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Level421 Tarkan ausprobiert: WLAN-Hotspot weltweit nutzbar

Level421 bietet mit dem Tarkan einen weltweit nutzbaren mobilen WLAN-Hotspot an. Wir haben das Gerät getestet und berichten über unsere Erfahrungen.
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Bereits im Frühjahr haben wir Tarkan von Level421 vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen mobilen Hotspot, der einen LTE- bzw. UMTS-basierten Internet-Zugang auf WLAN umsetzt. Bis zu zehn Smartphones, Tablets oder Notebooks sollen sich parallel mit einem Internet-Zugang versorgen lassen. Je nach Ausführung ist das Gerät für die Nutzung in mehr als 500 Mobilfunknetzen in 180 Ländern geeignet.

Hohe Roamingkosten gehören innerhalb von EU und EWR dank des regulierten Tarifs zwar der Vergangenheit an. Anders sieht es nach wie vor bei Reisen beispielsweise in die USA, nach Südafrika oder Australien aus. Hier bieten die deutschen Mobilfunkprovider in der Regel nur sehr teure Roamingtarife. Wer solche Destinationen bereist und den Kauf einer lokalen SIM-Karte scheut, findet in einem mobilen Hotspot mit internationalem Roaming-Tarif eine interessante Alternative. Auch innerhalb Deutschlands können der Hotspot und der dazu gehörende Tarif genutzt werden. Tarkan von Level421 Tarkan von Level421
Foto: teltarif.de

Klein wie ein Smartphone

Wir haben das Gerät einem kurzen Test unterzogen. Der Tarkan ist 126 mal 68 mal 16,8 Millimeter groß und 250 Gramm schwer. Er ist damit handlicher als die meisten aktuellen Smartphones, dafür aber etwas schwerer und vor allem scharfkantiger. Letzteres hat uns nicht so gut gefallen, weil das beim Transport in der Jacken- oder gar Hosentasche doch etwas störend ist bzw. unter Umständen die Kleidung sogar beschädigen kann.

Das Gerät verfügt über eine Micro-USB-Buchse, um den eingebauten Akku, der nach Hersteller-Angaben eine Kapazität von 5000 mAh hat, zu laden. Rechts oben ist die Taste zu finden, mit der sich der Hotspot ein- und ausschalten sowie steuern lässt. Der Tarkan ist gut verarbeitet, hat uns aber trotz guter Verpackung mit einer leichten Delle im Gehäuse erreicht. Ob das ein Einzelfall oder ein häufiger auftretendes Problem ist, ist nicht bekannt. Schalter auf der rechten Außenseite des mobilen Hotspots Schalter auf der rechten Außenseite des mobilen Hotspots
Foto: teltarif.de

Kleines Display bietet viele Informationen

Das Display ist recht klein und dadurch sehr schwer ablesbar, zumal die Schrift auch extrem klein ist. Hier werden allerdings wichtige Daten angezeigt - etwa die SSID und das Passwort des WLAN-Hotspots, der die Standards 802.11b/g/n unterstützt. Die Änderung dieser Zugangsdaten ist nicht vorgesehen. Das Display gibt auch Aufschluss über das gebuchte Datenpaket, das Ablaufdatum und das noch verfügbare Datenvolumen. Auch ein S-Meter für das Mobilfunknetz gibt es. Ein WLAN-Symbol zeigt an, dass der Hotspot gerade aktiv ist.

In einem eigenen Untermenü wird angezeigt, in welchem Netz das Gerät gerade eingebucht ist. In Berlin, wo wir LTE von allen deutschen Betreibern zur Verfügung hatten, buchte sich der mobile Hotspot bevorzugt ins Telefónica-Netz ein. Im hessischen Spessart, wo wir am Teststandort nur von der Telekom 4G zur Verfügung hatten, wurde das Netz des Bonner Betreibers genutzt.

Der manuelle Netzwechsel ist nicht vorgesehen. Allerdings buchte sich der Tarkan im Test zuverlässig in eines der verfügbaren LTE-Netze am jeweiligen Aufenthaltsort ein. Günstiger wäre es dennoch, wenn der Anwender einen manuellen Netzwechsel vornehmen könnte - etwa wenn der automatisch ausgewählte Betreiber eine schlechtere Performance bei der Internet-Nutzung bietet als ein anderer Provider, der mit dem Hotspot ebenfalls verfügbar wäre.

