Glasklar

BREKO: Wettbewerber investieren mehr als Telekom

Jedes Jahr stellt der Bundes­verband Breit­band­kommu­nika­tion (BREKO) seine Markt­studie vor: Fest­netz­anschlüsse werden auch künftig nicht durch den Mobil­funk ersetzt, Glas­faser wird immer wich­tiger.
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Die Nach­frage nach (sehr) hohen sowie symme­trischen Band­breiten (also gleiche Geschwin­digkeit im Up- und Down­load) steigt nach den aktu­ellen Zahlen des BREKO insbe­sondere bei Geschäfts­kunden weiter massiv an: Bis 2025 wird der durch­schnitt­liche Bedarf hier bei gut 1,3 GBit/s im Down- und 1,1 GBit/s im Upstream liegen.

Doch auch bei Privat­kunden geht der Trend in puncto Band­breiten in Rich­tung Symme­trie: Bis 2025 prognos­tiziert der BREKO eine durch­schnitt­liche Nach­frage von mehr als 500 MBit/s für Down- und gut 220 MBit/s für Uploads.

Die stei­gende Nach­frage nach hohen Band­breiten schlägt sich in den Ergeb­nissen der BREKO Markt­analyse19 bereits nieder: Die Zahl schneller Anschlüsse mit mindes­tens 100 MBit/s legte von 2017 auf 2018 um fünf Prozent­punkte (plus 1,9 Mio. Anschlüsse) auf einen Gesamt­anteil von 20 Prozent aller Anschlüsse zu. Zeit­gleich sank die Zahl der Anschlüsse mit maximal 10 MBit/s (minus 1,2 Mio.) sowie maximal 30 MBit/s (minus 1,7 Mio.) im Vergleich zum Vorjahr deut­lich.

Heute 128 GB pro Monat und Anschluss

Das im Fest­netz über­tragene Daten­volumen hat sich von 39 Milli­arden Giga­byte (GB) im Jahr 2017 auf 52 Milli­arden GB im Jahr 2018 erhöht. Pro Anschluss und Monat stieg das Daten­volumen von 98 GB auf 128 GB. Bis 2025 erwartet der BREKO eine weitere erheb­liche Stei­gerung der Volu­mina: Pro Anschluss werden dann durch­schnitt­lich 825 GB pro Monat über­tragen.

Mobil­funk kann Fest­netz nicht ersetzen

Ein weiteres klares Ergebnis der BREKO Markt­analyse19: Fest­netz­basierte Inter­netan­schlüsse werden auch in Zukunft nicht durch quali­tativ deut­lich schlech­tere Mobil­funk­anschlüsse substi­tuiert. „Das Fest­netz in Deutsch­land ist quick­lebendig“, betont Stephan Albers: „Das belegen die aktu­ellen Zahlen eindeutig: Zum einen ist die Zahl an Fest­netz­anschlüssen weiterhin stei­gend (plus 1,8 Mio. in den vergan­genen drei Jahren – aktuell: 38,82 Mio. Fest­netz­anschlüsse), zum anderen nutzen in Deutsch­land zurzeit nur rund 3 Prozent aller Haus­halte ausschließ­lich Mobil­funk für den Inter­netzu­gang.“

Fest­netz bleibt auch mit 5G wichtig

Prof. Dr. Jens Böcker, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Prof. Dr. Jens Böcker, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Foto: Böcker
„Diese Entwick­lung wird sich auch mit der sukzes­siven Einfüh­rung von 5G in den kommenden Jahren nicht ändern“, ist Jens Böcker über­zeugt. „Viel­mehr werden fest­netz­basierte Glas­faser­anschlüsse eine quali­tativ weit über­legene Basis-Infra­struktur darstellen, die von 5G für die mobile Nutzung sinn­voll ergänzt wird. Für leis­tungs­fähiges 5G braucht es aber zwin­gend eine Glas­faser­anbin­dung aller Mobil­funk­antennen, die in den Mobil­funk­netzen heute bei weitem noch nicht flächen­deckend vorhanden ist“, mahnt Böcker.

Woher kommen die Zahlen?

Für die BREKO Markt­analyse19 wurden deutsch­land­weit alle Netz­betreiber des BREKO befragt. Es konnten Daten von mehr als 90 Prozent aller BREKO-Netz­betreiber verwendet werden. Daneben wurden Daten öffent­lich zugäng­licher Quellen zur Veri­fizie­rung sowie zur Ermitt­lung von Gesamt­markt­zahlen heran­gezogen. Die Recherche der Markt­daten sowie die Analyse der Befra­gungs­ergeb­nisse wurden von der Stra­tegie­bera­tung Böcker Ziemen Customer Insight Consul­tants gemeinsam mit dem BREKO durch­geführt.

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