Smart-TVs vom Kartellamt unter die Lupe genommen
Samsung Smart-TV auf der IFA 2017
dpa
Smart-TVs dürften bald in vielen Haushalten unter dem
Weihnachtsbaum stehen - nun nimmt das Bundeskartellamt die Hersteller
der internetfähigen Fernseher unter die Lupe. Man wolle möglichen
Verbraucherschutz-Verstößen auf die Spur kommen, teilte die Behörde
am Mittwoch mit. "Smart-TVs stehen stellvertretend für die immer
stärkere Vernetzung von Gegenständen im privaten Lebensbereich und
die damit einhergehende Problematik der bewussten und unbewussten
Preisgabe personenbezogener Daten", sagte Kartellamts-Präsident
Andreas Mundt. Die "Rheinische Post" hatte zuvor von der Initiative
berichtet.
Samsung Smart-TV auf der IFA 2017
dpa
Für die Untersuchung sei bewusst ein Alltagsprodukt gewählt worden, welches auch Menschen ohne Technikaffinität nutzten, erklärte Mundt. Über die Anbindung an das Internet werden nicht nur Programme und Inhalte empfangen, sondern es können unter Umständen auch unbemerkt Nutzerdaten gesendet werden. Die Behörde hat nach eigenen Angaben Anhaltspunkte dafür, dass die Geräte auch personenbezogene Daten übertragen, ohne dass der Verbraucher im Einzelfall angemessen aufgeklärt werde. Anfang 2018 will die Behörde Fragebögen an alle wichtigen TV-Hersteller schicken und darüber mögliche Schwachstellen in den AGBs, beim Datenschutz und der Datensicherheit prüfen.
Vergangenen Juni wurden die Befugnisse des Bundeskartellamts erweiterte, seither kann die Behörde auch Sektor-Untersuchungen zu möglichen Verbraucherschutz-Verstößen nachgehen. Vor eineinhalb Jahren war bereits die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gegen Samsung als Smart-TV-Hersteller vorgegangen und warf dem Unternehmen etwa vor, Daten ohne Einwilligung des Nutzers zu sammeln.
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