Themenspezial: Verbraucher & Service Alarm

Polizei warnt per Katwarn-App vor Gefahren

Die hessische Polizei will künftig per Katwarn-App vor Gefahren warnen. Das sei auch ein Beitrag zur Eindämmung von Falschmeldungen in sozialen Medien.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) stellt in Wiesbaden (Hessen) Katwarn vor Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) stellt in Wiesbaden (Hessen) Katwarn vor
Bild: dpa
Bereits seit 2010 gibt es das Katastrophen-Warnsystem Katwarn - nach einem Pilotversuch in Ostfriesland startete der damalige SMS- und Mail-Warndienst für das Handy im Jahr 2011 dann offiziell. Inzwischen gibt es das vom Fraunhofer-Institut im Auftrag der öffentlichen Versicherer entwickelte System auch als Smartphone-App, die bundesweit vor Katastrophen warnt. Nun will auch die hessische Polizei über die Katwarn-App vor Terroranschlägen, Amokläufen oder anderen Gefahren warnen.

Die Katwarn-App kann sich jeder kostenlos Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) stellt in Wiesbaden (Hessen) Katwarn vor Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) stellt in Wiesbaden (Hessen) Katwarn vor
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auf sein Smartphone oder Tablet laden. "Es ist eine schnelle und verlässliche Ergänzung zu den vorhandenen Warnsystemen", sagte Innenminister Peter Beuth (CDU) heute in Wiesbaden. "Ich rufe die Menschen auf, diese App zu installieren." Am Mittwoch wird die Polizei um 12:00 Uhr einen ersten Probealarm in Hessen auslösen.

Katwarn meldet sich bei seinen Nutzern beispielsweise auch bei Unwettern, Bombenfunden, Großbränden oder Chemieunfällen. In Hessen nutzen bislang bereits 17 Landkreise den Service für den Katastrophenschutz. Für Menschen ohne Smartphone gibt es weiterhin die Möglichkeit, sich per SMS aufs Handy warnen zu lassen.

Kampf gegen Falschmeldungen

Bislang habe die Polizei die Menschen unter anderem mit Sirenen, Durchsagen aus einem Polizeiwagen vor Ort oder über das Radio gewarnt, sagte Landespolizeipräsident Udo Münch. Auch die Internet-Plattform Twitter werde von den Beamten zunehmend genutzt. Im Kampf gegen Falschmeldungen und Panikmache in sozialen Netzwerken sei es wichtig, dass die Polizei die Deutungshoheit in der Kommunikation behalte, betonte Münch. "Wir müssen bei der Geschwindigkeit auf Ballhöhe bleiben." Hier sei Katwarn sehr nützlich.

Inzwischen habe Katwarn deutschlandweit mehrere Millionen Nutzer, gut 100 Behörden und Sicherheitseinrichtungen seien angeschlossen, wie Ortwin Neuschwander vom Fraunhofer-Institut Fokus sagt.

In einer weiteren Meldung berichten wir, welche weiteren Apps vor Unwettern warnen.

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