Vereinbarung

Medienbericht: Extrem teure Einigung der Telekom mit IPCom

Es soll eine dreistellige Millionen-Euro-Summe im Spiel sein
Von Hans-Georg Kluge

Die Deutsche Telekom und IPCom haben sich auf eine Lizenzvereinbarung geeinigt. Die Deutsche Telekom und IPCom haben sich auf eine Lizenzvereinbarung geeinigt.
Bild: Thomas von Stetten - Fotolia.com
Die Deutsche Telekom und IPCom haben sich im Juni auf einen Vergleich bezüglich der Nutzung von Patenten geeinigt. Wurde damals noch Stillschweigen über die Summe der Zahlungen vereinbart, gibt es nun Medienberichte mit Details. So soll die Telekom "einen niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag" zahlen, wie das Handelsblatt berichtet. Gegenüber teltarif.de wollte ein Unternehmenssprecher der Telekom zu dieser Summe keinen Kommentar abgeben.

Bestätigt ist lediglich die Einigung selbst: Der Patentverwalter IPCom gewährt für eine nicht weiter genannte Summe der Deutschen Telekom den vollständigen und weltweiten Zugang zu seinem Patentportfolio. Im Rahmen der Einigung wurden sämtliche Gerichtsprozesse zwischen beiden Parteien beigelegt. Dies gab IPCom Mitte Juni in einer Pressemeldung bekannt.

IPCom sieht eigene Position gestärkt

Die Deutsche Telekom und IPCom haben sich auf eine Lizenzvereinbarung geeinigt. Die Deutsche Telekom und IPCom haben sich auf eine Lizenzvereinbarung geeinigt.
Bild: Thomas von Stetten - Fotolia.com
IPCom selbst sieht seine Position durch diese Vereinbarung gestärkt: "Diese Lizenzvereinbarung ist eine Bestätigung für IPComs Geschäftsmodell und unterstreicht die Stärke und Werthaltigkeit unserer Patentportfolios für den Mobilfunk. Wir sind überzeugt, dass dieser Abschluss auch eine Signalwirkung für diejenigen Unternehmen hat, die diese Patente benutzen, ohne dafür bisher Lizenzgebühren zu bezahlen", so Bernhard Frohwitter, einer der Geschäftsführer von IPCom.

Sollte die finanzielle Dimension der Vereinbarung stimmen, dürfte der Patentverwalter einigen Rückenwind spüren. Es ist kaum anzunehmen, dass die Telekom einer solchen Lizenzvereinbarung in diesen finanziellen Dimensionen zustimmen würde, gäbe es gute Alternativen.

Christoph Schoeller, zweiter Geschäftsführer der IPCom, kündigte bereits an, nun auch die Hitachi-Patente verstärkt vermarkten zu wollen - diese seien besonders in den USA, aber auch in Europa wichtig.

o2 streitet vor Gericht mit IPCom

Auch o2 dürfte diese Einigung im Blick haben: Der Netzbetreiber streitet sich mit IPCom vor Gericht. In diesem Fall soll am 18. Juli der Prozess fortgeführt werden. teltarif.de berichtete vom Prozessbeginn.