Themenspezial: Verbraucher & Service Politik

Minister warnt vor In-App-Abzocke

Nachdem Sechsjährige über In-App-Käufe ihren Eltern schon Kosten von 5000 Euro beschert haben, fordert NRW-Justizminister Peter Biesenbach ein Einschreiten der EU. Notfalls müsse man das Thema auf nationaler Ebene regeln.
Von dpa /

Kinder gefährdet bei In-App-Käufen Kinder gefährdet bei In-App-Käufen
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NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) hat vor Kostenfallen durch In-App-Käufe gewarnt und gesetzliche Regeln angemahnt. "Wenn Brüssel weiterhin nichts tut, werden wir das auf nationaler Ebene gesetzlich regeln. Geregelt werden muss es", sagte Biesenbach der Deutschen Presse-Agentur.

Allein in Deutschland sind nach Branchenangaben im vergangenen Jahr 392 Millionen Euro mit In-App-Käufen umgesetzt worden. Dabei seien Kinder und Jugendliche besonders häufig Käufer. Sechsjährige hätten es schon geschafft, ihren Eltern Kosten von 5000 Euro zu bescheren.

Minister: EU tut zu wenig

Kinder gefährdet bei In-App-Käufen Kinder gefährdet bei In-App-Käufen
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Zwar wolle die EU-Kommission Kinder wirksamer schützen. Doch seit Jahren sei nur wenig passiert, kritisierte Biesenbach. Der CDU-Politiker riet: "Warten Sie bitte nicht, bis Brüssel Sie schützt. Schützen Sie sich selbst und blockieren Sie in den Einstellungen Ihrer Geräte die In-App-Käufe."

Viele Spiele-Apps auf Smartphones und Tablets funktionierten nach dem sogenannten "Freemium-Prinzip". Das Spiel sei zwar anfangs kostenlos, spätere Versionen oder weitergehende Leistungen seien dann aber kostenpflichtig. Je stiller das Kind am digitalen Spielgerät werde, desto teurer könne es werden, warnte Biesenbach. Über eine Million minderjährige Kunden bildeten die zweitgrößte Käufergruppe von Apps in Deutschland.

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