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Meego v1.0: schnell und sozial

Von Falko Benthin

meego01 Rund ein Vierteljahr nachdem Intel und Nokia ihre Systeme Moblin und Meamo zu dem Gemeinschaftsprojekt MeeGo zusammengeführt haben, ist gestern die erste stabile Version veröffentlicht worden. Meego v1.0 soll auf Handys - wenn auch wohl nach dem Willen von Nokia nicht auf dem Nokia N900 - (MeeGo Core Software Platform [Link entfernt] ) sowie Netbooks mit Intels Atom-Prozessor (MeeGo Netbook User Experience [Link entfernt] ) laufen. Die Entwickler legten großen Wert auf Performance, was wir nach einem ersten kurzen Test bestätigen können, denn Meego bootete auf einem Eee PC 901 innerhalb von weniger als 20 Sekunden von einem USB-Stick.

meego01 meego10 Meego besteht aus einem Systemkern, an den Module für verschiedene Zielarchitekturen andocken können. Die Version 1.0 funktioniert auf dem N900 und Netbooks, die für Oktober angekündigte Version 1.1 soll bereits auf vielen Smartphones mit Touch-Displays und Car-Entertainment-Systemen laufen, später soll Meego auch für Fernseher genutzt werden können. Meego basiert auf einem Linuxkernel 2.6.33, die Hardware der Zielsysteme wird über Devicekit und Udev angesteuert. Das Betriebssystem ist kontaktfreudig, um Netzwerkverbindungen kümmert sich Connman, für Telefonverbindungen zeichnet sich der Telefonstack von Ofono verantwortlich. Darüber ist noch der Bluetooth-Stack Bluez enthalten, so das Anwender entsprechende Headsets mit ihrem Gerät nutzen oder mit anderen Geräten schnell Daten austauschen können.

Meego erinnert stark an Moblin

meego04 Als Standarddateisystem setzen die Meego-Entwickler auf Btrfs. Nach dem Start erinnert Meego stark an Moblin, ebenso wie dieses enthält der Desktop Extra-Reiter, die nur Informationen aus verschiedenen Social Networks auflisten. Neben diesen finden Netcitizen auch noch "herkömmliche" Anwendungen, um mit Bekannten in Kontakt zu bleiben, etwa den Email-Client Evolution oder die Multimessengeranwendung Empathy. Zum Surfen ist Googles Browser Chromium an Bord, neben der normalen Netbook-Wariante gibt es auch eine, die Googles Browser-OS Chrome enthält. Weitere Applikationen, die die Meego-Entwickler Anwendern ins Image legten, sind für multimediale Spielchen, zum Beispiel der Mediaplayer Banshee, ein Audiorecorder, Cheese oder der Bildbetrachter Eye of Gnome.

meego07 Neben den schon erwähnten Anwendungen hat Meego auch noch einige Spiele an Bord, die Anwender in langweiligen Stunden oder auf Bahnstrecken mit nicht vorhandenen bzw. wackligen Internetverbindungen trösten können. Im Systembereich sind eine Paketverwaltung und der Meego-Software-Katalog erwähnenswert, beide sind aber noch recht spärlich bestückt. Zukünftig möchte das unter Aufsicht der Linuxfoundation stehende Meego-Projekt jedes halbe Jahr eine neue Version veröffentlichen. Das aktuelle Meego v1.0 ist im Downloadbereich [Link entfernt] des Projekts verfügbar, in Kürze soll auch ein Meego-SDK erhältlich sein.

<via meego.com [Link entfernt] >