iPhone

Editorial: Nicht so zukunftssicher wie sonst

Noch ist sie kein wesent­liches Thema, aber schon in wenigen Jahren könnten dies­jährige iPhone-Käufer die 5G-Unter­stüt­zung vermissen
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Die drei neuen iPhones unterscheiden sich nicht nur im Preis. Das iPhone 11 gibt es in sechs Farben.
Bild: Apple
Einer der Gründe, warum Apple die hohen Preise für sein iPhone am Markt durch­setzen kann, ist die lange Halt­barkeit der Geräte: Drei bis vier Jahre alte oder gar noch ältere iPhones sieht man ziem­lich oft. Sie erzielen auch noch vergleichs­weise hohe Preise, wenn man sie gebraucht auf eBay verkauft. Vergleichbar alte Andro­iden sind hingegen ziem­lich rar. Ein wich­tiger Unter­schied ist hier die Update-Versor­gung: Während Apple seine Geräte jahre­lang mit Betriebs­system-Updates versorgt, stellt die Android-Konkur­renz bis heute für viele Geräte nur ein oder maxi­male zwei große Updates auf die jeweils nächste Android-Version bereit.

Hard­ware-Updates gibt es frei­lich auch bei Apple nicht und das könnte bei der dies­jährigen iPhone-Genera­tion zum Problem werden: Wie erwartet ist sie nämlich ohne Unter­stüt­zung für den neuen 5G-Mobil­funk­stan­dard erschienen. Nun sind Down­streams im Bereich von Gigabit pro Sekunde, wie sie 5G bietet, beispiels­weise beim Down­load von großen Spielen oder längeren Videos ganz nett. Aber die wenigsten User dürften auf so hohe Geschwin­digkeiten ange­wiesen. 100 MBit/s im 4G-Netz reichen für die meisten Zwecke auch aus.

Die drei neuen iPhones unterscheiden sich nicht nur im Preis. Das iPhone 11 gibt es in sechs Farben.
Bild: Apple
Nur: Für die Netz­betreiber stellt sich die Frage, wie sie ihre beschränkten Finanzen und Mitar­beiter­kapa­zitäten künftig zwischen dem Ausbau des "alten" 4G-Netzes und dem Aufbau des "neuen" 5G-Netzes aufteilen. Und die Erfah­rung zeigt, dass hier das neue Netz meist deut­lich bevor­zugt werden wird. Sprich: Die Zahl der über­lasteten 4G-Zellen wird voraus­sicht­lich bei allen Netz­betrei­bern weiter zunehmen. Wer auch künftig möglichst freie Fahrt in den Daten­netzen will, ist daher mit einem 5G-Smart­phone sicherer dran als mit einem 4G-Gerät.

Mir ist bewusst, dass auch die 5G-Versionen des Samsung Galaxy Note 10 Plus Galaxy S10 Plus noch nicht optimal sind: So gibt es diese Geräte nur mit Single-SIM-Slot. Huawei wird das Mate 30 wohl in wenigen Tagen mit Dual-SIM-Unter­stüt­zung vorstellen - aber wegen des Handels­kriegs zwischen den USA und China ohne die bekannten Google-Apps und mit sehr vielen Frage­zeichen bezüg­lich künf­tiger Android-Updates. Von daher: Die wich­tigsten Android-Konkur­renten sind auch noch nicht so richtig "5G-ready".

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