Bezahlen mit Handy: Smartphone-Daten müssen geschützt werden
Als erstes Bundesland hat Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Banken und Firmen Standards für das Bezahlen mit dem Handy aufgestellt. Es gehe nicht darum, die neuen Möglichkeiten abzulehnen, sondern einen Rahmen für mehr Sicherheit zu schaffen, sagte Verbraucherschutzminister Jochen Hartloff (SPD) in Mainz. Die Chefin der Verbraucherzentralen im Land, Ulrike von der Lühe, sagte: "Wichtig ist uns, Datenschutz und Zahlungssicherheit auf möglichst hohem Niveau zu erreichen." Mobiles Bezahlen ist schon möglich, zum Beispiel bei Fahrkarten, auch immer mehr Supermärkte bieten diese Form der Zahlung an.
Mobile Payment am Point Of Sale
Bild: dpa
Kritisch sahen die Verbraucher bisher an, dass auf dem Handy mehr persönliche
und vertrauliche Daten gespeichert sind als auf einer Kreditkarte. So befürchten sie,
dass beim mobilen Bezahlen auch Informationen
wie Kontakte, Nachrichten und ähnliches übertragen werden könnten.
Standards sollen dem Verbraucher Vertrauen bringen
Bei den Empfehlungen des Verbraucherschutzministeriums, des Datenschutzbeauftragten und der Verbraucherzentrale geht es etwa darum, dass bei der Registrierung für eine Zahlung nur notwendige Daten erhoben werden. Außerdem soll das Bezahlen über eine App möglichst mit Zugangscode gesichert sein. Unbefugte Dritte sollten keinen Zugriff auf die Daten bekommen. Verbraucher sollten sich über die Kosten eines Kaufs umfassend und einfach informieren können und einen Beleg erhalten. Auch Verbraucher ohne ausreichende Bonität und Minderjährige sollten sicher am mobilen Bezahlen teilnehmen können.
Die in der Arbeitsgruppe erarbeiteten Standards zum Datenschutz und zur Zahlungssicherheit richten sich vor allem an die Anbieter von Mobile-Payment-Verfahren. Zudem sollen sie die Sicherheit und der Information des Verbrauchers dienen, indem sie Anforderungen an einen verbraucherfreundlichen Einsatz von Mobile Payment definieren. Hierzu gehören grundlegende Informationen zur Datenverarbeitung, Nutzerregistrierung und -authentifizierung, Zahlungsautorisierung, Transparenz und Kostenkontrolle sowie zu technisch-organisatorischen Sicherheitsvorkehrungen.
Mitgemacht bei den Empfehlungen haben unter anderen der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (Bitkom), die Deutsche Telekom, Visa Europe, Mastercard Europe, der Bundesverband deutscher Banken, die Deutsche Bahn Mobility Logistics, Vodafone und Real. Der Datenschutzbeauftragte von Rheinland-Pfalz, Edgar Wagner, sagte, beim mobilen Bezahlen müssten sich die Anbieter das Vertrauen erst erwerben - im Gegensatz zum Bezahlen mit Bargeld. "Verbraucher müssen wissen, wer welche Daten von ihnen besitzt, zu welchen Zwecken sie benutzt und an wen sie wozu weitergegeben werden", erklärte er. Wagner will die Empfehlungen seinen Kollegen bundes- und europaweit vorstellen.
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