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Auch angesagte Apps vor der Nutzung kritisch prüfen

Nicht jedes Spiel führt Gutes im Schilde - im Schlepptau von Pokemon Go und Co. segeln immer wieder auch unseriöse Apps. Kaspersky verrät, wie man sich davor schützen kann.
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Kaspersky Security Cloud Kaspersky Security Cloud
Bild: Kaspersky
Angesagte Spiele auf dem Handy ziehen wie magisch bestimmte Zusatz-Apps an, die wahre Wunder versprechen, aber nicht immer wirklich Gutes im Schilde führen. Darauf macht der Sicher­heits­software­her­steller Kaspersky aufmerksam.

Im Gefolge des Pokemon-Go-Hypes, wo in der realen Welt virtuelle Monster mit dem Handy gejagt werden mussten, segelten Zusatz-Apps mit, die mehr Erfolg beim Spielen versprachen, aber mit Schädlingen versetzt waren.

Die wesentliche Grundregel ist banal, wird aber gerne übersehen: Apps für das Handy nur aus dem offiziellen App-Store (also Google Play, Apple iTunes-Store oder Windows Store) beziehen. Zwar besteht auch hier ein schwaches Restrisiko, dass böse Apps durchrutschen, doch die Gefahr ist gering, da Google, Apple und Microsoft all die hochgeladene Software vor der Freigabe recht genau anschauen und im Nachhinein entdeckte Schädlinge sofort hinauswerfen.

Die Funktion "Software aus anderen Quellen herunterladen" (Android: Einstellung/Sicherheit/Unbekannte Herkunft) sollte gerade für unerfahrene Anwender unbedingt ausgeschaltet bleiben. Jede Android-App fragt während der Installation genau, welche Rechte sie bekommen darf. Eine "Taschenlampe" beispielsweise braucht keinen Zugriff auf Kontakte, Videos oder Bilder. Der Programmierer hofft aber, durch die Auswertung von Beifang-Daten etwas Geld verdienen zu können, das der User oft für seine eigentliche App direkt nicht zahlen mag. Bei neueren Android-Versionen (ab 6.0) kann der User diese Rechte viel genauer verteilen und darf ruhig auch einmal "nein" sagen.

Sicherheitssoftware installieren?

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Bild: Kaspersky
Wer gerne und häufig neue Spiele und Software ausprobiert, könnte über die Installation einer Sicherheitslösung auf dem Handy nachdenken. iOS von Apple gilt von Hause aus als sehr sicher, gleichwohl bieten Software-Hersteller wie Kaspersky auch Lösungen für iOS an. Der "Safe Browser" soll bei iOS vor schädlichen Phishing-Seiten schützen, wenn diese Seiten nur noch über den separaten Kaspersky-Browser aufgerufen werden.

Beim weit verbreiteten Betriebssystem Android kann die Installation einer Sicherheitslösung schon eher interessant sein, da bestimmte Sicherheitslücken von den Smartphone-Herstellern nie oder viel zu spät geschlossen werden. Neben Datendieben versuchen die bösen Apps auch durch den unerwünschten und unsichtbaren Versand von Mehrwert-SMS zu Kurzwahlen den Nutzer zu schädigen.

Von den meisten bekannten Anbietern von Sicherheitssoftware gibt es kostenlose Lösungen, die durch den Kauf einer Lizenz erweitert werden können. Sie bieten teilweise Zusatzfunktionen, die Apple, Google oder Microsoft schon von Hause aus bieten, etwa die Ermittlung des Standortes eines verlegten oder verlorenen Handys.

Wegen des grundsätzlichen Sicherheitskonzeptes von iOS halten sich die Zusatzfunktionen und der mögliche Nutzen der Fremdanbieter sehr in Grenzen, gleiches gilt für Windows 10 Mobile.

Sicherheits-Cloud von Kaspersky

Kaspersky verweist auf seine "erste adaptive Sicherheitslösung für Heimanwender", die sich Kaspersky Security Cloud nennt. Ein digitaler Begleiter, soll vor gefährlichen Einstellungen bei Apps und Geräten automatisch warnen und so in jeder Situation, die potenziell für den Nutzer gefährlich sein könnte, den passenden Schutz bieten.

Die Idee dahinter ist, eine neue noch unbekannte Software über die Cloud auf einem vernetzten Großrechnersystem viel intensiver und genauer untersuchen zu können, als das der "schwache" Prozessor des eigenen Smartphones je könnte. Die gesammelten Erkenntnisse (z.B. bei "neuen" Angriffen) stehen dann relativ schnell, der teilnehmenden Cloud-Kundschaft und später auch der Allgemeinheit zur Verfügung. Ein Prinzip, das auch die von Google betriebene Plattform Virustotal verfolgt.

Handy regelmäßig aufräumen

Es lohnt sich, regelmäßig alle Apps, die ohnehin nicht mehr verwendet werden, vom Handy herunter zu werfen, also zu löschen, soweit das eigene Betriebssystem das zulässt. Hersteller wie beispielsweise Sony oder Samsung liefern gerne Apps mit, die sich ohne Root-Eingriff vom Nutzer nicht entfernen lassen. Diese kann man aber in einen eigenen Ordner legen und ggfs. auf einen Grundzustand zurücksetzen, der kostbaren Speicherplatz spart.

Das in der Grundversion kostenlose Android-Tool All in One erlaubt es, solche Apps beim Handystart "abzuschalten", was die Startzeit verkürzt und Last vom Prozessor nimmt. Gerade ältere Androiden leiden notorisch unter Speichermangel.

Alle verfügbaren Updates einspielen

Auch wenn es nervt: Die regelmäßig angebotenen Updates von Apps oder dem Grundbetriebssystem unbedingt so schnell wie möglich einspielen, logischerweise nur aus seriösen Quellen, in der Regel "over the air", wobei "Air" auch WLAN bedeuten kann, um Datenvolumen zu sparen.

Einige exotischen Handyhersteller bieten ihre Software Updates nur über Webseiten an, wo das Paket erst am PC heruntergeladen und dann irgendwie zum Handy transportiert werden muss, beispielsweise über eine SD-Speicherkarte. Auch hier ist Vorsicht angebracht, aus welchen Quellen dieser Download stammt.

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