iPhone 8 Plus im Test: Langeweile mit Detailverbesserung
Display: Nur mit Full-HD-Auflösung
Die bereits erwähnten 5,5 Zoll misst das Display in der Diagonale. Es besitzt eine Auflösung von 1080 mal 1920 Pixel, was einer Pixeldichte von 401 ppi entspricht. Nach wie vor kommt ein IPS-Panel zum Einsatz, das durch natürliche Farben, eine hohe Helligkeit und große Blickwinkelstabilität punkten kann. Einzig Schwarz besitzt technisch bedingt einen leichten Grauschleier, auch wenn er verglichen zu anderen IPS-Displays deutlich niedriger ausfällt.
Akzeptable Blickwinkelstabilität
Foto: teltarif.de
Genaueren Einfluss auf die Farbdarstellung kann man als Nutzer nicht nehmen. Die Farbtemperatur des Displays wird von Apple mittels der True-Tone-Technologie automatisch je nach Helligkeit der Umgebung und Tageszeit angepasst. Als Benutzer hat man auf diese Automatik keinerlei Einfluss. Einzig nachts lässt sich manuell bei Bedarf ein Blaulichtfilter für eine Augen-schonendere Darstellung aktivieren.
Farbdarstellung des iPhone 8 Plus
Foto: teltarif.de
Leistung: Mit Apple-A11-CPU und 3 GB RAM einsame Spitze
Technisch arbeitet im iPhone 8 Plus wie auch im kommenden iPhone X der neue Apple A11 Bionic, ein SoC (System-on-a-Chip) mit sechs Kernen. Das von Apple angepasste ARM-Design sorgt für eine reibungslose Bedienung in nahezu jeder Situation. Obwohl iOS 11 Feature-reich ist wie Googles aktuelles Android-Betriebssystem und das iPhone 8 Plus nur 3 GB RAM besitzt, läuft die Oberfläche ruckelfrei, selbst wenn Dutzende Apps und Spiele im Hintergrund noch aktiv sind.
Verantwortlich dafür ist ein separater Controller auf dem Prozessor-Chip selbst, welcher dynamisch alle Kerne je nach Leistungsanforderung ansteuert. Gegenüber dem iPhone 7 (Plus) und dessen Apple A10 Fusion können im Apple A11 Bionic nun bei Bedarf alle Kerne gleichzeitig genutzt werden. Das erklärt auch die sehr hohen Benchmarkergebnisse, auf die wir in einem eigenen Beitrag bereits eingegangen sind: Die zwei auf Leistung getrimmten Hauptkerne und die vier zum Stromsparen optimierten Kerne sind in Kombination enorm schnell. Geekbench bestätigt dies: 4276 Punkte im Single-Core-Test und 10 407 Punkte im Multi-Core-Test.
Auch für Spiele ist das iPhone 8 Plus in Sachen Leistung aktuell das Non-Plus-Ultra. Der Grafikchip ist im Vergleich zum Vorgänger im Durchschnitt nochmals 30 Prozent schneller und mit der Metal-2-API bietet iOS 11 zusätzlich ein Plus an Leistung für grafisch intensive Anwendungen. Satte 63 993 Punkte erreicht das iPhone 8 Plus in unserem Testlauf von 3DMark und nimmt damit die Spitzenposition unserer Top 10 der Grafikbenchmarks ein. Der Leistungsunterschied ist im besonderen Maße bei ARKit-Anwendungen zu sehen: Das iPhone 8 Plus stemmt Augmented-Reality-Anwendungen mühelos, während das iPhone 7 Plus sichtbar zu kämpfen hat.
