LG G8X ThinQ im Test: Reißt es der Dual-Screen raus?
LG hat mit dem G8X ThinQ ein besonderes Smartphone-Konzept auf den Markt gebracht. Letztlich handelt es sich bei dem Smartphone um ein Foldable, ohne aber direkt mit Lösungen wie dem Samsung Galaxy Fold und dem Huawei Mate X vergleichbar zu sein. Das LG G8X ThinQ ist ein Smartphone im herkömmlichen Format und erreicht den Status eines klappbaren Device erst mit einem entsprechenden Zubehör-Teil.
Der "Dual Screen" ist - wie es sich anders auch nicht übersetzen lässt - ein zweiter Bildschirm, der sich in einem separaten Case befindet. Darin lässt sich das LG G8X ThinQ über einen passenden USB-C-Konnektor gegenüber dem zweiten Bildschirm positionieren. Über ein Scharnier kann das Gesamtkonstrukt nun auch zusammengeklappt werden.
In Deutschland wird das LG-Konzept nur im Bundle angeboten. Das LG G8X ThinQ mit seinem Dual Screen (beides in der Farbe Schwarz) kostet nach unverbindlicher Preisempfehlung 929 Euro. Ob die Lösung des südkoreanischen Herstellers den hohen Preis wert ist, lesen Sie im nachfolgenden Testbericht.
Design und Display
Die Blickwinkelstabilität des OLED-Displays
Bild: teltarif.de
Das LG G8X ThinQ könnte trotz seiner Oberklasse-Ausstattung von der Designsprache her ein Mittelklasse-Honor oder Huawei sein.
Ein Beispiel dafür ist das Huawei P30 Lite (von vorne betrachtet).
Das LG G8X ThinQ ist zwar gut verarbeitet und liegt gut in der Hand, kann aber nicht mit dem Premium-Design anderer Oberklasse-Smartphones mithalten. Beispiele dafür sind
die Ceramic-Variante des Samsung Galaxy S10+ und das Huawei Mate 30 Pro,
das der chinesische Hersteller in Spanien vertreiben will. Filigran sind die Displayränder des LG G8X ThinQ oben wie unten auch nicht gerade,
gehen für ein Nicht-Curved-Design aber an den Seiten noch als schmal durch. Die Frontkamera ist in Form einer dezenten Tropfen-förmigen Notch in die Mitte des oberen Displaybereichs integriert. Das Design ist nichts Besonderes und wurde in diesem Jahr unzählige Male kopiert.
Altbekanntes Display-Design mit Wassertropfen-Notch
Bild: teltarif.de
Auf der rechten Gehäuserahmenseite befindet sich der Homebutton, der mit dem Daumen der rechten Hand auch gut erreichbar ist. Hält man das Smartphone auf diese Weise in der Hand,
erreicht man automatisch mit dem Zeigefinger die eigene Taste für den Google Assistant, die sich auf der linken Gehäuserahmenseite befindet. Die Funktion lässt sich deaktivieren, was allerdings nur bedeutet, dass der Assistant bei einem kurzen Druck nicht mehr aktiviert wird; drückt man den Button aber lange, öffnet er sich dennoch. Zumindest die versehentliche Berührung ist damit nicht mehr möglich. Über dem Assistant-Button sind zwei Tasten für die Laustärkeregelung integriert.
Das OLED-Display (Gorilla Glass 6) misst in der Diagonale 6,4 Zoll (maximale Auflösung in Full-HD+). Das Smartphone weist insgesamt die Abmessungen 159,2 mm x 75,8 mm x 8,4 mm auf und wiegt 192 Gramm.
Das Panel an sich macht einen guten Eindruck. Wir haben eine Displayhelligkeit von 588 cd/m² ermittelt. Das ist ein überdurchschnittlich guter Wert.
Mit dieser Leistung ist das Ablesen des Displays auch in Situationen mit stärkerer Lichteinstrahlung in der Regel gut möglich. Bei der Gehäuserückseite wurde gespart, hier kann das LG-Smartphone nämlich nur mit Gorilla Glass 5 glänzen.
Der Fingerabdrucksensor befindet sich unter dem Display
Bild: teltarif.de
Beim Farbechtheitstest konnte das Display mit einem DeltaE-Wert von 7,11 auf dem Papier nicht den besten Wert einfahren, die Praxiserfahrung geht aber in Ordnung.
So verhält es sich auch bei vielen Samsung-Galaxy-Modellen, bei denen der DeltaE-Wert recht hoch ist und nicht mit den sehr niedrigen Werten von Apples iPhones
vergleichbar ist (Zur Erinnerung: Je geringer der DeltaE-Wert, desto näher liegt die Farbwiedergabe am idealen Wert), in "echt" kann die Qualität des Displays aber dennoch
für ein gutes Nutzungserlebnis sorgen.
Das LG-Smartphone lässt sich per Fingerabdrucksensor unter dem Display entsperren. Der ist auch - für unseren Testfall mit dem rechten Daumen - gut platziert. Der Sensor reagierte grundsätzlich zuverlässig, das Display wurde auch ohne großartig Druck auszuüben entsperrt. Allerdings könnte die Entsperrgeschwindigkeit gut und gerne etwas schneller sein. Bleibt zu hoffen, dass sich die Latenz mit der Zeit durch maschinelles Lernen noch verringert. Per Gesichtserkennung lässt sich der Bildschirm im Übrigen nicht entsperren.
Nachfolgend sehen Sie das LG G8X ThinQ im Video
Auf der nächsten Seite gehen wir auf die Features des Dual-Screens ein.