Vistron

Erster DVB-C-Radio-Tuner für Kabelkunden

Als Ersatz für das analoge UKW, das in diesem Jahr in vielen Bundesländern abgeschaltet wird, wollen Kabelnetzbetreiber einen digitalen DVB-C-Radio-Tuner anbieten. Es gibt jedoch Alternativen - auch bessere.
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Vistron DVB-C-Radioreceiver Vistron DVB-C-Radioreceiver
Foto: Vistron
In diesem Jahr endet in vielen Bundesländern der analoge Kabelempfang und damit auch das UKW-Radio im Kabelnetz. Während das Digitalradio Büro Deutschland versucht, die Kabelkunden zum Umstieg auf den DAB+-Zug zu bewegen, bieten die Kabel­netz­be­treiber eine eigene Lösung an, um ihren Kunden weiter Radio­pro­gramme anzubieten. Hierfür soll der von Vistron [Link entfernt] hergestellte "VT855" sorgen. Hierbei handelt es sich um einen DVB-C-Radio-Tuner zum Anschluss an die heimische HiFi-Anlage. Die Set-Top-Box, die knapp 60 Euro kostet, verfügt über eine 12-stellige alphanummerische Anzeige zur Darstellung des Sendernamens. Außerdem gibt es acht Stationstasten zum direkten Aufrufen der Lieblingssender. Im Vergleich zu herkömmlichen DVB-C-Set-Top-Boxen muss der Kabelkunde also nicht extra den Fernseher einschalten, um Radioprogramme auszuwählen.

Empfehlenswert ist der reine Radio-Receiver allerdings nur für Kabelkunden, die nicht bereits über eine Set-Top-Box zum Fernsehen verfügen. Mit jedem solcher Kabelreceiver können nämlich auch die im DVB-C-Modus ausgestrahlten Radioprogramme gehört werden, hier spart der Kabelkunde also Geld. Im DVB-C-Modus werden im Schnitt rund 50 bis 70 Radiosender übertragen. Häufig fehlen aber örtliche Sender.

Alternativen UKW und DAB+ über Antenne

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Foto: Vistron
Wer bisher Radio über UKW im Kabel gehört hat, für den gibt es außerdem Alternativen: Die bisherigen Tuner können weiter genutzt werden, hier kann der Nutzer einfach eine Wurfantenne anstelle des Koaxkabels an die Antennenbuchse anschließen und empfängt so die örtlichen Sender über Antenne. Allerdings ist häufig kein störungsfreier Stereo-Empfang gewährleistet und im Vergleich zum Kabel sind nur die Ortssender zu hören. Bundesweit verbreitete Sender fehlen über UKW-Antenne häufig.

Mehr Auswahl über Antenne bietet das digital-terrestrische Radio DAB+. Der Empfang ist rauschfrei und es sind bis zu 70 Radioprogramme zu hören - allerdings nur dort, wo DAB+ bereits gut ausgebaut ist. In vielen Regionen fehlen noch die örtlichen privaten Lokal- oder Regionalsender.

Königsweg Internetradio: Günstige Adapter verfügbar

Daher lautet die Empfehlung von teltarif.de: Umstieg auf Internetradio. Wer bisher Kabel-UKW-Radio über seine HiFi-Anlage gehört hat, kann etwa einen WLAN-Internetradio-Adapter an diese anschließen. Zu Preisen ab 70 Euro gibt es solche Modelle, zusätzlich mit den terrestrischen Empfangswegen DAB+ und UKW sind sie ab 80 Euro im Handel zu haben. Verbindet der Kunde den Adapter per WLAN mit dem Router, sind über 200 000 Radiosender aus aller Welt zu hören, darunter auch alle örtlichen Lokalsender.

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