Handy ankurbeln

Kurbel-Akku im Test: Die BoostTurbine 2000 von Lextronix

Smartphone mit eigener Muskelkraft aufladen - der Wildnis-Test
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Einige externe Akkus für Smartphones und Handys haben wir bereits getestet. In dieser Reihe macht die BoostTurbine 2000 durch ein interessantes System auf sich aufmerksam: Sie kombiniert einen externen Akku mit einem eingebauten Generator. Energie gewinnt der Nutzer mittels einer Handkurbel. Ein 2000-mAh-Akku nimmt den erzeugten Strom auf und speichert ihn.

Die Ladekurbel macht einen ziemlichen Lärm Die Ladekurbel macht einen ziemlichen Lärm
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Das Prinzip ist altbekannt und erinnert an Radio­empfänger mit Kurbel­an­trieb oder kleine Kurbel­genera­toren, die vor einigen Jahren unter Outdoor-Freunden beliebt waren, um einfache Handys direkt mit Strom zu versorgen. Lextronix geht mit dem Kurbel-Akku einen Schritt weiter: Der Strom wird un­ab­hängig vom Endgerät im externen Akku gespeichert und damit beliebig vielen Geräten zugänglich. Ein Vorteil dieses Konzepts ist seine Flexibilität. Die BoostTurbine bietet ein höheres Maß an Unabhängigkeit als ein Solarpanel oder ein Solar-Akku. Wo seine Nachteile liegen, stellen wir hier im Testergebnis vor.

Freundlicherweise hat uns Soulra [Link entfernt] das Exemplar zur Verfügung gestellt. Über die Marke Soulra vertreibt die Etón Corporation (Lextronix) aus Palo Alto in den USA handkurbel- und solarbetriebene Geräte in Deutschland.

Spezifikationen und Preis der BoostTurbine 2000

Gehäuse aus gebürstetem Aluminium, aber kein Leichtgewicht Gehäuse aus gebürstetem Aluminium, aber kein Leichtgewicht
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Äußerlich kommt der Kurbel-Akku schick daher. Akku und Generator verbergen sich hinter einem Gehäuse aus gebürstetem Aluminium. Sicherlich nicht ohne Stolz wurde auf die Unterseite "Designed in California" eingeprägt. Das Powerpack wurde jedoch in China hergestellt. Seine transparente Verpackung ist zweckmäßig. Mit exakt 200 Gramm liegt das Gerät recht schwer in der Hand.

Der Lithium-Polymer-Akku hat wie erwähnt eine Kapazität von 2 000 mAh. Anschlüsse befinden sich auf der Schmalseite des Gehäuses: Das Akkupack weist einen Micro-USB-Eingang auf, der mit den meisten Smartphone-Ladegeräten kompatibel ist. Daneben finden sich ein Standard-USB-Ausgang zum Aufladen sämtlicher mobiler Endgeräte sowie vier blaue Ladestands-LED. Im Lieferumfang enthalten sind neben der BoostTurbine und einem kleinen Handbüchlein auch ein Micro-USB-Ladekabel, jedoch kein Ladegerät.

Im Shop des Anbieters sowie anderen Online-Shops ist das Gerät für etwa 55 Euro erhältlich.

Inbetriebnahme und Aufladung an der Steckdose

Ladekurve beim Nexus 4 mit voll geladener BoostTurbine Ladekurve beim Nexus 4 mit voll geladener BoostTurbine
Screenshot: teltarif.de / Daniel Molenda
Für einen 2000 mAh-Akku ist die BoostTurbine - verglichen mit dem bti GoStick - groß und schwer. Der Ladestand wird über vier blaue LED angezeigt, die im Test nicht sehr zuverlässig funktionierten. Beim Laden des leeren Akkus an der Steckdose leuchteten beim Anstecken mal eine, zwei oder drei LED auf. Um die Kapazität des verbauten Akkus einschätzen zu können, haben wir die BoostTurbine 2000 zunächst mit einem handelsüblichen 1A-Ladeteil an der Steckdose aufgeladen. Wie es bei externen Akkus häufig vorkommt, signalisierte das Testgerät durch das Erlöschen aller LED das Erreichen der vollen Kapazität. Erstaunlich: Der erste Ladezyklus dauerte ca. zweieinhalb Stunden, der zweite nur noch eindreiviertel Stunden. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass das Testgerät tatsächlich ein Neugerät war. Rechnerisch dauert ein Ladezyklus mit einem 1A-Ladeteil genau zwei Stunden.

Schade: Ein Durchschleifen des Ladestroms an ein angeschlossenes Handy oder Smartphone ist im Gegensatz zu anderen externen Akkus nicht möglich. Bei Stromzufuhr über ein Netzteil wird ausschließlich der Akku geladen.

Immerhin reicht die Kapazität des externen Akkus für eine volle Ladung eines Handys oder eines kleineren Smartphones. Schließt man ein Endgerät an die USB-Buchse an, muss zum Starten des Ladevorgangs der etwas schwergängige Knopf gedrückt werden. Der Strom wird jedoch sehr langsam abgegeben: Drei Stunden brauchte es im Test, bis der Akku seine gesamte Ladung an ein Nexus 4 abgegeben hatte.

Auf der folgenden Seite zeigen wir in einem Video, wie die Ladung per Kurbel funktioniert, wie hoch die Ladekapazität nach einer Kurbel-Ladung tatsächlich ist - und was die akustischen Schattenseiten bei der BoostTurbine 2000 sind.

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