Datenpass direkt am Tarkan aktivieren

Der gewünschte Datenpass kann ebenfalls direkt am Gerät aktiviert werden. Dazu steht ein eigener Menüpunkt zur Verfügung. Die Steuerung ist über die Taste möglich, über die sich der Hotspot auch ein- und ausschalten lässt. Ist gerade kein Tarif aktiv, so lässt sich hier auch abrufen, wie viele Pässe noch verfügbar sind, bevor wieder Prepaid-Guthaben aufgeladen werden muss.

Tarkan arbeitet über eine virtuelle, integrierte SIM-Karte. Diese nimmt vermutlich Kontakt mit einem Server auf, der die eigentlichen SIM-Karten verschiedener Mobilfunk-Netzbetreiber bereithält. Dabei wird der Hotspot des Anwenders wohl immer auf diejenige Karte geroutet, die tariflich gerade am sinnvollsten ist. Ähnlich dürften auch Skyroam und andere globale Hotspot-Lösungen arbeiten, wobei die Anbieter hier keinen genauen Einblick gewähren.

Im Test dauerte es zum Teil mehrere Minuten, bis sich der Tarkan nach dem Einschalten in ein Mobilfunknetz eingebucht hat. Das ist bei Mitbewerber-Produkten allerdings ähnlich. Einmal hergestellt blieb die Netzverbindung im Test aber jederzeit stabil erhalten. Verlor der Handheld im mobilen Betrieb im Auto zwischendurch den Kontakt zum Mobilfunknetz, so wurde dieser recht schnell wieder aufgebaut. In Berlin wurde das o2-Netz genutzt In Berlin wurde das o2-Netz genutzt
Foto: teltarif.de

Mobiles Internet mit dem Tarkan in der Praxis

Anders als beim Skyroam-Test waren die Ansprechzeiten bei der Nutzung des über den Tarkan hergestellten Internet-Zugangs nicht viel höher als bei der Verwendung einer SIM-Karte des gleichen Netzbetreibers am gleichen Ort. Nur die Datenübertragungsraten - vor allem im Downstream - waren über den WLAN-Hotspot niedriger als über eine direkt im Gerät eingelegte SIM-Karte aus dem gleichen Netz.

Im Test im Telefónica-Netz in Berlin erreichten wir rund 22 MBit/s im Downstream und 5 bis 6 MBit/s im Upstream bei Ansprechzeiten um 29 ms. Mit der Telefónica-SIM ohne Umweg über den Tarkan lagen die Downstream-Werte mit knapp 40 MBit/s doppelt so hoch, im Upstream aber ebenfalls bei 5 bis 6 MBit/s. Bei den Pingzeiten haben wir mit 25 ms nur geringfügig geringere Werte gemessen. Die Rückseite des internationalen WLAN-Hotspots Die Rückseite des internationalen WLAN-Hotspots
Foto: teltarif.de

Deutsche IP-Adresse im Surf-Test

Anders als mit dem Skyroam-Hotspot, mit dem wir in Deutschland teilweise eine IP-Adresse aus dem niederländischen KPN-Netz zugeteilt bekamen, waren wir beim Einsatz des Tarkan stets mit einer deutschen IP-Adresse unterwegs. Das deutet darauf hin, dass die virtuelle SIM-Karte des Skyroam-Routers auf eine roamende KPN-Karte zugreift, während der Level421-Hotspot auf eine deutsche SIM geroutet wird, die die Datenverbindung herstellt.

Der Internet-Zugang war auch bei mehrstündiger Nutzung sehr stabil. Die bis zu 17 Betriebsstunden, die der Hersteller für eine Akkuladung angibt, haben wir im Test nicht ganz erreicht. An Tagen mit intensiver Nutzung sollte man daher sicherheitshalber an ein Ladekabel denken. Etwas ungewöhnlich ist nicht zuletzt auch die Tarifstruktur [Link entfernt] , die auch von der gewählten Hardware und somit vom Anschaffungspreis abhängt. Technisch funktionierte der Tarkan-Hotspot im Test aber stets gut.

Weitergehende Tipps und Hinweise zur mobilen Internet-Nutzung im Ausland finden Sie auch in unsere Roaming-Ratgeber.

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