Glasfaser

1&1 setzt in München auf echte Glasfaser-Leitungen

In München gibt es künftig Glasfaserleitungen von 1&1. Möglich macht das eine Open-Access-Kooperation mit M-Net.
Von Thorsten Neuhetzki

1&1 mit Glasfaser in München 1&1 mit Glasfaser in München
Foto: 1&1
1&1 und M-Net haben ihre Open-Access-Plattformen zusammengeschaltet. Was zunächst nach einem technischen und recht langweiligen Prozess klingt, hat aber zu Folge, dass die echten Glasfaseranschlüsse von M-Net künftig auch über 1&1 zu bestellen sein werden - zu den Konditionen von 1&1.

Wie die beiden Unternehmen mitteilen, geht es um Anschlüsse in München, Augsburg und Erlangen Premium-Glasfaser-Internetanschlüsse anbieten. Dank der Kooperation können 1&1-Privatkunden in München und allen anderen Gebieten, in denen M-net über FTTB/H-Netze verfügt, diese Netze nutzen. M-Net hat die komplette Münchner Innenstadt mit FTTB - also einer Glasfaserleitung bis ins Gebäude - erschlossen. Je nach Wohneigentümergemeinschaft wurde die Glasfaserleitung sogar noch bis in die Wohnungen gelegt, so dass in einigen Häusern sogar FTTH möglich ist.

"Glasfaser-Hausanschlüsse sind der richtige Weg, um zukünftig Bandbreiten weit jenseits der 50 MBit/s erreichen zu können. Indem wir regionale Netze an unsere Plattform anschließen und zu einer zusammenhängenden Infrastruktur vereinen, ist es möglich, Glasfaser-Hausanschlüsse in vielen Regionen Deutschlands bundesweit zugänglich zu machen", sagt Martin Witt, Vorstandsvorsitzender der 1&1 Telecommunication SE.

Mehr als eine halbe Million Haushalte in wenigen Jahren

1&1 mit Glasfaser in München 1&1 mit Glasfaser in München
Foto: 1&1
In München geht es um derzeit 390 000 Haushalte. In den kommenden vier Jahren sollen weitere 230 000 Haushalte erschlossen werden. Knapp 70 Prozent aller Haushalte in München hätten dann Zugang zur Glasfaser. Für M-Net hat die Kooperation einen nicht zu verachtenden Effekt: Das eigene, teuer aufgebaute Netz, wird durch die Vermarktung an Kunden von 1&1 besser ausgelastet.

Zum Einsatz kommt eine eigene, von 1&1 entwickelte Aggregator-Plattform. Sie ermöglicht, bestehende Glasfaser-Hausanschlüsse über eine standardisierte Schnittstelle (S/PRI 4.0) an die eigene Infrastruktur anzubinden und zu vermarkten. Realisiert wird die Plattform über das auf lokaler Ebene weitverzweigte Glasfasernetz von M-Net und das Glasfasernetz von 1&1 Versatel. Neben 1&1 bieten auch andere Unternehmen solche Plattformen an. Kooperationen im größeren Stil gab es aber bislang noch nicht, so dass FTTH-Netze meist faktisch Monopole der Netzbetreiber sind. Zuletzt hatte der Branchenverband Breko angekündigt, eine solche Plattform bestehender Firmen unter eigenem Label anzubieten.

Blick hinter die Kulissen des M-Net-Glasfasernetzes

M-Net hat uns einen Blick hinter die Kulissen des Glasfasernetzes in München werfen lassen. Kommen Sie mit auf die Reise der Daten vom Rechenzentrum über den U-Bahn-Schacht bis zum Kunden nach Hause.

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