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Iridium: 70 neue Satelliten für weltweites Handy-Netz

Nach Übernahme durch neuen Investor wird Iridium ausgebaut
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Das Satelliten-Handynetz Iridium ist nach wie vor das einzige weltweit flächendeckend verfügbare Telefonnetz. Doch in den letzten Jahren musste man sich erneut Sorgen um die Zukunft des Anbieters machen, der bereits vor zehn Jahren Pleite ging und nach einer längeren Pause neu gestartet war.

Grund für die neuerlichen Probleme: Satelliten haben nur eine begrenzte Lebenszeit. Die ersten Iridium-Satelliten werden in den nächsten Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Sie stehen dann nicht mehr zur Verfügung. Das würde für Funklöcher sorgen, wenn sie nicht durch neue Technik ersetzt werden.

Tief fliegende Satelliten sorgen für starkes Empfangssignal

Die Orte, an denen man nicht mit Iridium telefonieren könnte, wechseln allerdings, zumal das Unternehmen - anders als der Mitbewerber Thuraya - keine geostationären, sondern tief fliegende Satelliten einsetzt. Vorteil: Oft ist das von den Satelliten kommende Funksignal so stark, dass zumindest SMS-Mitteilungen auch in geschlossenen Räumen empfangen werden können.

Nun hat der Finanzinvestor GHL Acquisition Iridium übernommen. Dafür hat das Unternehmen amerikanischen Presseberichten zufolge rund 560 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 380 Millionen Euro) bezahlt. In den nächsten Jahren sollen rund 2,7 Milliarden Dollar (1,85 Milliarden Euro) in neue Technik investiert werden).

Iridium Next: 70 neue Satelliten bis 2014

Iridium Next lautet der Arbeitstitel für den Aufbau eines komplett neuen Satelliten-Netzes, das aus 70 künstlichen Erdtrabanten bestehen soll. Bis 2014 soll die neue Flotte nach derzeitigem Planungsstand in Betrieb gehen und so dafür sorgen, dass Iridium-Handys weiterhin weltumspannend funktionieren. Erste Pläne hierzu gab es schon im vergangenen Jahr. Diese werden nun umgesetzt - wenn auch mit einigen Monaten Verzögerung.

Vor allem das amerikanische Militär nutzt das Satelliten-Netz, das aber auch für zivile Nutzer offensteht. Dabei werden neben Laufzeitverträgen auch Prepaidkarten angeboten. Einzig das in der Anfangszeit von Iridium ebenfalls übliche Roaming mit europäischen GSM-Netzen gibt es nicht mehr. So kann man hierzulande weder mit einer Iridium-Karte in einem terrestrischen Mobilfunknetz telefonieren, noch die SIM seines Heimat-Netzbetreibers in einem Iridium-Handy nutzen.