Nach Brand: Netz von o2 und Vodafone gestört
Die Sendeanlagen auf einem ehemaligen Hotel in Ravensburg stehen in Flammen
Foto: Freiwillige Feuerwehr Ravensburg
Das gibt es zum Glück nicht so oft: Nach einem Brand auf einem Hochhausdach in Ravensburg (südliches Baden-Württemberg) in der Nacht zum Sonntag ist das Mobilfunknetz von Telefónica (o2) und Vodafone weiträumig ausgefallen. Das berichtet der Südwestrundfunk (SWR)
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Nach dem Brand einer Mobilfunkanlage auf einem Hochhaus in Ravensburg können viele Menschen nicht mehr mobil telefonieren. Betroffen ist das Netz von Vodafone sowie das o2-Netz von Telefónica Germany. Offenbar wird das Dach nicht nur für eine Mobilfunksendestation, sondern auch für Richtfunkverbindungen genutzt. Damit geht im Großraum Ravensburg, aber auch im Bereich Bad Waldsee, Biberach oder Illmensee bei Mobilfunkkunden von Vodafone und o2 teilweise gar nichts mehr. Kein mobiles Telefonieren, kein Internet. Nichts.
Dauer des Netzausfalls vorerst unklar
Die Sendeanlagen auf einem ehemaligen Hotel in Ravensburg stehen in Flammen
Foto: Freiwillige Feuerwehr Ravensburg
Wie lange der Netzausfall noch dauern wird, lässt sich noch nicht sagen. Derzeit sind auf dem Hochhaus die Ermittlungsbehörden im Einsatz. Solange kann nichts repariert werden. Nach der Freigabe werde erst der Umfang der notwendigen Arbeiten ersichtlich. Vor dem Austausch der zerstörten Kabel und Antennen müsse erst die Dachhaut des Gebäudes erneuert werden, erklärte ein Sprecher von Telefónica gegenüber dem SWR.
Da offenbar vom Standort in Ravensburg auch viele andere über Richtfunk angebundene Sendestationen betroffen sind, versucht Telefónica derzeit die Sender rund um Ravensburg mit Hilfe "von Umleitungen" wieder in Betrieb zu nehmen. Diese Aufgabe ist aber nicht trivial und braucht Zeit.
Brandstiftung?
Wie die Polizei mitteilte, wurde das Feuer in der Nacht auf Sonntag gelegt. Unbekannte waren gewaltsam in das 13-stöckige Hochhaus eingedrungen und hatten die Mobilfunkanlagen auf dem Dach gezielt in Brand gesetzt. Laut Polizeiangaben entstand bei dem Feuer ein Sachschaden in sechsstelliger Höhe. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur. Vermutlich hatten die Täter eine gewisse Sachkenntnis und wollten durch die Zerstörung dieses Knotenpunktes eine größere Region treffen.
Welche Motive die Täter hatten ("Angst vor Strahlung") oder zur Ermöglichung einer anderen Straftat ("Ausschalten" des Mobilfunks um eine Alarmierung bei einem Einbruch etc. zu vermeiden) werden die Ermittlungsbehörden klären müssen.
Empfehlenswert: Reservenetz
Betroffene Mobilfunkkunden sollten sich unbedingt eine Reserve-SIM-Karte besorgen, das kann eine Prepaid-Karte sein, die in einem nicht betroffenen Netz funkt, hier wäre dies das Netz von Telekom (D1), dann alle wichtigen Kontakte über die temporär geänderte Rufnummer informieren. Eine Rufumleitung zur Ersatzrufnummer kann je nach ursprünglichem Tarif recht teuer werden.
Besser ist eine Ansage auf der Mailbox zu hinterlassen. Die eigene Mailbox lässt sich - wenn vorher eingerichtet und Mailboxgeheimzahl bekannt - auch ohne vor Ort empfangbares Mobilfunknetz entsprechend ändern.