Offiziell: DAB+ kommt in regionale Kabelnetze
M-net bringt DAB+ ins Kabel
Foto/Logo: M-net, Montage: teltarif.de
Bereits vor eineinhalb Jahren haben wir über erste Tests für DAB+ in Kabelnetzen berichtet. Im Frühjahr gab es erneut Hinweise darauf, dass sich regionale Kabelnetzbetreiber in Bayern dafür interessieren, das vor allem für die terrestrische Verbreitung bestimmte Digitalradio auch in den Breitbandverteilnetzen anzubieten. Noch in diesem Monat soll es offiziell losgehen, wie die Pressestelle von M-net bestätigt hat.
Details will M-net im Rahmen eines Pressegesprächs bekanntgeben, das am 24. Oktober anlässlich der Münchner Medientage am Messestand der Bayern Digital Radio GmbH stattfinden wird. Hier wird der Telekommunikationsdienstleister, der neben Festnetzanschlüssen auch einige regionale Kabelnetze betreibt, auch Details zum Programmangebot nennen.
Im Rahmen der Veranstaltung sollen auch Empfangsgeräte gezeigt werden, die für den DAB+-Empfang im Kabelnetz geeignet sind. Das ist bei vielen, vor allem portablen Radios nicht der Fall, da diese über keine Buchse für eine externe Antenne verfügen, die sich auch für die Verbindung mit dem Kabelanschluss eignen würde.
So lassen sich viele Receiver fit für den Kabelanschluss machen
M-net bringt DAB+ ins Kabel
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Interessenten, die DAB+ in einem Kabelnetz von M-net empfangen wollen, sollten allerdings im Zweifelsfall prüfen, ob ein möglicherweise schon vorhandenes Empfangsgerät für das terrestrische Digitalradio nicht doch - mehr oder weniger inoffiziell - über eine Anschlussmöglichkeit für Außenantennen oder eben den Kabelanschluss verfügt. Nicht selten ist die integrierte Teleskopantenne abschraubbar. Darunter befindet sich in der Regel eine F-Buchse, wie man sie beispielsweise auch von Satellitenempfangsanlagen kennt.
Hat das Radio die F-Buchse an Bord, so wird nur noch ein Antennenkabel benötigt, das mit F-Stecker auf der einen und Koaxialstecker auf der anderen Seite ausgestattet ist, um den Empfänger mit dem Netz von M-net zu verbinden. Danach sollte ein neuer Suchlauf durchgeführt werden, um anstelle der terrestrisch empfangenen Programmpakete die ins Kabel eingespeisten Ensembles zu empfangen.
Ob sich der zusätzliche terrestrische DAB+-Empfang weiterhin lohnt ist davon abhängig, ob über Antenne Programme zu empfangen sind, die M-net nicht im Kabelnetz weiterverbreitet. In diesem Fall müssten eine Weiche oder ein Antennenumschalter eingesetzt werden, um beide Empfangswege zu berücksichtigen. Kritiker argumentieren, dass DAB+ im Kabelnetz überflüssig ist, das sich Hörfunkprogramme auf diesem Empfangsweg auch über DVB-C verbreiten lassen. Allerdings gibt es bislang nur wenige speziell für den Radioempfang gedachte DVB-C-Receiver.