LTE-Advanced

Frequenzen: Ericsson testet 3,5-GHz-Spektrum für LTE-Advanced

Ericsson hat zusammen mit Orange (Frankreich) LTE-Advanced im 3,5-GHz-Spektrum getestet. In den Tests erreichten die Unternehmen Datenraten von bis zu 300 MBit/s. Außerdem traten erstaunliche Erkenntnisse über die Aus­breitungs­eigen­schaften der Funkwellen zutage.
Von Hans-Georg Kluge

Ericsson testet LTE-Advanced im 3,5-GHz-Spektrum. Ericsson testet LTE-Advanced im 3,5-GHz-Spektrum.
Bild: Ericsson
Ericsson und Orange haben LTE-Advanced im früher von WiMAX benutzten Frequenzspektrum getestet. Das gaben die Unternehmen in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt. Ziel war es, herauszufinden, ob sich das 3,5-GHz-Band als Ergänzung für bestehende LTE-Netze eignet.

Im Testlabor experimentierte Ericsson zunächst damit, LTE-Advanced im 3,5-GHz-Spektrum zu realisieren. Dabei erreichten die Forscher Ge­schwin­dig­keiten von bis zu 300 MBit/s - zum Einsatz kam dabei Carrier-Aggregation, sodass das Equipment sowohl im 2,6- als auch im 3,5-GHz-Spektrum funkte. Auf einem einzelnen Träger erreichte das Setup immer noch 150 MBit/s. Mit den Versuchen konnten die beiden Firmen beweisen, dass sich das 3,5-GHz-Spektrum durchaus als Ergänzung für moderne Mehr-Frequenz-Mobilfunknetze eignet.

Im Oktober und November rüstete Ericsson einige Orange-Basisstationen im Stadtgebiet von Bordeaux auf. Die Stationen erhielten 3,5-GHz-fähiges Equipment und entsprechend ausgelegte Antennen. Dabei erreichte Ericsson alleine im 3,5-HGz-Spektrum eine Spitzen-Geschwindigkeit von 150 MBit/s. Das Test-Netz wurde mit mehreren Streaming-basierten Anwendungen ausgelastet.

Ergebnisse: Mobilfunknetze im 3,5-GHz-Spektrum sind einfach aufzubauen

Ericsson testet LTE-Advanced im 3,5-GHz-Spektrum. Ericsson testet LTE-Advanced im 3,5-GHz-Spektrum.
Bild: Ericsson
Neben der reinen technischen Machbarkeit verweist Ericsson auf weitere Erkenntnisse, die der Feldversuch gebracht habe. So habe sich beispielsweise gezeigt, dass die Ausbreitungseigenschaften der 3,5-GHz-Funkwellen in etwa mit Wellen des 2,6-GHz-Spektrums zu vergleichen sind. Daher sei es prinzipiell möglich, die bestehende Infrastruktur aufzurüsten - weitere Standorte für Basisstationen sollen nicht nötig sein.

WiMAX konnte sich nicht gegen die LTE-Technologie durchsetzen und hatte zuletzt kaum noch Marktanteile zu verzeichnen. Zuletzt mussten die Anbieter Televersa und mvox Insolvenz anmelden - beide Firmen boten WiMAX-Anschlüsse in ländlichen Regionen an.

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