Messaging

Studie: Messenger Joyn als WhatsApp-Alternative gescheitert

Viele Netzbetreiber glauben nicht mehr an den SMS-Nachfolger
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Joyn sollte unter anderem WhatsApp Konkurrenz machen Joyn sollte unter anderem WhatsApp Konkurrenz machen
Montage: teltarif
Nach langer Zeit der Vorbereitung ging vor einem Jahr - zur IFA in Berlin - der von den Mobilfunk-Netzbetreibern initiierte Smartphone-Messenger Joyn an den Start. Dabei hatten zunächst nur Kunden von Vodafone, die ein Android-Handy besitzen, die Möglichkeit, den Dienst zu nutzen. Inzwischen ist Joyn auch bei der Deutschen Telekom verfügbar. Zudem wird neben Android-Smartphones das Apple iPhone unterstützt. Auf Windows Phones findet man zum Teil eine vorinstallierte Joyn-App.

Auch wenn die beiden größten deutschen Netzbetreiber Joyn als WhatsApp-Alternative anbieten und auch die größten Smartphone-Plattformen unterstützt werden, ist die Nutzerbasis nach wie vor recht klein. Unterdessen glauben einer Studie der Marktbeobachter Mobilesquared und Tyntec [Link entfernt] zufolge auch viele Netzbetreiber nicht mehr daran, dass sich der als SMS- und MMS-Nachfolger angetretene Dienst erfolgreich etablieren kann.

Joyn sollte unter anderem WhatsApp Konkurrenz machen Joyn sollte unter anderem WhatsApp Konkurrenz machen
Montage: teltarif
Wie es in der Studie heißt, sind nur noch sieben Prozent der Anbieter davon überzeugt, dass Joyn sich gegen WhatsApp, Viber oder den Facebook Chat durchsetzen kann. 36 Prozent der mehr als 40 befragten Unternehmen zeigten sich unsicher bezüglich der Zukunft von Joyn, während 29 Prozent bereits davon ausgehen, dass der Messenger sich nicht auf dem Markt etabliert.

WhatsApp hat die Nase vorn

Der beliebteste Smartphone-Messenger ist nach wie vor WhatsApp. Daran hat sich auch dadurch nichts geändert, dass der Service inzwischen für die meisten Kunden kostenpflichtig geworden ist und mit einer jährlichen Abo-Gebühr von 89 Cent zu Buche schlägt. Die immer wieder in die Schlagzeilen geratenen Sicherheitsmängel sorgten ebenfalls nicht etwa dafür, dass die Mehrzahl der Nutzer WhatsApp den Rücken kehren.

Vorteil des Dienstes ist neben der gegenüber den Mitbewerbern wie Joyn großen Nutzerbasis die Nutzungsmöglichkeit in allen Netzen und mit allen Tarifen. Unterstützt werden neben iOS und Android auch Windows Phone, Blackberry und weitere Plattformen. Benötigt wird lediglich eine Internet-Verbindung, die in den Smartphone-Tarifen ohnehin enthalten ist.

Zu viele Beschränkungen für potenzielle Joyn-Nutzer

Joyn ist dagegen nicht nur auf die größten Smartphone-Betriebssysteme beschränkt. Für E-Plus- und o2-Kunden steht der Dienst noch gar nicht zur Verfügung, wobei o2 zumindest die Absicht erklärt hat, den Messenger in seinem Netz perspektivisch ebenfalls einzuführen. Das würde aber noch lange nicht bedeuten, dass alle Interessenten auch wirklich Joyn nutzen können, wie das Beispiel der Deutschen Telekom zeigt.

Je nach Tarif muss die Telekom-Hotline Joyn zuerst freischalten. Ansonsten schlägt die Anmeldung fehl. Zudem steht der Messenger nur direkten Kunden des Netzbetreibers zur Verfügung. Wer eine SIM-Karte von der Telekom-Discountmarke congstar oder einem anderen Provider besitzt, hat keine Möglichkeit, sich für Joyn zu registrieren.

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