Für Hobby-Regisseure: Motorola One Action im Hands-on
Motorola hat heute ein neues Smartphone-Modell vorgestellt. Das "One Action" richtet sich vor allem an eine Budget-orientierte Zielgruppe, die gerne Videoaufnahmen macht. Auf den ersten Blick lässt sich kaum ein Unterschied zum im Mai vorgestellten Motorola One Vision feststellen. Die Differenzen liegen vielmehr im Detail, so hat das Tatendrang-Handy eine Triple-Kamera, während das Visionäre nur eine Dual-Kamera besitzt.
Wir konnten uns das Motorola One Action bereits in einem Hands-on genauer anschauen. Der erste Eindruck ist vielversprechend. Interessant ist da vor allem die unverbindliche Preisempfehlung von 269 Euro. Das Smartphone soll laut Hersteller ab sofort online in den Farben Blau und Weiß erhältlich sein, wenig später dann aber auch seinen Weg in den stationären Handel finden.
Optik & Haptik
Vorbild ist das Motorola One Vision mit seinem 6,3-Zoll-Display und dem 21:9 Format (160,1 mm x 71,2 mm x 9,15 mm). In der linken oberen Ecke befindet sich die Selfiekamera als
Punch-Hole-Integration. Wie das Motorola One Vision liegt auch das Motorola One Action mit seinem schlanken Body sehr gut in der Hand.
Zuspieler dieses Charakteristikums ist das vergleichsweise geringe Gewicht von 176 Gramm, was dem Smartphone
ein komfortables Handling beschert. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen und die Optik erscheint edel und hochwertig.
6,3 Zoll-Display mit Punch-Hole
Bild: teltarif.de
Der Rücken besteht aber nicht wie beim One Vision aus Gorilla Glass, sondern aus Kunststoff. Das Gehäuse ist nach IP52 zertifiziert,
was dem Motorola One Action einen bedingten Schutz vor Staub und weiterhin vor Wasserstrahlen bescheinigt.
Display
Das Display sieht auf den ersten Blick nicht schlecht aus, die Farbwiedergabe erscheint natürlich und auch die Helligkeitsdarstellung sieht ganz gut aus. Mal sehen, was der ausführliche Test ergibt. Das One Vision erreichte in unserem Test rund 400 cd/m², was im Grunde genommen nur Durchschnitt ist, für die Preisklasse, in der sich das Motorola bewegt, aber ein sehr gutes Ergebnis darstellt und auch bei mittelstarkem Lichteinfall für die Lesbarkeit ausreicht.
Leistung, Akku und Sensoren
An Bord ist der gleiche Samsung Exynos-9606-Chip wie im Vorgänger. Unterstützt wird das System von 4 GB Arbeitsspeicher. Intern beträgt die Speicherkapazität 128 GB, welche
per microSD-Karte um bis zu 512 GB erweiterbar ist. Der Kartenslot ist auf Hybrid ausgelegt - entweder entscheiden sich Nutzer für die Parallelnutzung zweier Nano-SIM-Karten oder
eine Nano-SIM-Karte und eine zusätzliche Speicherkarte.
USB-Typ-C und Lautsprecher
Bild: teltarif.de
Die Software basiert auf Android Pie, läuft aber mit dem abgespeckten Android-One-Variante, was sich in der Praxis bemerkbar macht. Im Rahmen des Hands-ons
hinterließ ein erster Performance-Test beim Switchen zwischen Apps, im Menü und beim Browsing einen guten Eindruck.
Löblich ist die Voraussagung von Updates auf Android 10 und Android 11 sowie insgesamt drei Jahre Sicherheitsupdates ab dem globalen Verkaufsstart.
Die Akkukapazität liegt bei 3500 mAh. Aufladen lässt sich das Modul mit einer Ausgangsleistung von 10 Watt, beim One Vision unterstützt die Schnellladefunktion
13 Watt.
Im Unterschied zum Motorola one vision gibt es im one action eine Triple-Kamera
Bild: teltarif.de
Das Motorola One Action unterstützt NFC, beispielsweise für kontaktlose Bezahlvorgänge, und verfügt über einen optischen Fingerabdrucksensor auf der Gehäuserückseite.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, das Smartphone per Gesichtserkennung zu entsperren.
Kamera
Die Hauptkamera im Motorola One Action (12 MP, 5 MP, 16 MP) verfügt zwar im Gegensatz zum One Vision (48 MP, 5 MP) über eine zusätzliche Linse, technisch handelt es sich aber um ein abgespecktes System. Das 16-Megapixel-Objektiv steht für den besonderen Video-Modus bereit, der eine Aufnahme mit 117-Grad-Weitwinkel ermöglicht. Eine elektronische Bildstabilisierung soll dabei verwackelten Aufnahmen entgegenwirken.
Um die Weitwinkel-Funktion zu aktivieren, muss in der Kamera-App entsprechend der Video-Mode ausgewählt werden. Neben dem Record-Button erscheint dann das Symbol, um den Weitwinkel-Modus zu aktivieren. In der Regel hält man das Smartphone dann bereits im Querformat. Der Weitwinkel-Modus wird aber erst richtig aktiv, wenn man das Smartphone wieder in das Hochformat zurückbewegt.
Im Rahmen des Hands-ons stellten wir fest, dass sich die Weitwinkel-Funktion nicht für die Fotografie einstellen lässt. Es lassen sich zwar Fotos bei laufendem Video schießen,
aber das ist keine Lösung. Bleibt abzuwarten, ob das Feature auch per Software-Update normale Fotos ermöglicht.
Video-Kamera mit Weitwinkel-Modus. Links: Normaler Modus, rechts: Video-Weitwinkel-Modus im Hochformat
Bild: teltarif.de
Die Selfie-Kamera verfügt im Gegensatz zum One Vision mit 25 Megapixel-Auflösung nur über 12 Megapixel. Im Testbericht werden wir die Bildqualität
beider Systeme miteinander vergleichen.
Fazit: Hands-on
Das Motorola One Action hinterlässt einen guten ersten Eindruck. Die Verarbeitung ist stimmig, das Display(-Format) ansprechend und die Software-Prognosen erstklassig. Bekanntlich trennt sich bei der Kamera die Spreu vom Weizen. Einen Weitwinkel in den Video-Modus zu integrieren, ist eine nette Spielerei, gerade für die vom Hersteller fokussierte jüngere Zielgruppe mit Hang zur Alltags-Regie.
Die Specs für die herkömmliche Fotografie sprechen allerdings eine deutlich reduzierte Sprache im Vergleich zum Motorola One Vision. Die Frage stellt sich, ob es sich für diejenigen, die mehr Wert auf gute Fotos legen, lohnt zum One Vision zu greifen. Das kostet nach UVP schließlich nur 30 Euro mehr. Im aktuellen Preisvergleich ist es sogar zum gleichen Preis zu haben wie das Motorola One Action. Ob es bei der Einschätzung bleibt, muss aber erst der ausführliche Kameratest zeigen.
Details zum Motorola One Vision können Sie in unserem Testbericht nachlesen.