Absatzprobleme

Marktbeobachter: "Das iPhone X ist tot"

Das iPhone X verkauft sich offenbar deut­lich schlechter als erwartet. Nun wird es in einem Inter­view sogar für "tot" erklärt. Doch Apple könnte schon bald neue Verkaufs­rekorde erzielen.
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iPhone-X-Verkaufszahlen im Sinkflug iPhone-X-Verkaufszahlen im Sinkflug
Foto: Apple, Grafik/Montage: teltarif.de
Im vergan­genen Jahr feierte das iPhone seinen zehnten Geburtstag. Aus diesem Anlass hat Apple erst­mals seit Jahren ein Smart­phone mit neuem Design auf den Markt gebracht. Schon im Vorfeld gab es viele Speku­lationen um das Gerät. Als der Verkaufs­start des iPhone X näher rückte, wurde über Produk­tions­probleme, eine hohe Nach­frage und Liefer­engpässe disku­tiert, die dazu führen sollten, dass viele Besteller der ersten Stunde ihr Wunsch­handy nicht einmal mehr zu Weih­nachten, sondern erst im neuen Jahr bekommen sollten.

Apple iPhone X

Der Launch schien die Prognosen zunächst zu bestä­tigen. Das iPhone X war schnell vergriffen und wochen­lang nur schwer lieferbar. Doch spätes­tens nach dem Weih­nachts­geschäft wendete sich das Blatt. In den vergan­genen Monaten wurden deut­lich weniger Exem­plare des Highend-Handys verkauft als prognos­tiziert. Die erwar­teten Verkaufs­zahlen wurden mehr­fach nach unten korri­giert.

Erreichte die Apple-Aktie zum Verkaufs­start des iPhone X im November einen neuen Höchst­stand, so ist ihr Wert einem Bericht der öster­reichi­schen Tages­zeitung Der Stan­dard zufolge seitdem konti­nuier­lich gesunken. Banken und Analysten zeigten kein Vertrauen mehr in das iPhone X, so die Begrün­dung. Gerin­gere Absatz­zahlen bedeuten natur­gemäß auch nied­rigere Gewinne für Apple, so die Begrün­dung.

Sinken die iPhone-Absätze auf das Niveau von 2013?

iPhone-X-Verkaufszahlen im Sinkflug iPhone-X-Verkaufszahlen im Sinkflug
Foto: Apple, Grafik/Montage: teltarif.de
Neil Camp­ling von der Banken- und Finanz­gruppe Mira­baud äußerte sich gegen­über CNBC sehr dras­tisch und bezeich­nete das iPhone X als "tot". Sobald die neue iPhone-Genera­tion im Herbst auf dem Markt ist, wird das Vorjah­resmo­dell wohl nicht weiter verkauft. Die Analysten von Morgan-Stanley rechnen damit, dass die iPhone-Absätze auf das Niveau von 2013 zurück­fallen könnten. Der Grund dafür ist aber offenbar nicht einmal der hohe Preis den Apple für sein aktu­elles Smart­phone-Spit­zenmo­dell verlangt. Statt­dessen sind die Nutzer mit ihren älteren iPhones noch zufrieden, sodass deren Bereit­schaft zu einer teuren Neuan­schaf­fung sinkt.

Eine ähnliche Entwick­lung war in den vergan­genen Jahren bereits beim iPad zu beob­achten, das die Käufer tradi­tionell deut­lich länger als ein Smart­phone genutzt haben. Hier konnte Apple die Talsohle der Verkaufs­zahlen mitt­lerweile hinter sich lassen. Der Hersteller setzt mitt­lerweile neben vergleichs­weise teuren Pro-Modellen auch auf güns­tigere Tablets, die zu Preisen ab etwa 350 Euro verkauft werden.

Eine ähnliche Entwick­lung deutet sich auch beim iPhone an. Während der Nach­folger des iPhone X noch teurer als das Vorjah­resmo­dell werden soll, sind für den iPhone-8-Nach­folger Verkaufs­preise ab 550 US-Dollar im Gespräch. Das iPhone SE 2, das bereits im Mai erwartet wird, könnte sogar schon zu Preisen ab 300 Dollar im Handel landen.

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