Frequenz-Auktion: Runde 202 endet mit 5,3 Milliarden Euro
Canisiusstrasse 21 in Mainz Gonsenheim. Wie lange bleiben die Türen noch geschlossen?
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
Vier Wochen nach ihrem Start hat die Versteigerung der künftigen Mobilfunkfrequenzen (5G-Frequenzen) etwas an Fahrt verloren, das ist zumindest der aktuelle Eindruck. Nach der 202. Auktionsrunde lagen die Höchstgebote heute Morgen bei 5,32 Milliarden Euro. Damit liegen die denkbaren Erlöse für den Staat in diesem Jahr schon jetzt spürbar höher, als in den früheren großen Auktionen. Wir erinnern uns: 2010 waren es 5,08 Milliarden Euro und 2015 "nur" 4,39 Milliarden Euro gewesen. Mit dem Geld will der Staat den Glasfaser-Ausbau auf dem Land fördern. Befragte Fachleute waren vor Auktionsbeginn von "Einnahmen zwischen drei und fünf Milliarden Euro" ausgegangen, inzwischen liegen die Schätzungen bei 5 bis 10 Milliarden.
Wieder kurz vor dem Ende?
Canisiusstrasse 21 in Mainz Gonsenheim. Wie lange bleiben die Türen noch geschlossen?
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
Somit sieht es zum zweiten Mal danach aus, dass das Bietverfahren, das in der "Zentrale" der Bundesnetzagentur in Mainz stattfindet, bald zu Ende gehen könnte. Dafür spricht, dass in den vergangenen Runden nur wenige neue Höchstgebote dazukamen. Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
An der Auktion nehmen drei "bisherige Netzbetreiber", nämlich Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (o2) teil, sowie der Neueinsteiger 1&1-Drillisch. Wer die Frequenzen am Ende bekommt, muss sich an strenge Ausbauauflagen halten. Bis Ende 2022 sollten 98 Prozent der Haushalte sowie Autobahnen und andere Strecken mit schnellem mobilen Internet versorgt werden.
Stand der 202. Runde im Detail
Am Ende der 202. Runde hatten auf 2,1 GHz, wovon jeweils ein Teil sofort (ab 2021) und einer später (ab 2026) nutzbar sind:
- Telefónica o2 : 1/1 Blöcke für 374,8 Millionen Euro
- Deutsche Telekom (D1): 4/0 Blöcke für 851,5 Millionen Euro
- Vodafone (D2): 3/1 Blöcke für 800,9 Millionen Euro
- 1&1-Drillisch: 0/2 Blöcke für 323,9 Millionen Euro
Auf 3,6 GHz hätten Telefónica (o2): 7 Blöcke für 740,5 Millionen Euro bekommen, die Deutsche Telekom wäre bei 8 Blöcken für 846,5 Millionen und Vodafone käme mit 8 Blöcken für 766,8 Millionen Euro nach Hause. Für den Neueinsteiger 1&1 Drillisch blieben 6 Blöcke für 620,2 Millionen Euro übrig.
26 500 Sendestationen "versteigert"
Würde man die 5,3 Milliarden Euro durch 200 000 Euro pro Sendestation teilen, hätte man bereits 26 500 Senderstandorte aufbauen können.
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