Kamera: Mit dem Zweiten knipst es sich besser
Nominell bleibt die Dual-Kamera bei 12 Megapixel Auflösung, setzt aber im Detail auf neuere Technik. Ein schnellerer Bildprozessor, eine geringfügig größere Sensorfläche, lichtempfindlichere, weil tiefer in den Chip hinein reichende Pixel, neue Farbfilter, schnellerer Autofokus und ein breiteres Farbspektrum des Sensors an sich sollen für ein besseres Foto-Erlebnis verglichen zum iPhone 7 Plus sorgen. Der optische Bildstabilisator in Kombination mit einer lichtstarken Blende von f/1.8 für das Weitwinkelobjektiv macht seine Arbeit sehr gut. Die zweite Linse verfügt über eine Blende von f/2.8 und ein Teleobjektiv, was vornehmlich für Portrait-Fotos oder zum Zoomen verwendet wird. Bei Portrait-Aufnahmen werden bis zu fünf verschiedene Beleuchtungsstile verwendet.
12-Megapixel-Dual-Kamera auf der Rückseite
Foto: teltarif.de
In der Realität kommen dabei tatsächlich tolle Fotos zustande, die im teltarif.de-Testobjekt jedoch einen leichten Gelbstich aufweisen. Schärfe und Detailgrad wissen hingegen zu überzeugen und geben wenig Anlass zur Kritik. Auch das Rauschverhalten ist sehr gering und damit auf höchstem Niveau. Die Bildqualität insgesamt geht damit über Spontan-Fotos hinaus. Einzig bei sehr feinen Details wie Haaren neigt die Kamerasoftware zu einer zu großen Scharfzeichnung. Fotografiert man im Freien, sind Farbdarstellung, Kontraste und Bilddetails sehr ausgewogen sowie natürlich in ihrer Wirkung. Ohne Zweifel gehört die Kamera des iPhone 8 Plus wieder zu den besten Smartphone-Kameras auf dem Markt. Mitverantwortlich ist der ständig aktive HDR-Modus, womit die zu fotografierende Szene in verschiedener Belichtung aufgenommen und in einem Bild kombiniert wird. In den iOS-Einstellungen zur Kamera lässt sich die Auto-HDR-Option bei Bedarf auch deaktivieren.
Damit Sie sich selbst einen Eindruck von der Qualität der Kamera des iPhone 8 Plus verschaffen können, haben wir einige Testfotos eingebunden.
- Testfoto 1: Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Testfoto 2: Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Selfie ohne Blitz
- Selfie mit Blitz
Videos in 4K mit 60 Frames pro Sekunde
Videos werden mit bis zu 4K-UHD-Auflösung aufgenommen, wobei eine Minute Video etwa 400 MB Speicherplatz in 4K-Qualität benötigt. Alternativ lassen sich Videos in 1080p aufnehmen, 1080p mit 60 Frames pro Sekunde, 720p und 480p. Neu ist, 4K-Videos auch mit 60 Frames pro Sekunde aufnehmen lassen, was allerdings deutlich zu Lasten des Speicherplatzes, Energieverbrauchs und der Abwärme auf der Rückseite geht. Videos selbst hinterlassen einen guten Eindruck was Schärfe, Rauschverhalten, Farbdarstellung und Belichtung anbelangt. Allerdings kommt es bei schnellen Kameraschwenks zu deutlich sichtbaren Verzerrungen, die bei der Videoaufnahme mit 60 Frames (nur bei 1080p und 4K) geringer, aber noch immer sichtbar ausfallen.
Die größte Neuerung bei der Kamera ist jedoch der Wechsel auf das neue Bildformat HEIF. Kurz gesagt: Fotos und Videos brauchen nur noch halb so viel Speicher wie unter iOS 10, unterstützen mehr Möglichkeiten zur Nachbearbeitung und sind qualitativ weniger verlustbehaftet. Grundlage bildet der H.265/HEVC-Videocodec. In einem separaten Artikel hat sich teltarif.de ausführlicher mit dem neuen Bildformat auseinandergesetzt.
Selfies werden auch weiterhin mit einer Facetime-HD-Kamera aufgenommen, deren Auflösung bei 7 Megapixel und einer Blende von f/2.2 liegt. Die Ergebnisse sind gut, gerade wenn die Lichtverhältnisse stimmen. Bei schwachem Licht kann das Display als Selfie-Blitzlicht herhalten, was jedoch nur bedingt eine deutliche Aufwertung herbeiführt.