der noch jungen Bauart der Uhr liegen könnte.
Im Herbst wurde die ZeTime 2 vorgestellt, wir sind gespannt, ob MyKronoz beim Nachfolger dazugelernt hat.