Musikindistrie

Streaming-Abos: Einnahmen aus Musikverkäufen gewachsen

Spotify und Co. sei Dank sind weltweit die Einnahmen aus Musikverkäufen 2018 um 9,7 Prozent gestiegen. Nach dem vierten Wachstumsjahr in Folge liege der Umsatz der Musikindustrie jetzt bei 19,1 Milliarden US-Dollar.
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Spotify und Co. sei Dank sind weltweit die Einnahmen aus Musikverkäufen 2018 um 9,7 Prozent gestiegen. Nach dem vierten Wachstumsjahr in Folge liege der Umsatz der Musikindustrie jetzt bei 19,1 Milliarden US-Dollar, teilt der Bundesverband Musikindustrie (BMVI) mit. Diese Zahlen entstammen der neuen Ausgabe des "Global Music Report" (GMR), den die International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) heute in London vorgestellt hat. IFPI ist der Dachverband des BMVI.

Plus 32,9 Prozent für Streaming

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Die Streaming-Erlöse legten um 34 Prozent zu und machen nun fast die Hälfte (47 Prozent) des weltweiten Branchenumsatzes aus. Treiber in diesem Bereich war das kostenpflichtige Streaming (plus 32,9 Prozent); insgesamt 255 Millionen Nutzerinnen und Nutzern bezahlter Abonnements haben dafür gesorgt, dass Audio-Streaming im vergangenen Jahr einen Anteil von 37 Prozent am Gesamtumsatz hatte. Durch das Streaming-Wachstum konnten die Rückgänge im physischen Bereich (minus 10,1 Prozent) und bei Downloads (minus 21,2 Prozent) mehr als ausgeglichen werden. Der Digitalanteil liegt weltweit nun insgesamt bei 58,9 Prozent.

"Die Branche spürt weltweit Wind in den Segeln, das ist eine sehr gute Nachricht", sagt Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI. In Deutschland schlage sich das, wie im März gemeldet, momentan am Gesamtmarkt noch nicht in Zuwachsraten nieder, "aber wir haben das Glück, dass der deutsche Markt die Spur hält und den Rückgang im physischen Bereich und bei Downloads durch den stark wachsenden Streaming-Bereich nahezu kompensieren kann. Für die Zukunft sind wir optimistisch, dass die internationale Entwicklung den Weg weist: Dass nämlich das Streaming bei weiterhin dynamischen Zuwächsen eine immer höhere Hebelwirkung entfaltet, die dann auch insgesamt zu einem positiven Markt führen kann. Man kann nicht oft genug betonen, dass dabei das bezahlte Streaming von zentraler Bedeutung ist", so Drücke weiter.

Streaming auch dem Radio auf den Fersen

Wie berichtet, sind Musikstreamer auch dem Radio immer dichter auf den Fersen. Laut der aktuellen Media Analyse Audio liegt das lineare Radio noch mit 3,19 Millionen Hörern täglich vorn. Spotify folgt mit 2,08 Millionen Hörern. Reine Webradios ohne UKW- oder DAB+-Verbreitung erreichen 0,4  Millionen Hörer.

Insgesamt dürfte Musikstreaming inzwischen mehr Hörer als das klassische Radio erreichen, denn die Spotify-Konkurrenten Apple Music und Amazon Prime Music lassen keine Hörerzahlen über die MA Audio veröffentlichen.

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