Werbemüll

Spam: Digitaler Werbemüll im E-Mail-Postfach

Das größte Ärgernis für jeden E-Mail-Nutzer ist mitt­lerweile wohl Spam. Wir erläu­tern Ihnen, wie Spam-Versender an Ihre E-Mail-Adresse kommen, wieso sie anonym Spam verschi­cken können und wie Sie sich vor Spam schützen.
Von Ralf Trautmann / Julian Ruecker

Das größte Ärgernis für jeden Nutzer des Kommu­nika­tions­mediums E-Mail ist mitt­lerweile wohl das Phänomen Spam. Die moderne Vari­ante der Post­wurf­sendung über­flutet Mail­boxen mit Ange­boten für Produkte und Dienst­leis­tungen, die niemand braucht oder verlangt hat. Werden solche Werbe-Mails wahllos und in großen Mengen verschickt, spricht man von "Spamming", die Absender werden entspre­chend "Spammer" genannt.

Spamming betrifft nicht nur das Medium E-Mail. Ebenso bekannt sind Beläs­tigungen via SMS und Fax, per Werbe­anruf oder in Web-Foren. Nach­folgende Infor­mationen sind aller­dings auf die bekann­teste Form des Werbe­mülls beschränkt - das E-Mail-Spamming. Dosenfleisch: Namensgeber einer Internetplage Dosenfleisch: Namensgeber einer Internetplage
Bild: teltarif.de

Uner­wünschtes Dosen­fleisch

Die Verwen­dung des Wortes "Spam" für digi­talen Werbe­müll geht wahr­schein­lich auf das in den USA bekannte Früh­stücks­fleisch in Dosen zurück, das durch einen Monty-Python-Sketch berühmt wurde. Spam wird meist im Auftrag unse­riöser Geschäfts­leute versandt, die frag­würdige und manchmal schlicht ille­gale Waren, Geschäfte oder Inhalte anbieten. Beispiele für solche unge­betenen E-Mail-Werbe­sendungen sind Reklame für Pyra­miden­spiele oder Schnee­ball­systeme, "get-rich-quick"-Ange­bote sowie Anzeigen zum Beispiel für Viagra und weitere Medi­kamente, gefälschte Marken­produkte, Billig-Aktien oder schlicht Porno-Seiten.

Spamming verstopft die E-Mail-Systeme, die abso­lute Mehr­zahl aller Mails ist heut­zutage Spam. Auch für die Wirt­schaft sind Spam-Mails mitt­lerweile ein ernst­haftes Problem. Die Kosten für Unter­nehmen durch Herun­terladen, Aussor­tieren und Löschen der unver­langten Mails liegen im Milli­arden-Bereich.

Selbst­schutz in Sachen Spam: Präven­tion

Um uner­wünschte Werbe-Mails versenden zu können, muss der Spammer zunächst die E-Mail-Adresse seines Opfers heraus­finden. Unter Beach­tung einiger leichter Regeln kann jeder E-Mail-Nutzer dafür sorgen, dass seine Adresse nicht so schnell in die Hände von Spam­mern fällt.

So schützen Sie Ihre E-Mail-Adresse
  • Nie auf Spam antworten
  • Nie unbe­dacht Links ankli­cken
  • Mit der E-Mail-Adresse sorg­fältig umgehen
  • HTML-Mails meiden
  • Vorsicht bei Robinson-Listen
Die einfachste und wich­tigste Maßnahme gegen Spam ist es, nie Antworten an den Absender oder an die im Mail-Text ange­gebenen Adressen zurück­schi­cken. Vorsicht, wenn in der E-Mail Inter­netadressen ange­geben werden. Wird auf den Link geklickt, könnte dies der Veri­fizie­rung von E-Mail-Adressen dienen. Der Nutzer sollte auch nie Links ankli­cken, mit denen er sich angeb­lich aus einer Empfän­gerliste entfernen kann. Der Spam-Versender kann auf diese Weise eine Bestä­tigung für die Exis­tenz des betref­fenden E-Mail-Kontos erhalten.

E-Mail-Adressen sollte der Nutzer nur an vertrau­enswür­dige Personen und Insti­tutionen weiter­geben. Nach Möglich­keit sollte er das Anzeigen der Adresse in für jeder­mann einseh­baren Web-Foren, Online-Profilen etc. so weit wie möglich vermeiden. Auch sollte der Nutzer E-Mail-Adressen nur in Formu­lare vertrau­enswür­diger Firmen eintragen. Es kann sich lohnen, mehrere E-Mail-Adressen abge­stuft nach Wich­tigkeit und Einsatz­zweck anzu­legen und bei Bedarf eine von diesen als stän­dige öffent­liche E-Mail-Adresse zu nutzen. Für wich­tige Korre­spon­denz sollte der Nutzer dann natür­lich eine andere Adresse verwenden. Wer E-Mails in einem geson­derten E-Mail-Programm statt auf der Webseite seines E-Mail-Anbie­ters liest, für den ist es sicherer, die HTML-Ansicht auszu­schalten. Vermehrt enthalten Spam-Mails im HTML-Text ein Bild. Wenn man dieses Bild lädt, wird eine Verbin­dung zum Versender aufge­baut, der so die Rich­tigkeit der E-Mail-Adresse bestä­tigt bekommt.

Manchmal wird dazu geraten, sich in so genannte Robinson-Listen einzu­tragen. Wer seine E-Mail-Adresse dort hinter­legt, sollte keinen Werbe­müll von denje­nigen Personen oder Unter­nehmen erhalten, die sich dort regis­triert haben. Häufig zeigt der Eintrag jedoch gar keinen Effekt, im schlimmsten Fall wird bei unse­riösen Anbie­tern dadurch die Adresse weiteren Adress­händ­lern zur Verfü­gung gestellt.

Auf den weiteren Seiten zum Thema Spam lesen Sie, wie Sie mithilfe von Spam-Filtern lästige Arbeit vermeiden können und auf welche Art und Weise Spammer tech­nisch vorgehen, um den E-Mail-Versand zu orga­nisieren.

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