Locus OS: Betriebssystem als Kern des Konzeptes "Stream"
Von Steffen Herget
Dem einen oder anderen dürfte Locus als Betriebssystem noch ein entfernter Begriff sein, in den 80er Jahren war die an der Universität von Los Angeles entwickelte Unix-System in aller Munde. Inwiefern das Konzept von Locus OS auf Linux-Basis mit dem Urahnen zu tun hat, vermag ich nicht zu beurteilen, imposant sieht das Video dieses neuen Betriebssystems aber auf jeden Fall aus.
Dein Rechner weiß, wo Du bist
Ausgelegt ist Locus OS auf Rechner mit GPS, also offensichtlich vor allem Netbooks auf Basis von ARM-Chips wie das Skylight von Lenovo. Da der Trend hin zu immer größerer Integration von Location-based Services geht, stehen diese im Mittelpunkt. Das intelligente Betriebssystem soll selbstständig sinnvolle Dienste anbieten, die zu der aktuellen Position passen. Dabei kommen entsprechende Widgets zum Einsatz, die zum Beispiel über das Wetter informieren, denkbar sind aber auch Verkehrsnachrichten, Veranstaltungshinweise und vieles mehr. Vom Aussehen der Oberfläche erinnert Locus OS an Google Android, das immer beliebter werdende Betriebssystem des Suchmaschinenriesen. Eigentlich ist Android für Smartphones konzipiert, hat aber auch schon den Weg auf Tablets und sogar Netbooks gefunden.
Locus OS als Teil von Stream
Das Konzept stammt aus der Feder von Industriedesigner Barton Smith, der laut eigener Aussage schon seit Monaten daran arbeitet und bereits vor ähnlichen Systemen wie webOS, Android und iPhone OS 3.0 die Ausrichtung auf verschiedene Anwendungsszenarien erarbeitet hat. Das Betriebssystem ist dabei nur ein Teil des Gesamtkonzepts namens "Stream", das Smith auf seiner Website vorstellt. Verschiedene Computer- und Display-Module können dabei frei kombiniert und genutzt werden, also der PC quasi über das ganze Haus und die Umwelt verteilt werden. Locus OS kommt dabei eben als variables und modulares Betriebssystem zum Tragen, es könnte aber wohl durchaus auch eigenständig angeboten werden - das ist dann vielleicht eher zu realisieren als das gesamte Konzept. Geldgeber für Stream scheint Smith nämlich noch nicht gefunden zu haben, gut aussehen tut das Ganze allerdings schon. Fehlt also nur noch ein mutiger Kopf, der Stream Realität werden lässt.
Übrigens: das Microsoft-Logo am Anfang des Videos scheint nur eine Spielerei von Barton Smith zu sein, die Betriebssystem-Macher aus Redmond haben - zumindest bis jetzt - aber auch überhaupt nichts mit Locus OS zu tun. Nun aber viel Spaß mit dem Video!
< via Slashgear / Engadget / nDevil [Link entfernt] >