NFC, Fingerabdruck oder QR-Code - so sieht das Bezahlen der Zukunft aus
Bezahlen per Smartphone - manchmal ist es nur ein NFC-Sticker.
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Die klassischen bargeldlosen Bezahlformen sind die
EC- und die Kreditkarte. Kompliziert ist das Bezahlen mit ihnen im
Grunde nicht. Aber ein paar Handgriffe sind an der Kasse schon noch
nötig. In den vergangenen Jahren kamen neue Methoden auf, für die
nicht einmal mehr eine Karte nötig ist, sondern zum Beispiel nur noch
das Handy oder sogar der Fingerabdruck. Was noch Zukunftsmusik ist,
welche Risiken drohen und ob es überhaupt schon Geschäfte gibt, in
denen Kunden so zahlen können, erklärt Christian Gollner von der
Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Prepaid-Kreditkarte - ohne Plastik nur fürs Internet
Bezahlen per Smartphone - manchmal ist es nur ein NFC-Sticker.
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Elektronische Prepaid-Kreditkarte: Auch wenn das Wort Karte noch
enthalten ist, eine Chipkarte bekommt der Bankkunde hierbei nicht,
sondern nur eine Nummer. Mit der kann er beim Online-Shopping
bezahlen. Aber: "Wenn ich keine Karte habe - also keinen Träger -
dann kann ich sie im Geschäft nicht nutzen", erklärt Gollner. Und
auch um sie online einsetzen zu können, muss der Inhaber sie zunächst
aufladen. "Da kann ich immer nur das abbuchen, was ich aufgeladen
habe." Der Vorteil: Er kann sich selbst ein Bezahllimit auferlegen.
Diese Technik reduziert außerdem das Missbrauchsrisiko im Vergleich
zu normalen Kreditkarten, "weil ja nur abgebucht werden kann, was
drauf ist".
Viele Händler akzeptieren die elektronische Prepaid-Kreditkarte. "Allerdings können Anbieter auch herausfinden, ob es sich um Prepaid handelt oder nicht. Und möglicherweise berechnen sie ein Zusatzentgelt für die Nutzung, oder sie akzeptieren sie sogar gar nicht."
Apple Vorreiter in puncto Fingerabdruck
Fingerabdruck: Das klingt nach Zukunftsmusik, ist aber schon Realität - zumindest im Kleinen. So können etwa Besitzer des iPhone 5S bei Einkäufen im App Store einen Fingerabdruck auf dem Display hinterlassen, statt einen Code einzutippen. Zwar ist diese Technologie streng genommen kein Bezahlsystem. "Das ist nur eine Methode, eine Bezahlung freizugeben", sagt Gollner. Aber sie zeigt, was möglich ist. Apple könnte künftig auch ein Bezahlsystem anbieten.
Das Unternehmen Mastercard trat im Herbst 2013 der Fido Alliance bei, einem Zusammenschluss mehrerer Firmen, die Methoden entwickeln, das klassische Passwort oder die PIN zu ersetzen - etwa mit einem Fingerabdruck. "Grundsätzlich ist auch hier eine missbräuchliche Nutzung möglich, uns ist aber noch kein Fall aus der Praxis bekannt", sagt Gollner.
NFC: Kontaktloses Bezahlen - meist ohne Smartphone
Der Geldautomat könnte bald weniger gefragt sein, wenn sich die neuen Bezahlverfahren durchsetzen.
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NFC-Chip: Kontaktloses Bezahlen per Funk ermöglicht die Funktechnik
NFC. Kontaktlos bedeutet, dass der Kunde seine Chipkarte nicht
irgendwo einschieben, sondern nur noch an ein spezielles Lesegerät
halten muss. Bei geringen Beträgen ist keine PIN-Eingabe nötig.
Voraussetzung ist, dass das Geschäft, in dem er zahlen möchte, ein
NFC-fähiges Terminal an der Kasse hat, und dass er selbst einen
NFC-Chip in seiner Karte hat.
Neuere EC-Karten der Sparkassen zum Beispiel sind bereits mit einem Chip ausgestattet, wenn man sie von der Bank bekommt. Das Verfahren heißt "Girogo". Der Bankkunde muss den Chip in der Karte mit Guthaben aufladen, zum Beispiel an speziellen Ladegräten. Denn das Geld, das der Karteninhaber via NFC-Chip ausgibt, wird nicht automatisch von dem Konto abgebucht, zu dem die Chipkarte gehört. "Girogo" funktioniert derzeit nur in Deutschland.
Auch bei Kreditkarten besteht die Möglichkeit, mit NFC-Chip zu bezahlen. Bei Mastercard heißt die Technik "Paypass", bei Visa "Paywave". Aufladen müssen Kunden die Chips hier nicht, sie zahlen über das mit der Kreditkarte verknüpfte Konto. Mit "Paypass" und "Paywave" ist auch das Bezahlen im Ausland möglich. Aber nicht alle neu ausgegebenen Karten enthalten einen funkfähigen Chip.
"Es besteht das theoretische Risiko, dass Daten aus der Kommunikation zwischen der Karte und dem Lesegerät durch Dritte mitgeschnitten werden", warnt Gollner. "Nicht bei allen Bezahlsystemen wird diese Funkverbindung derzeit verschlüsselt."
NFC-Chips sind nicht nur in Karten, sondern auch in vielen neueren Smartphones enthalten. Das Handy halten Nutzer wie die Karten vor ein Terminal. Auch hier muss der Chip nicht aufgeladen werden. Die Bezahlung läuft in der Regel über die Kreditkarte oder direkt über das Girokonto. Oftmals kommt dabei aber ein zusätzlicher NFC-Sticker zum Einsatz - die NFC-Funktion des Smartphones muss dann deaktiviert sein.
Mit dem Smartphone im Supermarkt bezahlen
Supermarkt-Apps: Am bekanntesten sind die Apps von Edeka, Netto und Rewe. Dabei wird keine Funkverbindung zwischen dem Handy und einem Terminal aufgebaut, sondern der Kunde muss sich an der Kasse mit dem Smartphone ins Internet einwählen. Vor dem Einkauf lädt er die entsprechende App auf sein Smartphone. Online registriert er sich und gibt entweder seine Girokontodaten an oder seine Kreditkartendaten an. Unter Umständen komme eine Schufa-Anfrage auf ihn zu, warnt Gollner. "Weil möglicherweise der Bezahldienst in Vorleistung treten muss." Im Geschäft kauft der Kunde wie gewohnt ein, geht zur Kasse und zückt sein Telefon.
Bei Rewe liest er an der Kasse mit dem Smartphone einen QR-Code ein. Bei Netto fordert er über das Smartphone mit einer PIN einen Bezahlcode an und gibt ihn dem Kassierer weiter. Im Fall von Edeka scannt der Kassierer lediglich einen Barcode vom Display des Smartphones ein, der für fünf Minuten gültig ist und mit einer PIN geschützt ist. Der Kassenzettel kommt dann zusätzlich per E-Mail aufs Handy.