Bargeldlos

Bezahlen mit Handy: Smartphone-Daten müssen geschützt werden

Rheinland-Pfalz führt Standard für Mobile Payment ein
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Als erstes Bundes­land hat Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Banken und Firmen Standards für das Bezahlen mit dem Handy aufgestellt. Es gehe nicht darum, die neuen Möglichkeiten abzulehnen, sondern einen Rahmen für mehr Sicher­heit zu schaffen, sagte Ver­braucher­schutz­minister Jochen Hartloff (SPD) in Mainz. Die Chefin der Ver­braucher­zentralen im Land, Ulrike von der Lühe, sagte: "Wichtig ist uns, Datenschutz und Zahlungssicherheit auf möglichst hohem Niveau zu erreichen." Mobiles Bezahlen ist schon möglich, zum Beispiel bei Fahrkarten, auch immer mehr Super­märkte bieten diese Form der Zahlung an.

Mobile Payment am Point Of Sale Mobile Payment am Point Of Sale
Bild: dpa
Kritisch sahen die Ver­braucher bisher an, dass auf dem Handy mehr persönliche und ver­trauliche Daten gespeichert sind als auf einer Kredit­karte. So befürchten sie, dass beim mobilen Bezahlen auch Informationen wie Kontakte, Nachrichten und ähnliches übertragen werden könnten.

Standards sollen dem Verbraucher Vertrauen bringen

Bei den Empfehlungen des Verbraucher­schutz­ministeriums, des Datenschutz­beauftragten und der Verbraucher­zentrale geht es etwa darum, dass bei der Registrierung für eine Zahlung nur notwendige Daten erhoben werden. Außerdem soll das Bezahlen über eine App möglichst mit Zugangs­code gesichert sein. Unbefugte Dritte sollten keinen Zugriff auf die Daten bekommen. Verbraucher sollten sich über die Kosten eines Kaufs umfassend und einfach informieren können und einen Beleg erhalten. Auch Verbraucher ohne ausreichende Bonität und Minder­jährige sollten sicher am mobilen Bezahlen teilnehmen können.

Die in der Arbeitsgruppe erarbeiteten Standards zum Datenschutz und zur Zahlungs­sicherheit richten sich vor allem an die Anbieter von Mobile-Payment-Verfahren. Zudem sollen sie die Sicherheit und der Information des Verbrauchers dienen, indem sie Anforderungen an einen verbraucher­freundlichen Einsatz von Mobile Payment definieren. Hierzu gehören grundlegende Informationen zur Daten­verarbeitung, Nutzer­registrierung und -authentifizierung, Zahlungs­autorisierung, Transparenz und Kostenkontrolle sowie zu technisch-organisatorischen Sicherheitsvorkehrungen.

Mitgemacht bei den Empfehlungen haben unter anderen der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (Bitkom), die Deutsche Telekom, Visa Europe, Mastercard Europe, der Bundesverband deutscher Banken, die Deutsche Bahn Mobility Logistics, Vodafone und Real. Der Datenschutzbeauftragte von Rheinland-Pfalz, Edgar Wagner, sagte, beim mobilen Bezahlen müssten sich die Anbieter das Vertrauen erst erwerben - im Gegensatz zum Bezahlen mit Bargeld. "Verbraucher müssen wissen, wer welche Daten von ihnen besitzt, zu welchen Zwecken sie benutzt und an wen sie wozu weitergegeben werden", erklärte er. Wagner will die Empfehlungen seinen Kollegen bundes- und europaweit vorstellen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie Mobile Payment funktioniert und wie sicher die hier vorgestellte Methode ist.

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