Musikindustrie

Streaming wird wichtigste Einnahmequelle der Musikindustrie

Streaming ist zur wichtigsten Einnahmequelle der Musikindustrie aufgestiegen, teilt der globale Musikverband IFPI mit. Mit 176 Millionen Nutzern weltweit machen die Online-Dienste nun 38,4 Prozent der Verkaufserlöse der Branche aus.
Von dpa /

Musikstreaming wie über Spotify wird zur wichtigsten Einnahmequelle der Musikindustrie Musikstreaming wie über Spotify wird zur wichtigsten Einnahmequelle der Musikindustrie
Foto: dpa
Lange hatte sich die Musikindustrie gegen die Digitalisierung gesträubt, inzwischen macht sie jedoch die meisten Umsätze mit neuen Geschäftsfeldern. Vor allem das Musikstreaming über Dienste wie Spotify oder Amazon Prime Music sei im vergangenen Jahr zur wichtigsten Einnahmequelle aufgestiegen, teilt der globale Musikverband IFPI mit. Mit 176 Millionen Nutzern weltweit machten die Online-Dienste nun 38,4 Prozent der Verkaufserlöse der Branche aus, heißt es in dem in dieser Woche erschienenen jährlichen Global Music Report.

Erstmals mehr als die Hälfte des Umsatzes mit digitalen Diensten

Musikstreaming wie über Spotify wird zur wichtigsten Einnahmequelle der Musikindustrie Musikstreaming wie über Spotify wird zur wichtigsten Einnahmequelle der Musikindustrie
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Erstmals entfielen mehr als die Hälfte aller Umsätze auf digitale Dienste wie Streaming oder Musikdownloads. Dabei gingen Musikdownloads mit einem Minus von 20,5 Prozent deutlich zurück. Das Streaming wuchs dagegen im Vergleich zum Vorjahr um 41,1 Prozent und machte somit auch die Rückgänge beim Verkauf von CDs und Schallplatten von 5,4 Prozent mehr als wett.

"Die Industrie ist auf einem positiven Weg der Besserung, aber es ist sehr klar, dass das Rennen noch lange nicht gewonnen ist", betonte IFPI-Geschäftsführerin Frances Moore. Noch immer existiere eine Kluft zwischen dem, was Online-Portale wie YouTube mit Hilfe von Musik einnähmen und was sie an die Künstler weitergäben. Es müssten gesetzliche Regelungen gefunden werden, um diese Lücke zu schließen, so Moore.

Dabei sollte man aber umgekehrt auch berücksichtigen, dass Anbieter wie Spotify nach wie vor rote Zahlen schreiben. Noch höhere Lizenzgebühren könnten sie im schlimmsten Fall zur Aufgabe ihres Geschäftsmodells bewegen.

Nur zwei Drittel der Einnahmen aus dem Jahr 1999

Illegale Downloads hätten der Musikindustrie seit der Jahrtausendwende heftig zu schaffen gemacht. Obwohl die Einnahmen der Musikindustrie dank Streaming nun im dritten Jahr in Folge gewachsen sind, machen sie immer noch nur rund zwei Drittel der Einnahmen aus dem Jahr 1999 aus.

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