Uhr zahlt

Noch ein Zahlungssystem: Swatch!-Pay

Bezahlen mit der Armbanduhr ist seit Apple Pay nichts Besonderes mehr. Jetzt meldet sich der Schweizer Designer-Uhr-Hersteller Swatch zu Wort.
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Swatch Uhren sind Sammelobjekte und Designer-Stücke. Jetzt kann man damit (in der Schweiz) auch mobil bezahlen. Swatch Uhren sind Sammelobjekte und Designer-Stücke. Jetzt kann man damit (in der Schweiz) auch mobil bezahlen.
Foto: Swatch
Nach dem Start von Apple Pay hat mobiles Bezahlen einen spür­baren Schub bekommen. Neben der Bezah­lung per Handy, rückt auch das Bezahlen mit der Armband-Uhr in den Vorder­grund. Neben der Apple-Watch gibts aber längst andere Geräte (englisch "Devices"), die dafür geeignet sein können.

Der Schweizer Uhren-Hersteller Swatch hat jetzt "SwatchPay!" vorge­stellt. "Unter der Haube" arbeitet die "sichere Mobile-Payment-Tech­no­logie von G+D Mobile Secu­rity". G+D steht für Gies­ecke + Devrient. Das Münchner Unter­nehmen beschäf­tigt sich seit vielen Jahren mit Sicher­heit (unter anderem eSIM, diskrete SIM-Karten, Zahlungs­karten wie Giro­card oder Kredit/Debit­karten) und hat auch eine Lizenz zum Geld drucken, was hier wört­lich zu nehmen ist. Das Unter­nehmen druckt im Auftrag der Bundes­bank Geld­scheine, ganz legal.

Technik vom Sicher­heits­spe­zia­listen

Swatch Uhren sind Sammelobjekte und Designer-Stücke. Jetzt kann man damit (in der Schweiz) auch mobil bezahlen. Swatch Uhren sind Sammelobjekte und Designer-Stücke. Jetzt kann man damit (in der Schweiz) auch mobil bezahlen.
Foto: Swatch
Die Lösung von Gies­ecke+Devrient Mobile Secu­rity für die Daten- und Trans­ak­ti­ons­si­cher­heit ist eine "Wearable Enable­ment Plat­form", eine passende App dazu und ein einge­bet­tetes sicheres "Secure Element". Nach ihrem erfolg­rei­chen Launch in China im Sommer 2017 ist die Kredit­karten-Uhr jetzt auch in der Schweiz erhält­lich. Weitere Länder dürften folgen, wann es in Deutsch­land los geht, steht noch nicht genau fest, sei aber "in der Pipe­line".

Wenn es dann so weit ist, können Nutzer ihre neuen Uhren in den Swatch-Stores gleich mit der SwatchPay!-App perso­na­li­sieren, welche der Schweizer Uhren­her­steller gemeinsam mit G+D Mobile Secu­rity entwi­ckelt hat. Diese App bietet Anwen­dern die Möglich­keit, die Bezahl­funk­tion der Uhr in Verbin­dung mit ihrer bereits vorhan­denen "Zahlungs­karte" (Visa- und Master­card-Kredit­karte oder Debit­karte) zu akti­vieren.

Viel Aufwand im Hinter­grund

Die Funktionsweise von Swatch!Pay. In der Uhr ist ein sicheres Element. Die Funktionsweise von Swatch!Pay. In der Uhr ist ein sicheres Element.
Grafik: Giesecke + Devrient (G+D)
Im Hinter­grund ("Backend") erzeugt G+D dann einen "Token" mit den Karten­zu­gangs­daten, die auf das in der Uhr einge­bet­tete Secure Element geladen werden. Sobald dieser Vorgang erfolg­reich beendet ist, können Anwender ihre SwatchPay!-Uhr für Bezahl­vor­gänge an jedem kontakt­losen Point-of-Sale-Terminal nutzen. Diese Bezahl-Trans­ak­tionen benö­tigen keinerlei Strom und haben daher auch keinen Einfluss auf die Batte­rie­leis­tung der Uhr. Gespei­cherte "Token" (wie der Staf­fel­stab beim Staf­fet­ten­lauf aus dem Sport­un­ter­richt) können auf der Uhr je nach Wunsch und Bedarf vom Anwender jeder­zeit deak­ti­viert oder gelöscht werden.

Die kontakt­lose Bezahl­funk­tion basiert auf einem einge­bet­teten Secure Element von G+D, das den Stan­dards von globalen Zahlungs­ver­kehrs­sys­temen und Zerti­fi­zie­rungs­stellen entspricht. Dieselbe Tech­no­logie wird bereits bei Smart­phones genutzt. Der Sammler-Uhren-Hersteller Swatch gab seinerzeit der Schweizer Uhrenindustrie neuen Auftrieb. Jetzt bringt er SwatchPAY! Der Sammler-Uhren-Hersteller Swatch gab seinerzeit der Schweizer Uhrenindustrie neuen Auftrieb. Jetzt bringt er SwatchPAY!
Grafik: Swatch

Die Plat­form von G+D Mobile Secu­rity erlaubt es auch anderen Herstel­lern, ihren Uhren neue und "hoch­si­chere" Funk­tionen einfach und ohne Beein­träch­ti­gung der Batte­rie­l­auf­zeit oder größere Auswir­kung auf das Uhren-Design hinzu­zu­fügen. G+D bietet darüber hinaus die notwen­digen Backend-Services für die Token-Bereit­stel­lung und das Lebens­zy­klus-Manage­ment des einge­bet­teten Secure Element an. Soll heißen, in Abstim­mung mit dem Uhren­her­steller könnte dem sicheren Chip ein "Verfalls­datum" einpro­gram­miert werden, zumal wahre Swatch-Fans ihre Uhr häufiger wech­seln.

„Konti­nu­ier­liche Inno­va­tion ist ein zentraler Bestand­teil der Swatch DNA“, erklärt der Crea­tive Director bei Swatch, Carlo Gior­da­netti dazu. Die schnellste und einfachste Toke­ni­sie­rung mache Bezahl­vor­gänge leichter als jemals zuvor. Ist alles einge­richtet, reiche eine einfache Hand­be­we­gung und der Kunde kann mit der Uhr bezahlen. "SwatchPay ist einfach, stylish und sexy – swatchy.“

Wie gesagt: Im Moment ist SwatchPAY! in Deutsch­land noch nicht verfügbar.

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