Lufthansa FlyNet: Der WLAN-Hotspot im Flugzeug im Test
Seit mehr als drei Jahren bietet die Lufthansa in Kooperation mit der Deutschen Telekom und mit Panasonic Avionics einen Internet-Zugang im Flugzeug an. FlyNet nennt sich das Angebot, das wir in den vergangenen Jahren auch mehrfach auf Flügen in die USA beobachtet haben. Dabei hat sich vor allem gezeigt: FlyNet ist extrem unzuverlässig. So berichtete ein Vielflieger gegenüber teltarif.de: "Die Ausfallquote liegt nach meinen Erfahrungen bei 50 Prozent."
Auch wir hatten erst nach mehreren Anläufen überhaupt das Vergnügen, FlyNet einem Test unterziehen zu können. Im März vergangenen Jahres hatten wir auf Flügen von Frankfurt am Main nach Los Angeles und zurück gleich zweimal Pech: Die Maschinen waren noch nicht für den WLAN-Hotspot in luftiger Höhe ausgerüstet.
Internet mit FlyNet im Test
Bild: dpa
Auch auf dem Weg von Frankfurt am Main nach Orlando gab es zwei Monate später keine
mobile Datenverbindung - und das, obwohl FlyNet im Rahmen der Begrüßungsansage im
Flugzeug ausdrücklich angepriesen wurde. Auf Nachfrage war zu erfahren, dass die
erforderliche Technik zwar an Bord, aber aus welchen Gründen auch immer deaktiviert
sei. Das könnte man "in der Luft" nun nicht mehr ändern.
FlyNet nutzen: So geht's
Mehr Glück hatten wir vor vier Wochen auf einem Flug von Los Angeles nach Frankfurt am Main, wo FlyNet in der Tat zur Verfügung stand - dieses Mal sogar völlig ohne Werbung dafür. Wer keinen WLAN-Suchlauf gemacht hat, hat nie mitbekommen, dass das System an Bord ist und genutzt werden kann.
Am Boden war die Technik naturgemäß noch offline. Als die Maschine die Reiseflughöhe erreicht hatte, tauchte schließlich ein Hotspot mit der Kennung Telekom_FlyNet nach dem Durchführen einer WLAN-Suche auf. Wir haben die Nutzung mit einem Google Nexus 7 (2013) und einem Samsung Galaxy Note 3 getestet.
Einen Großteil der Tests haben wir mit dem Nexus 7 durchgeführt
Foto: Google
Das Einbuchen in den Hotspot hat mit beiden Geräten sofort funktioniert. Unabhängig
davon, welche Webseite angesurft wird, landet der Nutzer - wie auch bei "irdischen" WLAN-Zugängen
der Deutschen Telekom - zunächst auf einer Landing Page, um
die Zahlungsdaten einzugeben. Noch bis zum 5. März kann ein Zwei-Stunden-Zeitfenster
für 9 Euro gebucht werden, 24 Stunden sind für 15 Euro erhältlich.
Nach Ende der Aktion gelten wieder 10,95 Euro für eine Stunde bzw. 19,95 Euro
für 24 Stunden. Dabei ist die Zahlung per Kreditkarte möglich.
Miles-&-More-Kunden der Lufthansa können auch mit Meilen zahlen. Dabei "kostet" das kleine Paket (zwei Stunden während der Aktion, danach eine Stunde) 3 500 Meilen. Das 24-Stunden-Paket schlägt mit 7 000 Meilen zu Buche.
Kostenfalle für Telekom-Hotspot-Kunden
Eine Kostenfalle gibt es für Kunden, die auch terrestrisch Hotspots der Deutschen Telekom nutzen und zum vereinfachten Login die Hotspot-App des Telekommunikationskonzerns installiert haben. In diesem Fall wird der Kunde automatisch im FlyNet angemeldet. Dadurch steht der Internet-Zugang zwar noch komfortabler zur Verfügung - allerdings ohne Vorwarnung zu horrenden Preisen. Je angefangene zehn Minuten werden 1,79 Euro berechnet. Das sind 10,74 Euro pro Stunde oder rund 100 Euro auf einem Transatlantik-Flug. Die App sollte vor der FlyNet-Nutzung sicherheitshalber deinstalliert bzw. der automatische Log-in deaktiviert werden.
Auf Seite 2 lesen Sie, welche Erfahrungen wir beim praktischen FlyNet-Einsatz auf dem Weg von Los Angeles nach Frankfurt am Main gemacht haben.