Face-ID für Android

Jabil Carbon: Face-ID-Alternative für Android-Handys

Bald könnte es auch Android-Smartphones mit einer Technologie ähnlich Apples Face ID geben. Das Unternehmen Jabil Optics hat ein entsprechendes Modul namens Jabil Carbon vorgestellt.
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Das 3D-Sensormodul Jabil Carbon Das 3D-Sensormodul Jabil Carbon
Jabil Optics
Das Apple-Smartphone iPhone X führte mit Face ID eine revolutionäre, wenn auch nicht unumstrittene, Entsperrmethode ein. Eine Gesichtserkennung auf Basis von dreidimensionalen Informationen gibt es derzeit im Android-Sektor nicht. Dieser Umstand könnte sich demnächst ändern, denn das Unternehmen Jabil Optics hat ein 3D-Sensormodul für Snapdragon-Chipsätze vorgestellt. Das Modul beherbergt eine Nahinfrarot-Kamera und eine Laserprojektions-Einheit. Letztere kann bei Bedarf auch für VR-Anwendungen verwendet werden. Eine Unterstützung für bis zu zwei Kameras nach Wahl gibt es ebenfalls.

Face ID: Android-Alternative steht in den Startlöchern

Apple iPhone X

Das 3D-Sensormodul Jabil Carbon Das 3D-Sensormodul Jabil Carbon
Jabil Optics
Bei den Apple- und Android-Lagern gibt es stets ein eifriges Wettrüsten neuer Technologien. Mit dem iPhone X berücksichtigte der kalifornische Hersteller zwar das von Konkurrenten wie dem Galaxy S8 bekannte Breitbildformat, führte allerdings mit Face ID zugleich eine Innovation ein. Diese moderne Entsperrmethode rief Technikkonzerne wie Jabil Optics auf den Plan. Das Jabil Carbon eifert dem Apple-Vorbild nach und ermöglicht das dreidimensionale Scannen von Objekten. Um die Verarbeitung der Informationen kümmern sich eine NIR-Kamera und ein Laserprojektionsmodul. Erstgenannte hat einen monochromen Sensor mit 4 Megapixel, eine Blende von f/2.2 (Fix Focus) und eine Bildwiederholrate von 20 fps. Das Laserprojektionsmodul hingegen wartet mit einer Wellenlänge von 825 nm, einem Dot-Pattern-Sensor (464 mal 348 Pixel) und einem optischen Output von 220 mW CW auf. Das Jabil Carbon arbeitet innerhalb einer Reichweite von 30 cm bis 5 m.

Unterstützte Chipsätze und Konfigurationen

Die Hardware wurde explizit für die Verwendung mit einem Qualcomm-SoC konstruiert. Es werden Snapdragon 660, Snapdragon 835, Snapdragon 845, Snapdragon QVR 835 und Snapdragon QVR 845 unterstützt. Folgende Kombinationen aus Laserprojektionsmodul (LPM), Nahinfrarot (NIR), Farb-Kamerasensor (RGB) und Ultraweitwinkelkamera (Fischauge) können von den Herstellern genutzt werden: LPM + NIR, LPM + NIR + RGB, LPM + NIR + RGB + zwei Fischauge, LPM + NIR + zwei Fischauge.

Einsatz in Endprodukten noch ungewiss

Bislang ist nicht bekannt, welche Smartphone-Hersteller das Produkt von Jabil Optics nutzen werden. Nicht bei allen Apple-Fans kam die ähnlich arbeitende Face-ID-Technik des iPhone X gut an. Es kamen Zweifel bezüglich der Sicherheit dieses Verfahrens auf. Zumindest mit viel Aufwand lässt sich auch diese Entsperrmethode austricksen, wie wir berichteten. Wir wurden durch Robert Quandt auf das Jabil Carbon aufmerksam. Das vollständige Datenblatt des Moduls können Sie hier einsehen.

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