Technologie

Bericht: Apple baut eigene Antennen für iPhone mit 5G

Apple wird in den kommenden Jahren Qual­comm-Technik in iPhones mit 5G einsetzen, will aber nach Möglich­keit eigene Antennen für den neuen Mobil­funk­stan­dard entwi­ckeln.
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Apple kooperiert mit Qualcomm Apple kooperiert mit Qualcomm
Fotos: Apple/teltarif.de, Logo: Apple, Montage: teltarif.de
In diesem Jahr will Apple erste iPhones auf den Markt bringen, die auch den neuen Mobil­funk­stan­dard 5G unter­stützen. Die Chip­sätze für die Hand­helds kommen von Qual­comm, nachdem ein Patent­streit zwischen Apple und Qual­comm im vergan­genen Jahr über­raschend beigelegt wurde. Hinter­grund dabei dürfte sein, dass Apple unter Zugzwang war, ähnlich wie die Mitbe­werber Smart­phones auf den Markt zu bringen, die den neuen Mobil­funk­stan­dard beherr­schen, Intel aber nicht so schnell wie gefor­dert passende Modems liefern konnte.

Nun berichtet Winfu­ture-Redak­teur Roland Quandt auf Twitter, die Zusam­menar­beit zwischen Apple und Qual­comm sei auf mehrere Jahre ange­legt. Das bedeutet, dass die iPhones der Jahre 2020 bis 2024 mit Qual­comm-Modems ausge­stattet werden. Danach könnte Apple auf eigene Chip­sätze umsteigen. Im vergan­genen Jahr hatte der ameri­kani­sche Konzern die entspre­chende Sparte von Intel über­nommen. Ob die eigenen Modems von Apple 2025 wirk­lich verfügbar sein werden, bleibt abzu­warten.

Einem Bericht von Fast Company zufolge ist Apple aller­dings bemüht, die Abhän­gigkeit von Qual­comm so klein wie möglich zu halten. So arbeite der iPhone-Hersteller an eigenen Antennen für die 5G-Tech­nologie, die in künf­tigen Smart­phones zum Einsatz kommen könnten. Das hat zudem auch einen prak­tischen Hinter­grund: Apple will mit dem eigenen Antennen-Design schlan­kere iPhones ermög­lichen als dies mit der Qual­comm-Antenne vom Typ QTM 525 möglich wäre.

Eigenes Antennen-Design nicht ohne Risiko

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Fotos: Apple/teltarif.de, Logo: Apple, Montage: teltarif.de
Auch wenn der Wunsch von Apple, mit eigenen Antennen etwas unab­hängiger von Zulie­ferern zu sein, nach­voll­ziehbar ist, birgt dieser Schritt auch Risiken. Die Konstruk­tion von sehr kleinen Antennen, die in einem Smart­phone-Gehäuse Platz finden müssen, ist nicht ganz trivial. Das gilt erst recht für den noch recht neuen 5G-Stan­dard, für den auch Frequenz­bereiche zum Einsatz kommen, die im Mobil­funk bislang nicht verwendet wurden.

Viele Apple-Fans erin­nern sich sicher noch an das "Anten­nagate" des iPhone 4. So beklagten Besitzer des vor zehn Jahren veröf­fent­lichten Smart­phones Verbin­dungs­probleme, die abhängig davon waren, wie das Handy in der Hand gehalten wurde. Apple reagierte damals mit kosten­losen Bumpern, die Kunden anfor­dern konnten, die mit dem Mobil­funk­empfang des Handys unzu­frieden waren.

5G findet derzeit vor allem in sehr hohen Frequenz­berei­chen statt, auf denen die tech­nische Reich­weite physi­kalisch bedingt ohnehin begrenzt ist, wie sich auch im Test von teltarif.de gezeigt hat. Umso wich­tiger ist eine möglichst gute Antenne im Smart­phone.

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