Themenspecial Breitband-Internet Störungen

Regionale Anbieter mvox und Televersa haben Insolvenz angemeldet

In der jüngsten Vergangen­heit waren die regionalen Telefon- und Internet-Anbieter vor allem durch Ausfälle und Störungen aufgefallen. Wir zählen auf, welche Möglich­keiten Bestands­kunden jetzt zum Anbieter­wechsel haben.
Von Susanne Kirchhoff

Der regionale Telefon- und Internet-Anbieter mvox AG sowie seine Tochtergesellschaft Televersa Online GmbH aus Oberbayern haben Insolvenz angemeldet, wie das regionale Portal heimatzeitung.de berichtet. Das Amtsgericht Mühldorf hat laut seiner öffentlichen Bekanntmachung am 24. Oktober den Rechtsanwalt Markus Stoppelkamp als vorläufigen Insolvenz­verwalter für beide Unternehmen bestellt. Dieser beschrieb die Zukunft des Unternehmens gegenüber heimatzeitung.de zuversichtlich.

mvox und Televersa bieten DSL- und WiMAX-Anschlüsse für den Internet-Zugang sowie Kombi-Tarife für Telefon und Internet an. mvox hatte in Schleswig-Holstein, Hessen und Ostbayern Verträge mit Gemeinden über den lokalen Breitband-Ausbau abgeschlossen. Televersa ist nur in Süddeutschland aktiv. In einigen Orten hatte mvox Kunden von Televersa übernommen.

Totalausfälle bei Kunden von mvox und Televersa in Bayern

mvox Webseite Die Webseite von mvox ist nach wie vor online.
Webseite: mvox.de / Screenshot: teltarif.de
Im April hatte ein mehrwöchiger Ausfall von Telefon und Internet bei einigen Televersa-Kunden für Unmut gesorgt [Link entfernt] . Der Grund für den Ausfall: Der Bayerische Rundfunk hatte aufgrund von Außenständen der Televersa einige Sendeanlagen abgestellt. Gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung gab der BR an [Link entfernt] , dass insgesamt vier Sender von der Maßnahme betroffen gewesen sein: der Sender auf dem Brotjackriegel im Bayerischen Wald, der Sender Hohe Linie nordöstlich von Regensburg sowie zwei weitere an Standorten in Landshut und Deggendorf.

Wochenlang offline

Von der Abschaltung der Sendeanlage auf dem Brotjackriegel war unter anderem die Gemeinde Thurmannsbang betroffen. Arztpraxen, Geschäfte und andere Unternehmen am Ort, die auch ihren Telefonanschluss bei der Televersa hatten, seien wochenlang nur per Handy erreichbar gewesen, schildert der Bürgermeister von Thurmannsbang, Martin Beringer. Auch die Gemeindeverwaltung sei von einem Internet-Ausfall betroffen gewesen, das Telefon habe aber funktioniert - weil der Anschluss bei der Telekom gebucht sei.

Nach den Angaben von Beringer gibt es in seiner Gemeinde heute keine Televersa-Kunden mehr. Diese seien alle bereits im April vom regionalen Anbieter amplus aus Teisnach übernommen worden. Auch die ehemaligen Televersa-Kunden im benachbarten Innernzell würden nun von einem anderen Regional-Anbieter versorgt.

Die amplus AG hatte nach eigenen Angaben bereits 2012 in mehreren bayerischen Gemeinden Infrastruktur sowie in der Folge auch Kunden und Verträge von Televersa und mvox übernommen.

Auch bei mvox-Kunden gab in diesem Jahr mehrwöchige Komplettausfälle. Im August traf es mehrere Gemeinden in der Nähe von Wasserburg am Inn, wie das Oberbayerische Volksblatt berichtete [Link entfernt] .

Kein Kunde muss dauerhaft ständige Störungen oder gar wochenlange Komplettausfälle von Telefon- und Internet­anschluss ertragen. Auf der nächsten Seite lesen Sie, welche Ansprüche betroffene Verbraucher gegen ihren Anbieter haben und welche Möglich­keiten es zum vorzeitigen Anbieterwechsel gibt.

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