Kaspersky vs. Microsoft: Kartellbeschwerde wegen Windows Defender
Mitgründer Eugene Kaspersky
Bild: (c) dpa
Der Mitgründer der russischen Softwareunternehmens Kaspersky, Eugene Kaspersky, hat in einem Blogbeitrag bekannt gegeben, dass man sich nun auch bei der deutschen und europäischen Kartellbehörde über Microsoft beschwert hat. Bereits im November vergangen Jahres hatte Kaspersky gegen Microsoft gewettert - besser gesagt gegen die Windows-10-eigene Antiviren-Software namens Windows Defender. Sie gehört zum Lieferumfang des Betriebssystems und ist standardmäßig als Antiviren-Schutz aktiviert. Genau darin sieht Kaspersky das Problem, denn die Software wird dem Nutzer quasi aufgezwungen.
Windows Defender lässt sich nicht abschalten
Mitgründer Eugene Kaspersky
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Laut Kaspersky lässt sich der Windows Defender weder vollständig deaktivieren noch deinstallieren. Deshalb wurde bereits im letzten Jahr eine Kartellbeschwerde beim russischen Federal Antimonopoly Service (FAS) eingereicht. Die Behörde musste allerdings nicht eingreifen, denn Microsoft zeigte sich verhandlungsbereit und soll sogar ein paar Änderungen an seinem Betriebssystem Windows 10 vorgenommen haben. Gleichzeitig wies Microsoft allerdings auch diverse Vorwürfe seitens Kaspersky zurück, wie Eugene Kaspersky in einem weiteren Blogbeitrag beschreibt.
Kaspersky sieht sich als Vertreiber einer unabhängigen Sicherheitslösung noch immer benachteiligt. Die Verwendung eines Antiviren-Programms, welches nicht von Microsoft stammt, ist zwar grundsätzlich möglich, allerdings bei Weitem nicht mehr so nutzerfreundlich wie noch bei älteren Windows-Versionen. Bleibt abzuwarten, ob das unsere Kartellbehörden ähnlich wie Eugene Kaspersky sehen.
Die Auseinandersetzung erinnert ein wenig an den Browserkrieg der neunziger Jahre. Damals verdrängte Microsoft mit seinem Internet-Explorer den eigentlichen Marktführer Netscape Navigator. Gelungen ist das Mircrosoft durch die Implementierung des Internet-Explorers in das Betriebssystem - dies war zuvor nicht der Fall. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel zum 20. Geburtstag des Netscape Navigators.