Kein "Wunder": Immer mehr Kommunen erhalten Glasfaser
Mit dem Ausbau der Nahbereiche ist die Deutsche Telekom insbesondere im ländlichen Raum aktiv
Deutsche Telekom
Die Deutsche Glasfaser aus dem westfälischen Borken hat mit Bürgermeisterin Maren Wegener von Lengede einen Vertrag geschlossen, mit dem zwanzig gemeindliche Liegenschaften einen Glasfaseranschluss erhalten sollen. Zu den Liegenschaften zählen unter anderem das Rathaus, die Grundschulen, die Kindergärten und die Feuerwehren in den einzelnen Ortsteilen. „Für unsere Grundschulen haben wir leistungsfähige Glasfaseranschlüsse mit einer Bandbreite von je 600 MBit/s bestellt, sowohl im Down- als auch im Upload“, erklärt Wegener. Auch Privathaushalte können in Lengede von der Deutschen Glasfaser einen Breitbandanschluss erhalten. Die Nachfragebündelung startet Anfang März 2019.
Darüber hinaus will die Deutsche Glasfaser den Landkreis Darmstadt-Dieburg mit einem FTTH-Netz versorgen. Dazu kooperiert das Unternehmen mit dem Darmstädter Regionalversorger Entega. Gespräche mit den Kommunen laufen bereits. Ein erstes Pilotprojekt soll Ende März 2019 starten. Geplant ist ein Glasfasernetz für 120 000 Haushalte innerhalb der nächsten vier Jahre. „Das Ziel - die Glasfaserversorgung des gesamten Landkreises - können jedoch nicht zwei Unternehmen im Alleingang erreichen“, sagt Uwe Nickl, CEO von Deutsche Glasfaser. „Wir brauchen die Unterstützung von den Kommunen und vor allem von den engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die bereit sind, ihre Heimat sicher in die digitale Zukunft zu führen.
In diese Zukunft will auch M-net die Münchener Haushalte führen. Zusammen mit den Stadtwerken München (SWM) will der Glasfaseranbieter in diesem Jahr über 52 000 zusätzliche Haushalte in der bayerischen Landeshauptstadt mit schnellen Internetanschlüssen versorgen. Dazu starten die Tiefbauarbeiten in den fünf Ausbaugebieten Oberföhring-Ost, Siebenbrunn, Mittersendling-Thalkirchen, Neupasing und Nymphenburg-Nord, sobald die Frostperiode vorüber ist – voraussichtlich ab März 2019.
Mit dem Ausbau der Nahbereiche ist die Deutsche Telekom insbesondere im ländlichen Raum aktiv
Deutsche Telekom
Ausbau in Wellen und Tranchen
Für die ganz großen Zahlen sorgt allerdings die Deutsche Telekom (wenn auch nicht immer für die höchsten Bandbreiten). In fünf Wellen will der TK-Konzern bis 2020 rund 30 000 Unternehmen in 161 Gewerbegebieten mit Bandbreiten bis 100 GBit/s versorgen. Dafür hat sie jetzt in 141 Kommunen die Vorvermarktung gestartet. Mit Hilfe des Trenching-Verfahrens planen die Bonner, für dieses Projekt über 1000 Kilometer Glasfaser zu verlegen. Beim Trenching wird die Straßendecke bzw. der Geh- oder Radweg nur mit einem Schlitz aufgefräst und die Glasfaser in Mikrorohren in diesen Schlitz verlegt. Der große Vorteil des Trenchings sind die verkürzten Bauzeiten und die damit verbundenen geringeren Kosten.
Und auch für die Privathaushalte erhöht die Telekom die Surf-Geschwindigkeit. Mitte Februar 2019 beendete sie die erste Tranche des Nahbereichsausbaus. Zum sogenannten Nahbereich gehören neben dem Kabelverzweiger auch die Betriebsstelle und die verbundenen Kundenanschlüsse. Räumlich ist der Nahbereich auf eine maximale Kabellänge von 550 Metern zwischen Kabelverzweiger und Betriebsstelle begrenzt. „Wir haben den Ausbau im ländlichen Raum begonnen und sind jetzt auch verstärkt in großen Städten unterwegs“, sagt Jürgen Hardt, Projektleiter Nahbereichsausbau Telekom Deutschland.
In dieser Tranche wurden in 2855 Ortsnetzen insgesamt 3152 Nahbereiche mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 MBit/s ausgebaut. Davon profitieren rund 1,7 Millionen Haushalte. In zwei weiteren Tranchen soll der Nahbereichsausbau bis 2020 abgeschlossen sein. Dafür modernisiert die Telekom 7249 Nahbereiche und verlegt dabei knapp 6000 Kilometer Glasfaser.
Telekom-Ausbau der Nahbereiche
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Darüber hinaus können seit Mitte Februar 2019 132 000Haushalte in 164 Kommunen mit maximal 100 MBit/s im World Wide Web surfen, darunter Städte wie Hagen mit 6000 Haushalten oder Villingen-Schwenningen mit 4200 Haushalten. In ihrem Unternehmensblog veröffentlicht die Telekom weitere Kommunen, in denen sie Breitband ausbaut. Wer wissen will, ob die Bonner auch bei ihm vor der Haustür aktiv sind, kann sich unter telekom.de/schneller informieren.